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1049 - Geheimagent für Kran

Titel: 1049 - Geheimagent für Kran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deren Hilfe die Vorgänge in der Lastenschleuse von mehreren Kommandostellen aus hatten überwacht werden können. Durch das offene Schott im Hintergrund der Schleusenkammer drang das kreischende Wimmern einer weit entfernten Sirene. Der Alarm war ausgelöst.
    „Was ist da los, Cattoon?" fragte eine hektische Frauenstimme aus dem Empfänger des Gleiters.
    „Die Fracht!" schrie Orban mit vorzuglich geschauspielertem Entsetzen. „In den Behältern ... Kranen ... sie zerstören alles..."
    „Bildverbindung, Cattoon!" gellte die Frauenstimme. „Ich will ein Bild!"
    „Gleich ... warte...", stammelte Orban. „Hier... aaaaah..."
    Er gab ein gurgelndes Geräusch von sich und hieb auf die Schalttaste des Radiokoms.
    Die Verbindung war unterbrochen. Der Pilot machte eine zufriedene Geste.
    „Das war gut", sagte er. „Sie werden glauben, einer von uns hat dich unschädlich gemacht."
    Das Luk klappte auf. Der Krane zwängte sich hinaus. Sein erstes Interesse galt dem äußeren Schleusenschott, das inzwischen begonnen hatte, sich zu schließen. Mit weiten, panthergleichen Sprüngen hetzte er auf die Schalttafel zu, die seitwärts in der Wand der Schleuse installiert war. Zwei rasche Griffe: das Schott hielt inne und glitt wieder zurück.
    Der Pilot spähte in die milchige, von Reflektor-Satelliten erzeugte Helligkeit der Nacht hinaus, sah die Umrisse der drei Schweber, die langsam auf die Schleusenöffnung zuglitten, und wandte sich befriedigt ab.
    Dambors Kämpfer waren inzwischen dabei, die Sprengsätze zu verteilen, die diesen Sektor des Spoodie-Schiffs in eine Wüstenei verwandeln sollten. Es waren primitive, chemische Detonationskapseln. Niemand sollte auf die Idee kommen, hier hätten die Experten der Bruderschaft ihre Finger ihm Spiel gehabt. Einer der Kranen, mit einem Farbsprüher ausgestattet, hatte begonnen, die Wand der Schleuse zu bearbeiten. In riesigen Lettern entstand der Slogan: LANG LEBE DAS HEILIGE KRAN!
    In der Deckung der Container drang eine Handvoll Kranen ins Innere des Schiffes ein.
    Jeder der Behälter enthielt wenigstens eine Sprengladung. Sie würden explodieren, sobald die Container ihren Standort erreicht hatten, und einen Großteil der Frischproviantvorräte der SOL vernichten. Im Hintergrund wimmerte noch immer die Sirene. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Kampfroboter des Spoodie-Schiffs angriffen. Der Pilot hatte ein zweites, kleineres Schott geöffnet, das ebenfalls ins Innere des Schiffes führte, und war verschwunden. Dambor hielt sich im Hintergrund der Schleuse auf und war bereit, das Signal zum Rückzug zu geben, sobald sich die ersten Anzeichen von Gefahr bemerkbar machten.
    Niemand achtete auf Orban. Seine Aufgabe war gewesen, den grünuniformierten Bewacher des Provianttransports zu spielen. Mehr wurde nicht von ihm erwartet. Er schritt auf das Außenschott zu und spähte hinaus. Die drei Schweber der Bruderschaft verhielten unweit des Schottes, unmittelbar neben der mächtigen Wölbung des Ringwulsts, der die Solzelle-1 gürtete. Weit im Hintergrund, draußen über der leeren Fläche des Dallos, bemerkte Orban einen Reihe schwankender Punkte, die sich mit großer Geschwindigkeit zu nähern schienen. Er unterdrückte ein befriedigtes Nicken. Brav, Chaktar, brav! Die Kranen in den drei Schwebern konzentrierten ihre Aufmerksamkeit auf das hell erleuchtete Schleusenschott. Sie würden die Gefahr, die sich aus ihrem Rücken näherte, erst bemerken, wenn es zu spät war.
    Aus dem breiten Korridor, in dem die Proviantbehälter verschwunden waren, ertönte lautes Krachen. Dambors Kämpfer stürmten heran.
    „Roboter!" schrie einer.
    Orban sah, wie Dambor den Arm hob und das Gerät betätigte, das er am Handgelenk trug. Aus allen Winkeln kamen die Kranen nun hervor und schnellten sich mit weiten Sätzen in Richtung des Außenschotts. Dambors Signal hatte auch den drei Schwebern gegolten, die draußen warteten. Sie schoben sich heran - bereit, die kranischen Kämpfer an Bord zu nehmen.
    Der Pilot kam durch das kleine Schott zum Vorschein. Sein Blick überflog die Reihe der Kranen, die sich an der vorderen Schleusenkante drängten. Er machte eine zufriedene Gebärde. Da trat Dambor ihm in den Weg.
    „Halt, nicht so hastig", hörte Orban ihn sagen.
    Der Pilot blieb stehen und musterte seinen Untergebenen mit einem unbeschreiblichen Blick.
    „Was willst du?" herrschte er ihn an. „Wir haben keine Zeit..."
    „Genug Zeit für das, was hier noch zu tun ist", unterbrach ihn Dambor

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