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1051 - Als Verfluchte grüßen...

1051 - Als Verfluchte grüßen...

Titel: 1051 - Als Verfluchte grüßen... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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räusperte er sich und dachte einige Zeit nach. »Ich kann es nicht fassen, meine Herren. Man will tatsächlich dem Götzen Baal Kinder opfern?«
    »Leider.«
    »In der heutigen Zeit?«
    »Gerade in der heutigen Zeit. Wir stehen an einer Zeitenwende. Ein neues Jahrtausend bricht an. Da besinnen sich viele Menschen wieder zurück oder streben nach sogenannten anderen Werten. Eine derartige Rückbesinnung kann manchmal verdammt übel sein. Ich weiß auch nicht, was die unbekannte Gruppe davon hat, wenn sie dem Götzen Baal Kinder opfert. Vielleicht will man ihn als Person haben, wie auch immer. Das müssen wir herausfinden, und wir müssen vor allen Dingen die Kinder retten, Monsieur La Roche.«
    »Das sehe ich ein. Aber wie wollen Sie das schaffen?«
    »Indem wir nach Salambo fahren.«
    »Sind Sie sicher?«
    »So gut wie. Die Spuren führen nach Salambo. Sie wissen selbst, daß dort Ausgrabungen stattgefunden haben und man möglicherweise noch immer dabei ist. So etwas ist kaum abgeschlossen. Hier geht es nicht allein um Karthago, und man wird dort in Salambo alte Tempel und Grabstätten gefunden haben. Tempel, die auch als heilige Bezirke angesehen werden können. Die den Göttern und Götzen geweiht waren, die ihre Kraft noch nicht verloren haben, und auf die man sich wieder besonnen hat. Das meine ich damit.«
    »Klingt alles gut…«
    »Aber?«
    »Ihre Verbindung zur Vergangenheit will mir nicht gefallen. Das hört sich an, als wollten Sie mir hier schreckliche Gruselgeschichten erzählen.«
    »Die verschwundenen Kinder sind eine Tatsache. Einer der leider verstorbenen Baal-Getreuen in London hat selbst davon gesprochen. Durch ihn wissen wir so gut Bescheid. Und wir kennen eine Mutter, deren Sohn geraubt wurde. Wir gehen davon aus, daß er sich bereits hier im Land befindet.«
    »Das nehme ich mal hin, meine Herren. Trotzdem bin ich skeptisch, denn uns sind keine Meldungen über verschwundene Kinder bekannt. Da bin ich ehrlich.«
    »Es läuft zumeist geheim ab. Ich denke mir, daß es leichter ist, ein Kind aus einem der Dritte-Welt-Länder zu entführen, als eines aus Mitteleuropa.«
    »Trotzdem schlug die andere Seite in London zu?«
    »Leider.«
    »Warum?«
    »Da kann es viele Gründe geben. Die meisten beruhen auf Spekulationen. Möglicherweise wollte sich der Vertreter des Götzen Baal in London hervortun und nicht alles den anderen überlassen. Das ist nur einer der Gründe. Daß wir beide mit dem Fall konfrontiert wurden, beruht praktisch auf einem Zufall.«
    »Über den Sie im nachhinein wohl froh sind?«
    »Ja.«
    La Roche leerte seine Tasse. Danach drang ein seufzendes Geräusch aus seinem Mund. »Die ganze Sache kann mir einfach nicht gefallen. Ich habe von oberster Stelle Order bekommen, an Ihrer Seite zu bleiben. Ich weiß auch, daß Sie beide besondere Polizisten sind, die sich mit außergewöhnlichen Fällen beschäftigen. Was das genau ist, weiß ich nicht, da möchte ich auch nicht fragen. Aber Sie sind sich hundertprozentig sicher, daß dieser Fall in den alten phönizischen Götzenkult mündet? Kann man das so sagen?«
    »Ja!«
    La Roche überlegte, schüttelte dann den Kopf und sagte: »Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Monsieur Sinclair, aber mir fällt es schwer, Ihnen zu glauben.«
    »Ginge uns an Ihrer Stelle nicht anders.«
    »Gut. Lassen wir es auf uns zukommen«, sagte er. »Fahren wir nach Salambo. Der Ort grenzt ja an Karthago. Die meisten Fremden kommen nach Salambo, um das ozeanische Museum zu besuchen. Antike Stätten besichtigen sie zumeist woanders, denn wir haben nicht so phantastische Pyramiden wie die Ägypter. Außerdem wollen die Tunesien-Touristen am Strand liegen und sich ausruhen, die meisten jedenfalls.«
    »Deshalb sind wir nicht hier.«
    »Das weiß ich inzwischen.« La Roche winkte der Bedienung und verlangte die Rechnung.
    Danach konnten wir gehen.
    Der Wagen des Mannes, ein Renault Megane, stand auf einem kleinen, extra abgeteilten Parkplatz, er auch bewacht wurde. Staub lag auf dem dunkelroten Lack wie feiner Puder.
    »Wie lange werden wir fahren müssen?« fragte ich.
    »Es hält sich in Grenzen. Wir müssen nur an die Küste. Genießen Sie inzwischen die Landschaft und die Ruhe.«
    »Wer es kann«, sagte Suko.
    La Roche lachte nur und stieg ein.
    ***
    Die Fahrt führte uns durch eine blühende Landschaft. Hier hatte der Frühling schon seine ersten Fühler ausgestreckt und die Natur ergrünen lassen.
    Nichts war verbrannt. Es gab keine Wüste. Im Winter war

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