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1052 - Die Nekropole

1052 - Die Nekropole

Titel: 1052 - Die Nekropole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verlor.
    Er konnte sich auch nicht mehr fangen, fiel auf das Dach, drehte sich sofort herum und wollte wieder auf die Beine kommen. Mein Tritt war schneller. Er landete im Gesicht der Gestalt. Wieder war der Widerstand ziemlich weich. Ich wollte mehr wissen, aber wichtiger war in diesem Moment der Dolch.
    Er hatte den rechten Arm angehoben, um seine Aufstehbewegung zu unterstützen.
    Wieder war ich schneller. Diesmal faßte ich mit beiden Händen zu und drehte die Finger um sein rechtes Handgelenk. Ein heftiger Ruck, eine weitere Drehung nach außen hin, so wollte ich dafür sorgen, daß er seinen Dolch verlor.
    Es kam ganz anders.
    Den Ruck bekam ich mit. Er war ziemlich heftig. Ich mußte sogar zurück, um das Gleichgewicht zu halten.
    Dabei sah ich, was passiert war.
    Ich hatte ihm nicht nur den Dolch abgenommen, sondern den halben Arm gleich mit… Es war ein Wahnsinn, und in den nächsten Sekunden stand ich wie unter Schock. Ich starrte auf das abgerissene Ende des Arms, aus dem noch Fetzen hervorschauten und entdeckte die Schlammtropfen, die wie schwerer Regen nach unten fielen.
    Es fiel mir schwer, den Blick zu lösen und meinen Gegner anzuschauen. Er lag zuckend auf dem Rücken, trampelte mit den Beinen, doch sein Gesicht lag nicht frei.
    Suko rief mich an. »Keine Sorge, John, bei mir ist das gleiche geschehen.« Er hielt einen Arm hoch wie der Sieger seine Trophäe.
    Auch damit kam ich nicht zurecht.
    Ich ließ Arm und Waffe sinken, bevor ich mich der Gestalt langsam näherte.
    Auch jetzt zuckte sie noch, und ich stellte meinen rechten Fuß auf den Körper, um ihn einigermaßen ruhig zu halten. Dann bückte ich mich und zerrte ihm mit einem Griff das Tuch vom Gesicht weg.
    Ich war auf einen schlimmen Anblick vorbereitet. Trotzdem haute mich dieses Bild fast um. Diese Gestalt besaß ein Gesicht, das im Prinzip keines war. Eine dunkle, stinkende Masse, wie aus den Tiefen der Erde hervorgeholt. Zwei Augen, die als Fremdkörper wirkten und auch polierte Steine sein konnten.
    Kein richtiger Mund, dafür eine Öffnung in der Masse, aus der zischende Laute drangen.
    Das war kein Mensch, das war eine Kreatur, die ihre Geburt in den Tiefen einer finsteren Welt erlebt haben mußte. Eine andere Erklärung gab es für mich nicht.
    Ein lautes Klatschen riß mich aus meiner Betrachtung. Suko hatte seine Peitsche eingesetzt und gegen die neben ihm liegende Gestalt geschlagen.
    Beide erhielten wir den endgültigen Beweis dafür, daß wir es nicht mit einem Menschen zu tun hatten. Auch nicht mit einem veränderten. Diese Kreatur war durch eine dämonische Seele besetzt worden.
    Die Kraft der Peitsche sorgte für das Ende.
    Suko schnickte mit den Fingern der freien Hand und warf mir die Peitsche zu. »Mach das Gleiche, John. Reden können wir mit diesen Kreaturen nicht. Mag der Teufel wissen, woher sie stammen.«
    »Vielleicht von ihm.«
    »Es ist alles möglich.«
    Die drei Riemen waren noch ausgefahren. Unter der dunklen Kleidung zuckte der widerliche Körper auch weiterhin. Ich machte kurzen Prozeß. Ein Treffer reichte aus, um das Dasein auch dieser dämonischen Kreatur zu vernichten.
    Die Vernichtung geschah in Intervallen. Das Zucken hörte auf. Die drei Peitschenriemen hatten Löcher in den Körper gerissen, aus denen mir ein ekliger Gestank entgegenkroch. Ich sah jedoch keinen Rauch. Das Wesen trocknete vor meinen Augen aus. Es verkleinerte sich. Dabei zog es sich zusammen. Es schienen zahlreiche Würmer zu sein, aus denen dieser Körper bestand. Aber diese Würmer trockneten aus. Was zurückblieb, war eine graue, spröde Masse, die durch gezielte Tritte zertreten werden konnte.
    Als letztes Souvenir blieb ein abgerissener Arm zurück, mit einer Hand, deren Finger den Griff eines Krummdolches umfasst hielten.
    Ich packte ihn und legte ihn in die Kleidung hinein, die ich über die Waffe schlug, damit sie nicht so schnell entdeckt werden konnte.
    »Willst du den Dolch nicht haben, John?«
    »Was soll ich damit?«
    »Du könntest anfangen, Andenken zu sammeln.«
    »Verzichte.«
    Suko kam zum Thema zurück. »Auch wenn du es bestimmt nicht weißt, ich frage dich trotzdem, wer sie waren.«
    »Die Helfer des Jungen.«
    »Das ist mir zuwenig.«
    »Mir auch, ehrlich gesagt.«
    »Hast du keine Idee, John?«
    »Kaum.«
    »Sie müssen mit dem Götzen Baal zusammenhängen. Keine Menschen, die auf seiner Seite stehen. Dafür dämonischen Kreaturen, wie aus dem Schlamm einer tiefen Erde geboren oder geschaffen. Kannst du da einen

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