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1049 - Der Geist des Vaters

1049 - Der Geist des Vaters

Titel: 1049 - Der Geist des Vaters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Haus gerichtet.
    Noch sah ich nichts. Der Baum schwieg. Er stand dort wie ein Gerippe mit Stamm. Sein breites Geäst war so leer. Er schien sich nach dem Frühling und dem Sommer zu sehnen.
    Auf einmal war er da.
    Sicherlich nicht aus dem Erdboden hervorgetaucht. Es kam mir einfach nur so vor, weil ich ihn so plötzlich sah. Vielleicht hatte mir der breite Stamm auch einen Teil der Sicht genommen. Jetzt zumindest stand er nicht mehr im Weg.
    Der junge Mann ging nicht, er schlich. Oder sein Gang hatte etwas an sich, das mich daran erinnerte. Ich hatte ihn noch nie zuvor gesehen und kannte ihn nur so, wie ihn mir der Konstabler beschrieben hatte. Er war normal groß, dunkelhaarig, wobei ich wegen der Wollmütze von den Haaren nicht viel sah.
    Ich hatte damit gerechnet, daß er sich auf den normalen Eingang zubewegen würde. In dieser Hinsicht enttäuschte er mich, denn er schlug den Weg ein, den er schon zusammen mit seinem Freund Sugar gegangen war. An der Seite des Hauses vorbei und dorthin, wo das Fenster eingeschlagen war.
    Ich hatte mich darauf einrichten können. So lautlos wie eben möglich verließ ich die Küche. Auf nach wie vor leisen Sohlen huschte ich durch den Gang auf die nicht geschlossene Tür des Arbeitszimmers zu. Mit einem schnellen Schritt hatte ich die Schwelle überwunden. Innerhalb der nächsten Sekunden erreichte ich den Platz am Schreibtisch meines verstorbenen Vaters.
    Ich legte die Statue vorsichtig auf die Platte, ließ das Licht ausgeschaltet und wartete ab.
    Zumindest ich konnte mich im Dunkeln besser konzentrieren. Mich auf fremde oder bekannte Geräusche einstellen, und das war sehr wichtig. Ich wollte hören, wenn die Person das Haus betrat und sie dann hinein in das Arbeitszimmer locken.
    Noch war alles still. Auch ich atmete nur gedämpft. Auf keinen Fall zu früh auffallen.
    Dann hörte ich ihn.
    Er kletterte durch das Fenster und sprang in das Haus hinein, wie ich am Aufprall seiner Füße hörte.
    Er ging nicht weiter, lauerte im Dunkeln, wie ein nach Beute gierendes Raubtier.
    Ahnte er etwas? Wußte er, daß er erwartet wurde? Gesagt worden war es ihm nicht, das wußte ich von Terence Bull. Nur hatte nicht mehr der alte oder echte Nico Goodwin das Haus betreten. Er hatte sich verändert, mochte er äußerlich auch so aussehen wie früher. Im Innern konnte einiges mit ihm angestellt worden sein, zum Beispiel das Schärfen seiner Sinne.
    Wenn er ein Zombie war, dann konnte ich davon ausgehen, daß er Menschen auch roch. Dann war er darauf bedacht, an ihr Fleisch zu gelangen, das wußte ich aus Erfahrung.
    Ich hörte ihn wieder. Er ging durch das Haus und bewegte sich dabei in meine Richtung. Zwar versuchte er, leise zu sein, doch das war ihm nicht möglich. Er ging sehr vorsichtig, aber die Bohlen gaben einige Laute ab, so daß ich seinen Weg akustisch verfolgen konnte.
    Er würde kommen. An der Tür erscheinen. Sie offen sehen. Dann stellte er sich die Frage, ob er in das Arbeitszimmer eintreten oder weitergehen würde.
    Wenn nicht, mußte ich ihn locken. Mein Plan stand längst fest.
    Ich verhielt mich ruhig. Einfach war es nicht, die Nerven zu behalten. Durch meine Haltung war ich selbst zu einer Statue geworden. Den Blick nach vorn gerichtet auf die offene Tür. Die Augen hatten sich längst an die Dunkelheit gewöhnt. Da hatte ich einen Vorteil. Meine Hand kroch über die Schreibtischplatte und näherte sich dem Messingfuß der Lampe. Ich spürte das kalte Metall unter meinen erhitzten Fingerspitzen, als wäre es elektrisch aufgeladen, berührte auch den Knopf, drückte ihn.
    Meine Spannung steigerte sich noch mehr, als ich die Schritte nahe der Tür hörte. Ich wägte genau ab, wie weit der Eindringling schon gegangen war und kam zu dem Entschluß, daß ich ihn noch einen Schritt weiterlaufen lassen wollte.
    Er ging auch.
    Ein Schatten an der Türschwelle.
    Er war da!
    Ich schaltete das Licht ein!
    Es wurde hell. Der Schein breitete sich über den Schreibtisch hinweg aus, aber er traf nicht nur mich, sondern auch einen Teil meiner Umgebung. Für den anderen saß ich wie auf dem Präsentierteller oder mußte ihm als eine Zielscheibe vorkommen. Auch dieser Gedanke huschte mir durch den Kopf und machte mich nicht eben fröhlicher.
    Er schoß nicht.
    Nico Goodwin war durch das Licht abgelenkt worden. Er drehte sich um. Ich sah ihn jetzt von vorn.
    Mit einer meines Erachtens ruckartigen Bewegung setzte er sein rechtes Bein vor. Er tat den ersten Schritt, dann den zweiten - und

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