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1050 - Die Roboter von Ursuf

Titel: 1050 - Die Roboter von Ursuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinabturnten. Schreie gellten bis hinauf zu den vier überraschten Beobachtern.
    „Er muß ein Funkgerät bei sich tragen." Nivridids Stimme klang erschöpft. Die Ausübung seiner ungewöhnlichen Fähigkeit erforderte Kräfte, über die der durch einen zweitägigen Dauermarsch ausgemergelte Körper kaum noch zur Verfügung stellen konnte. „Er hat die Bruderschaft von unserem Vorhaben in Kenntnis gesetzt - ich spüre es deutlich!"
    Atlan blickte in die Tiefe. In der Basis dreier Pyramiden hatten sich Tore geöffnet.
    Schüsselförmige Schweber glitten daraus hervor. Die Gestalten, die die Treppen hinabgeeilt waren, schwangen sich an Bord. Die Schweber schossen in die Höhe und verließen den Lichtkreis der Heliostrahler. Aber an dem summenden Geräusch ihrer Triebwerke konnte man erkennen, daß sie in östlicher Richtung davonflogen - über die Felsbarriere hinweg in Richtung des Talkessels, in dem die Freiwilligen lagerten. Atlan zweifelte nicht daran, daß Nivridid die Lage richtig erkannt hatte.
    Gedanken überstürzten sich. Es gab nichts, womit er den Freiwilligen hätte helfen können. Bedurften sie überhaupt der Hilfe? Tschang, selber Wissenschaftler, würde den Geheimbündlern gegenüber angeben, daß sie allesamt von Atlan zu diesem Unternehmen gezwungen worden waren. Und der verseuchte Derrill würde, wenn er klug war, sanft mit ihnen umgehen. Der einzige, der in Gefahr schwebte, war Chaktar. Würde er die drohende Gefahr rechtzeitig erkennen und sich aus dem Staub machen? Den Ai sagte man nach, daß sie mitunter Vorahnungen hatten, als besäßen sie einen sechsten Sinn der Präkognition. Würde Chaktar wissen, was auf ihn zukam?
    Bei den Pyramiden war es inzwischen wieder still geworden. Der verseuchte Derrill hatte seine Kämpfer auf den Weg geschickt. Siegessicher wartete er auf ihre Rückkehr.
    Tschang würde angegeben haben, daß Atlan mit drei Begleitern das Lager verlassen hatte. Die Mehrzahl der Schweber, die vor wenigen Minuten aufgestiegen waren, hatte die Aufgabe, sich um die Schar der Freiwilligen zu kümmern. Aber zumindest einer oder zwei sollten nach den Fehlenden suchen. Für den verseuchten Derrill gab es nichts Wichtigeres, als Atlan in die Hand zu bekommen.
    Er fühlte eine Berührung am linken Arm.
    „Ich weiß, was dir durch den Kopf geht", sagte Syskal. „Aber bedenke eines. Dies ist der Augenblick, in dem Derrill am wenigsten damit rechnet, daß wir auf dem Weg in sein Hauptquartier sind."
     
    6.
     
    Der Abstieg war mörderisch. Er mochte einem Xildschuk genug Halt bieten, aber jedes Wesen von mehr als zwergenhafter Größe kämpfte mit Zehen und Fingerspitzen um jeden Fußbreit des erbärmlich schmalen Felssteigs, der steil wie eine Müllrutsche in die Tiefe führte.
    Syskal hatte recht. Wenn es überhaupt je eine Chance gegeben hatte, unbemerkt ins Hauptquartier der Bruderschaft einzudringen, dann jetzt, in diesem Augenblick. Der verseuchte Derrill wußte nichts von Nivridids besonderer Begabung, und bis Tschang ihm davon berichten konnte, verging wenigstens eine Stunde. Die Bruderschaft würde Atlan und seinen Begleitern zunächst eine Falle stellen, um sie zu fassen, wenn sie zum Lager der Freiwilligen zurückkehrten. Später, wenn sich herausstellte, daß sie irgendwie Lunte gerochen haben mußten, würde man eine großmaßstäbliche Jagd veranstalten - in den Bergen, nicht hier unten am Rand des Katembi-Tals.
    Der Spalt führte eine Strecke weit in die Felswand hinein. Eine anderthalb Meter hohe Brüstung bot Schutz gegen das grelle Licht der Heliostrahler. Atlan rutschte auf schütterem Geröll und stieß einen unterdrückten Fluch aus. Wenn nur diese verdammte Kletterei schon zu Ende wäre!
    Er roch den Duft von Blüten. Über der Brüstung zeichneten sich die Umrisse exotischer Palmwedel ab. Endlich! Das Blätterdach des Waldes schirmte das grelle Licht vollends ab.
    In tiefer Finsternis legten sie den Rest des Weges zurück. Von vorne meldete Pantschu, die Talsohle sei erreicht.
    Der Xildschuk machte auch weiterhin den Führer. Mit untrüglichem Instinkt fand er die Stellen, an denen der Dschungel den geringsten Widerstand bot. Er schlug sich nach rechts und nach links, wie es der Wuchs des Unterholzes verlangte, und verlor dennoch die Richtung nicht. Als sie den Waldrand erreichten, befanden sie sich der Pyramide mit den Antennen auf dem Dach unmittelbar gegenüber.
    Atlan warf sich zu Boden und kroch bis zum Rand des Schattens. Angespannt spähte er über die

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