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1052 - Die Nekropole

1052 - Die Nekropole

Titel: 1052 - Die Nekropole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und mehr wollten wir nicht.
    Wir saßen im Fond. Ich tippte dem Fahrer auf die Schulter. »Wie lange dauert die Reise denn?«
    »Keine Sorge, ich beeile mich. Sie haben Glück gehabt, denn ich bin der beste Fahrer hier in der Stadt.«
    »Dann zeigen Sie mal, was Sie können…«
    ***
    Hamed La Roche war schon von seinem Stuhl hochgeschnellt und befand sich bereits im Sprung, um den beiden Engländern nachzulaufen, die so plötzlich verschwunden waren, aber etwas drückte gegen seine Schulter wie ein schweres Stück Eisen.
    »Bleib hier!« flüsterte Hassan.
    La Roche wollte nicht. Er drehte sich trotz des Gewichts. »Verdammt, ich darf sie nicht aus den Augen lassen, das weißt du. Sie können zu einem Problem werden.«
    Hassan lächelte weise. »In der Fremde lösen sich die Probleme für manche Menschen von allein. Du verstehst?«
    La Roche nahm wieder Platz. »Ja, ich habe verstanden, aber ich bin nicht glücklich über die Entwicklung.« Mit einem Taschentuch wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht. Dabei schaute er zur Tür, wo Hassan stand und nach draußen blickte.
    »Siehst du was?« rief La Roche.
    »Nein.«
    »Hast du überhaupt was gesehen, verdammt?«
    Erst jetzt drehte sich Hassan um. »Was meinst du denn damit, mon ami?«
    »Das weißt du selbst. Den Jungen, verflucht. Hast du den Jungen gesehen?«
    »Leider nicht.«
    »Aber ich.«
    Hassan setzte sich nieder. Er nippte an seinem Kaffee. »Der Junge ist wohl dein Problem, nicht?«
    »Ja!« gab La Roche zu. »Und er ist nicht nur mein Problem, auch deines. Das schwöre ich dir.«
    »Wieso sollte er?«
    »Hör auf. Wenn es ihm gelingt, mit den beiden Kontakt aufzunehmen, sehe ich unsere Pläne gefährdet. Du weißt selbst, welche mächtige Personen hinter uns stehen. Die wollen Erfolg sehen. Die glauben an uns und an die alte Zeit. Sie wollen die Macht der Phönizier wieder zurückholen. Das Land soll stark werden und sich nicht mehr von seinen Nachbarn bedroht fühlen. Dafür nehmen sie alles in Kauf, und sie wissen auch, wie gefährlich der Weg ist. Und daß nichts an die Öffentlichkeit dringen darf. Nicht schon jetzt.«
    Hassan grinste breit. »Das ist mir bekannt. Warum erzählst du mir das alles?«
    »Weil ich dich noch einmal daran erinnern wollte, solltest du es vergessen haben.«
    »Nein, nein, bestimmt nicht. Die Fehler sind woanders gemacht worden. Unter anderem in London. Man hätte dort kein Kind entführen sollen, mein Lieber.«
    La Roche knirschte mit den Zähnen. »Das ist mir im Nachhinein auch klar. Aber es sollte eben nicht auffallen. Deshalb wurden die Kinder aus verschiedenen Ländern geholt. Wären sie alle hier entführt worden oder währen sie alle aus einem Land gekommen, hätte das auffallen müssen. So haben wir überall zugeschlagen.«
    »Trotzdem hat unser toller Geheimdienst einen Fehler begangen. Er hätte eben nicht in London aktiv werden sollen.«
    »Hätte, hätte, du hast gut reden.« La Roche geriet wieder ins Schwitzen. »Es war ein reiner Zufall, nicht mehr und nicht weniger. Niemand hat damit rechnen können, daß sich zwei Spezialisten in den Fall einschalten, und das sind dieser Sinclair und Suko nun mal. Zum Glück habe ich sie empfangen und unter Kontrolle.«
    »Irrtum!« erklärte Hassan lächelnd und ließ seinen rechten Zeigefinger vor dem Gesicht von einer Seite zur anderen pendeln. »Du hattest sie unter Kontrolle.«
    »Sie werden zurück kommen«, sagte La Roche barsch. »Die beiden sind fremd hier und kennen sich nicht aus. Das weißt du doch.«
    »Ja, hast du gesagt. Ehrlich, auch ich habe sie unterschätzt, und sie scheinen mehr zu wissen, als sie dir gegenüber zugegeben haben, Hamed.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Denk doch mal nach!« flüsterte der Café-Besitzer scharf. »Think big, wie man immer sagt. Wir wissen beide, daß der Junge erschienen ist. Wir haben ihn für einen Moment an der Tür gesehen, wie auch die beiden Engländer. Die springen plötzlich auf und rennen los. Etwa nur, weil ein kleiner Junge an der Tür erschienen ist? Oder hat das andere Gründe, Hamed?«
    La Roche räusperte sich. »Ich kann dir noch nicht folgen. Was meinst du damit?«
    »Das liegt doch auf der Hand, verflucht. Die beiden haben den Jungen schon gekannt.« Er schlug gegen seine Stirn. »Das muß doch in deinen Schädel reingehen.«
    La Roche blieb zunächst still sitzen, weil er nachdenken mußte.
    »Und woher sollten sie ihn gekannt haben?«
    »Das weiß ich doch nicht. Du warst mit ihnen zusammen. Da

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