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1054 - Der mentale Sturm

Titel: 1054 - Der mentale Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist eine Hypersensibilisierung seines Geistes damit verbunden, und was er wahrnahm und in Emotionen umsetzte, habe ich gefühlt - und er hat gefühlt, daß ich bei ihm war."
    „Was hat er wahrgenommen?" fragte Javier.
    „Das konnte ich nicht erkennen", erklärte der Ertruser. „Ich kann ja nur seine Gefühle wahrnehmen und aus ihnen auf seine Gedanken schließen. Seinen Gefühlen nach - es war ein wahrer emotionaler Sturm - muß etwas Schreckliches dort oben passiert sein."
    „Was?" schrie Roi Danton, packte die Schultern des Ertrusers und blickte ihm aus brennenden Augen ins Gesicht. „Was ist dort passiert, Omdur?"
    „Ich weiß es nicht, Roi", erwiderte Kuwalek betrübt. „Ich weiß es nicht." Er schluchzte.
    „Ich weiß nur, daß mein Partner wahrscheinlich sterben wird, ohne daß ich emotional bei ihm bin und ihm das Sterben erleichtern kann. Die schmerzstillenden Drogen haben meine Empathie lahmgelegt. Ich fühle Sirtan nicht mehr."
    „Das tut mir sehr leid", sagte Javier und blickte nach Norden, von wo die Space-Jet jeden Augenblick kommen mußte. „Aber wir sind in wenigen Minuten oben, dann werden wir wissen, was auf der BASIS los ist. Sicher werden wir dann auch deinem Partner helfen können."
    Er sah sich nach dem Shift um.
    „Kommt, holen wir unsere Ausrüstung! Wir werden sie vielleicht brauchen können."
     
    *
     
    Seufzend richtete Perry Rhodan sich auf - und die Lehne seines Sessels folgte seiner Bewegung, gesteuert durch eine Mikro-Positronik, deren Sensoren überall unter dem Plastikbezug des Sessels verborgen waren.
    Rhodans Blick fiel auf das Chronographenband über der Tür seines Arbeitszimmers im HQ-Hanse. Verwundert erkannte er, daß der vierte Mai des Jahres vierhundertfünfundzwanzig Neuer Galaktischer Zeitrechnung bereits dreieinviertel Stunden alt war.
    Eigentlich hatte er gleich zu Beginn dieses Tages per distanzlosem Schritt in die BASIS gehen wollen, wäre es nach Jen Salik gegangen, sogar schon vor dem Ende des Vortags.
    Oder schon Wochen vorher, obwohl das sinnlos gewesen wäre, da die BASIS ja erst zum Ende des gestrigen Tages vor Khrat angekommen war.
    Khrat...!
    Rhodan rieb sich die Augen. Während der letzten Stunden hatte er sich gefragt, wie die Geschichte der Menschheit wohl verlaufen wäre, wäre er niemals geboren worden.
    Hätte sie schon im zwanzigsten Jahrhundert den Weg zu den Sternen gefunden, der sie allmählich an das Denken in kosmischen Bahnen herangeführt hatte? Wäre ein anderer Mensch an seiner Stelle Kommandant der ersten bemannten Mondexpedition gewesen, wäre auch von ihm und seinen Leuten das auf Luna gestrandete Arkoniden-Raumschiff gefunden worden. Aber hätte diese Mannschaft ebenfalls wie die der STARDUST die Hilfe Crests und Thoras erhalten?
    Rhodan preßte die Lippen zusammen, denn der Gedanke an Thora, die er von ganzem Herzen geliebt hatte und die so früh von ihm gegangen war, bereitete ihm jedes Mal körperlichen Schmerz. Es hatte andere Frauen nach ihr in seinem Leben gegeben, aber keine von ihnen hatte wie Thora die alles überwältigende Liebe in ihm entfachen können.
    Der Schmerz klang ab, und Perry Rhodan vermochte in Gedanken an die schönen Zeiten mit Thora schon wieder zu lächeln. Sie schien für ihn bestimmt gewesen zu sein, und es erschien ihm zweifelhaft, ob sie einen anderen Menschen jemals akzeptiert hätte.
    Immerhin, es mochte sein, daß auch ein anderer Astronaut die Hilfe der Arkoniden bekommen hätte. Aber zweifellos wäre er nicht in der Wüste Gobi gelandet wie er, sondern auf der dafür vorbereiteten Landebahn der Nevada-Fields.
    Es wäre nicht lange geheim geblieben, daß die STARDUST auf dem Erdmond etwas gefunden hatte, das den USA eine unerhörte technische Überlegenheit gegenüber der UdSSR verlieh - und da in jener Zeit die Politiker in Ost und West zuerst an ihre Militärmacht und die der „anderen Seite" dachten, wenn von Technik die Rede war, würde die Regierung der UdSSR das als äußerst gefährliche Bedrohung der Sicherheit ihres Landes eingestuft haben.
    Da beide Seiten ohnehin nervös und empfindlich waren, wäre eine kriegerische Auseinandersetzung unvermeidlich geworden.
    Egal, ob der berüchtigte rote Knopf zuerst im Osten oder im Westen gedrückt worden wäre, das Ergebnis hätte die Auslöschung der damaligen menschlichen Zivilisation bedeutet. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß neben den A- und H-Bomben auch die bereitstehenden Kobaltbomben zum Einsatz gekommen wären, H-Bomben, die

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