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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf und schert auch davon!"
    Sie gehorchten. Orban sah ihnen nach, als sie über den hell erleuchteten Hof davontrotteten, jeder den schlaffen Körper eines bewußtlosen Solaners über den Schultern. Irgendwo dort, wo die Helligkeit endete und die Finsternis der Nacht begann, wartete Chaktar, um sich von den Hypnotisierten mitteilen zu lassen, welchem Ziel der heutige Anschlag galt.
     
    *
     
    Orban zog den schimmernden Energiering des Mikrophons zu sich heran, bis er ihm vor dem Gesicht schwebte.
    „Proviant-Transport an SOL", sagte er auf Interkosmo, „Cattoon hier. Unsere Ankunft verzögert sich um rund dreißig Minuten."
    „Warum, Cattoon?" antwortete eine helle Frauenstimme.
    „Fehlfunktionen in einem der automatischen Kräne", erklärte Orban. „Wir mußten warten, bis kranische Roboter den Schaden behoben."
    „In Ordnung, Cattoon", sagte die Frau. „Wir warten auf euch."
    Orban übersetzte dem Piloten den Wortlaut der Unterhaltung. Der Krane war zufrieden.
    Inzwischen waren die Behälter zweihundert Meter außerhalb des Lichtkreises, den die Heliostrahler erzeugten, soweit entladen worden, daß Dambor und seine Kämpfer Platz darin fanden. Drei Kranen übernahmen die Schweber, mit denen der Rückzug aus dem Spoodie-Schiff bewerkstelligt werden sollte. In einem der Fahrzeuge, vorläufig noch bewußtlos und zur Sicherheit gebunden und geknebelt, befanden sich die beiden SOL-Techniker.
    Von Chaktar und den beiden anderen Getreuen hatte Orban keine Spur bemerkt. Die Verzögerung, die sich aus dem Entladen der Container ergab, verschaffte ihnen den Vorsprung, den sie brauchten, um wirksame Gegenmaßnahmen zu veranlassen.
    Der Pilot erhielt ein Signal.
    „Fertig mit dem Umladen", sagte er. „Wir können starten."
    Der Transport, so klobig und unbeholfen er auch aussah, war dank des Zusatzgeräts mit spielerischer Leichtigkeit zu handhaben. Es gab eine eigens für diesen Zweck eingerichtete funkgesteuerte Strecke, die bis zur nächsten Fernstraße führte. Der Autopilot nahm die Signale der Funksteuerung auf und leitete sie an die Steuermechanismen der insgesamt sechs Container weiter. Der Konvoi bot einen ungewohnten Anblick: ein terranischer Gleiter, dessen Aufbauten so niedrig waren, daß der Krane die Beine weit von sich strecken mußte, um überhaupt hineinzupassen, gefolgt von sechs mächtigen, kastenförmigen Behältern, die hinter ihm herschwebten, als würden sie am Gängelband gezogen. Die Anfangsstrecke wurde mit mäßiger Geschwindigkeit zurückgelegt. Aber nachdem Orban die Fernstraße erreicht hatte, wechselte er auf eine der mittelschnellen Fahrbahnen über und erhöhte das Tempo auf 600 km/h. Die Straße führte westlich am Dallos vorbei. Die ehrfürchtige Scheu, die die Kranen dem Orakel gegenüber empfanden, hatte nicht zugelassen, daß Straßen über den Standort des Wasserpalasts hinwegführten. Orban verließ die Hochstraße fünfzig Kilometer südwestlich des Dallos und strebte, die sechs Behälter im Tau, in einer Höhe von vierhundert Metern auf den mächtigen Leib des Spoodie-Schiffs zu.
    „Ihr seid genau auf Kurs, Cattoon", sagte die Frauenstimme. „Schleuse fährt auf."
    Orban sah auf die Uhr. Seit dem Aufbruch von der Verteilerstelle waren zwei Stunden vergangen.
     
    *
     
    Die hell erleuchtete Schleusenöffnung gähnte höher als ein dreistöckiges Gebäude. Mit geschickter Hand dirigierte Orban den Gleiter hindurch, so daß die Container, die ihm folgten, auf das Transportband zu stehen kamen, das aus der großen Schleusenkammer ins Innere des Schiffes führte. Neben ihm hatte sich der Pilot so klein wie möglich gemacht. Seine Vorsicht erwies sich als überflüssig. Es war niemand in der Schleuse, der ihn hätte sehen können. Der Ladevorgang lief automatisch ab.
    Orban löste die Verbindung mit den Containern. Das Transportband setzte sich in Bewegung und transportierte die Behälter in den Hintergrund der Schleuse, wo sich ein haushohes Schott geöffnet hatte. Orban setzte den Gleiter seitwärts des Bandes ab. Sein Blick war auf die Behälter gerichtet. Die Deckel waren aufgeklappt. Dambors Kämpfer kamen zum Vorschein.
    Der Anschlag war bis in die letzte Kleinigkeit vorbereitet. Die Kranen kannten sich in der Schleuse aus, als hätten sie sie eine Woche lang studiert. Sie wußten, was die kleinen, dunklen Stutzen bedeuteten, die hier und da aus der Decke und den Wänden ragten.
    Thermostrahler knallten und fauchten und zerstörten die Objektive der Aufnahmegeräte, mit

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