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1051 - Die schwarze Flamme

Titel: 1051 - Die schwarze Flamme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf, ermahnte mich mein Extrasinn. Es ist nur die Gegenwart - und allenfalls die Zukunft -, die zählt.
    Ich fühlte mich beobachtet und blickte mich um. In der Kommandozentrale herrschte mäßige Betriebsamkeit, das würde sich ändern, wenn wir am Spoodie-Feld von Varnhagher-Ghynnst eintrafen. Als sich mein Blick mit dem des High Sideryt Tanwalzen traf, fühlte er sich bemüßigt zu versichern, daß wir gleich am Ziel seien. Ich nickte abwesend, denn da entdeckte ich Swan.
    Er war einer von den drei Chirurgen, die die Verbindung zwischen mir und der Spoodie-Wolke getrennt und anschließend den Energieschlauch an Surfo Mallagan angeschlossen hatte.
    „Alles in Ordnung?" fragte er.
    „Einer von euch behält mich wohl dauernd im Auge", sagte ich gereizt. „Worüber sorgst du dich mehr, Swan, über meinen körperlichen Zustand oder über meinen seelischen?"
    „Ich bin nicht in Sorge", erwiderte Swan. „Mein Interesse ist das des Arztes an seinem Patienten. Schließlich war ich einer von jenen, die dich von der Spoodie-Wolke getrennt haben, und darum fühle ich mich in gewisser Weise für dich verantwortlich. Dein Geist war zweihundert Jahre lang praktisch vom Körper getrennt. Es drängt sich daher förmlich die Frage auf, wie sich die beiden miteinander vertragen, ob sie wieder hundertprozentig miteinander kooperieren. Kurzum, ich beobachte dich, um mich über deinen psychosomatischen Zustand zu informieren."
    „Spricht das Ergebnis der Testserie nicht für sich?"
    Swan verzog das Gesicht.
    „Es gibt Unsicherheitsfaktoren, die sich nicht einkalkulieren lassen. Auch lassen sich Spätfolgen nicht ganz ausschließen. Immerhin, Atlan, du warst zweihundert Jahre lang in einer Art Tiefschlaf."
    „Das ist keine neue Erfahrung für mich", erwiderte ich. „Auf der guten alten Erde bin ich insgesamt für eine viel längere Dauer im Tief schlaf gelegen. Es sollte dir genügen, wenn ich zu der Überzeugung gekommen bin, daß ich mich geistig wie auch körperlich unter Kontrolle habe."
    „Dies mag deine ehrliche Überzeugung sein, aber es gibt gewisse körperliche Bedürfnisse, die ..." Er unterbrach sich, als er merkte, wie ich zornig wurde, und streckte mir abwehrend die Hände entgegen. „In Ordnung, ich sage nichts mehr. Aber ich lasse es mir nicht nehmen, dich weiter unter Beobachtung zu halten. Marton und Largeth sind da mit mir einer Meinung."
    Ich war froh, als die Meldung kam, daß wir das Zielgebiet erreicht hatten und ich mich der weiteren Diskussion über meinen psychosomatischen Zustand entziehen konnte.
    Ich trat zu Tanwalzen ans Kommandopult.
    „Wir sind in Varnhagher-Ghynnst angelangt", meldete er überflüssigerweise. Plötzlich stutzte er beim Überfliegen der Ortungsergebnisse. „Aber ... das ist...", stammelte er und schluckte.
    Bevor er die Sprache wiederfand, hatte ich mir selbst bereits einen Überblick verschafft und wußte, was ihn in ungläubiges Staunen versetzte.
    Das Spoodie-Feld war nicht vorhanden.
     
    *
     
    „Das ist unmöglich", brachte Tanwalzen hervor, während er die Ortungsergebnisse überprüfte. „Es ist noch nicht so lange her, daß wir zur letzten Spoodie-Ernte hier waren.
    Und da war noch alles in Ordnung. Die Spoodie-Wolke kann sich doch nicht einfach in Nichts aufgelöst haben."
    „Bist du sicher, daß dies Varnhagher-Ghynnst ist?" fragte ich Tanwalzen.
    Er holte empört Luft, hielt aber die Äußerung zurück, die ihm auf der Zunge lag.
    Tanwalzen war nicht zum erstenmal hier und kannte diesen Sektor wie kaum ein anderer Solaner.
    „Es wäre doch möglich, daß SENECA falsche Koordinaten angeflogen ist", gab ich zu bedenken.
    „Es sind die richtigen Koordinaten", meldete sich der Bordcomputer. „Dies ist der Sektor Varnhagher-Ghynnst."
    „Und wo ist das Spoodie-Feld?" fragte Tanwalzen.
    „Verschwunden", antwortete SENECA kurz und bündig.
    „Ich kann es nicht glauben", meinte Tanwalzen kopfschüttelnd. „Es muß ein Irrtum vorliegen. SENECA muß einen Fehler gemacht haben. Es wäre nicht das erstemal, daß der Schiffscomputer verrückt spielt."
    „Das ist allerdings wahr", stimmte ich zu.
    Schon als ich vor 220 Jahren an Bord der SOL gekommen war, hatte die Bordpositronik nicht mehr einwandfrei funktioniert, ohne daß herauszufinden gewesen war, woran dies lag. Und dieser Fehler war bis dato noch nicht behoben worden.
    „Dies ist Varnhagher-Ghynnst", beharrte die Bordpositronik. „Das ist Tatsache. Meine Behauptung läßt sich leicht überprüfen."
    „Das

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