1044 - Die schwarze Macht
„Daran haben selbst die besten Bordingenieure der BASIS einige Tage zu knacken."
Kada Jocain blickte ihn fragend an.
„Mußte das sein?" Solto Danc fand, daß Icho Tolot zu weit gegangen war. Ein Raumschiff mit allen seinen Einrichtungen war für ihn etwas, das man auf keinen Fall zerstören oder auch nur teilweise zerstören durfte. Er war vor mehr als vierzig Jahren einmal havariert und nur mit sehr viel Gluck mit dem Leben davongekommen. Seitdem war er sich dessen bewußt, daß jedes Detail eines Raumschiffes zu wichtig und zu wertvoll war, als daß man es mutwillig hätte beschädigen dürfen.
„Allerdings", antwortete Icho Tolot. „Wir benötigen einen überzeugenden Grund, wenn wir ein paar Tage lang hier bleiben wollen. Wenn wir den nicht haben, müssen wir weiter fliegen, und das will ich auf keinen Fall. Ich will die BASIS, und Sie werden mir dabei helfen."
Er war überzeugt davon, daß er Kada Jocain und Solto Danc im Griff hatte, und daß sie sich ihm nicht entziehen konnten. Er wußte die Macht einer Superintelligenz hinter sich, und er glaubte daran, daß ihm im Notfall Kräfte erwachsen würden, die weit über das hinausgingen, was seine Gegner aufbieten konnten.
„Das Schiff kann nicht mehr starten", stellte er fest. „Ohne die Hauptbatterien und die Sammelkristalle der Zentralsteuerung ist überhaupt nichts zu machen. Ich kenne mich aus in der BASIS. Die brauchen einige Tage, bis sie die Ersatzteile angefertigt haben. Sie bleiben hier und halten mir den Rücken frei."
Icho Tolot verließ den Maschinenraum. Er ahnte nicht, daß Kada Jocain und Solto Danc nur bei ihm waren, weil Rhodan sie gebeten hatte, sich um ihn zu kümmern und dafür zu sorgen, daß er die Beeinflussung durch Seth-Apophis und die daraus resultierenden Folgen überstand. Er glaubte, daß sie bei ihm waren, weil die ferne Superintelligenz sie ihm zu seiner Unterstützung geschickt hatte.
Wenig später betrat er den Hangar der BASIS, und er eilte, ohne sich um die Roboter und die Ingenieure zu kümmern, die sich dort aufhielten, ins Innere des riesigen Schiffes.
Er achtete sorgfältig darauf, ob ihm jemand folgte, und als er sicher war, daß er nicht beobachtet wurde, streifte er den Handschuh von seiner rechten Hand und legte ihn in ein kleines Fach auf einem Gang. Dann ging er weiter und erreichte schon bald darauf die Hauptleitzentrale, in der sich vierzehn Männer, fünf Frauen und Olli-Bolli aufhielten. Sie wandten sich ihm sofort zu, als seien sie von seiner Ankunft überrascht. Icho Tolot aber wußte, daß sie ihn erwartet hatten. Auf mehreren Bildschirmen zeichneten sich die Gänge ab, durch die er eben gerade gegangen war.
Jener Gang, auf dem er den Handschuh versteckt hatte, war nicht dabei.
„Du bist Icho Tolot", rief Olivier Javier. „Ich erkenne dich genau."
Der Haluter lachte dröhnend. Erschrocken fuhren die Männer und Frauen zurück, die in seiner Nähe standen.
Eine schwarzhaarige Frau trat Icho Tolot entgegen.
„Mußt du hier so einen Lärm machen?" fragte sie erregt. „Ich meine, es geht auch anders."
„Bin ich zu laut?" erwiderte der Haluter bestürzt, wobei er vergaß, seine Stimme zu dämpfen. „Das tut mir leid."
Die stellvertretende Kommandantin wurde blaß. Sie setzte zu einer geharnischten Antwort an. Doch Waylon Javier kam zu ihr und legte ihr die Hand an den Arm.
Überraschenderweise beruhigte Sandra Bougeaklis sich jedoch nicht.
„Wir legen Wert auf Disziplin", erklärte sie zornig. „Und wir wünschen, daß du als Gast darauf Rücksicht nimmst."
Icho Tolot schien zu schrumpfen. Zerknirscht blickte er auf den Boden.
„Es funktioniert", rief Olli-Bolli triumphierend. „Es geht tatsächlich."
Er umklammerte einen kleinen, blauen Kasten mit den Händen und rannte hinaus.
„Was funktioniert?" fragte Sandra Bougeaklis.
„Er hat irgendwie verhindert, daß meine Hände beruhigend auf dich wirken", bemerkte Waylon Javier verwundert. „Irgend jemand muß ihm den Kasten gegeben haben. Damit hat er die drahtlose Übertragung von Energie gestört."
„Meinst du wirklich?" Die stellvertretende Kommandantin schien vergessen zu haben, daß sie Icho Tolot zur Ordnung rufen wollte. Als Waylon Javier sie jetzt erneut mit seinen schimmernden Händen berührte, beruhigte sie sich augenblicklich. Sie wandte sich dem Haluter zu.
„Entschuldige, Icho", bat sie. „Ich war unhöflich zu dir. Das wollte ich nicht. Ich bin nur etwas lärmempfindlich."
„Ich hätte leiser sprechen
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