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1055 - Das psionische Labyrinth

Titel: 1055 - Das psionische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rhodans getragen werden würde.
    Sandra Bougeaklis blickte mit kalkweißem starren Gesicht auf das Außenschott der Antigravröhrenschleuse unter der Kugelzelle des Kreuzers. Sie fühlte sich, als sollte sie hingerichtet werden. Eine grauenhafte Furcht quälte sie, die Furcht, beim Anblick von Rhodans Leichnam den Verstand zu verlieren und nicht mehr zu wissen, was sie tat.
    Zwischen ihr und Deneide Horwikow stand Oliver Javier und hielt ihre Hand mit seinen beiden kleinen Händen umklammert. Seine Augen blickten groß und voll banger Ahnung in die Runde und musterten die ernsten Gesichter und angstvollen Augen der Erwachsenen.
    Das Außenschott der Röhre öffnete sich.
    Als erster erschien Waylon Javier.
    Mit gesenktem Kopf und grauem Gesicht betrat er den Gang, den die Menge in ihrer Mitte freigelassen hatte.
    Hinter ihm kam Roi Danton, aufrecht, mit erhobenem Kopf, gefrorenen Zügen und erloschenem Blick. Rhodans Sohn hielt das vordere Ende der Antigravtrage, auf die man seinen Vater gebettet hatte.
    Gemurmel ertönte, jemand schluchzte. Mehrere Raumfahrer beteten.
    Die Geräusche verstummten, als die Trage ganz zum Vorschein gekommen war. Unaire Zahidi ging an ihrem hinteren Ende. Sein dunkelbraunes Gesicht wirkte straff, aber aus seinen Augen floß ein ununterbrochener Tränenstrom über die Wangen.
    Perry Rhodan lag lang ausgestreckt auf der Trage. Er trug einen SERUN, und der Druckhelm war zurückgeklappt. Sein Gesicht drückte ein Maß an innerem Frieden aus, das niemand bei einem Toten für möglich gehalten hätte. Viele der Raumfahrer, an denen er vorübergetragen wurde, weinten.
    Plötzlich klang Olivers helle Stimme auf.
    „Er ist nicht tot, Sandra!" rief sie unüberhörbar. „Er lebt!"
    Betreten wandte Waylon Javier sich seinem Sohn zu und schüttelte traurig den Kopf.
    Olivers Ausruf hatte inzwischen seine Wirkung nicht verfehlt. Von allen Seiten drängten die Frauen und Männer der BASIS an die Antigrav-Trage heran. Hysterie drohte auszubrechen.
    Plötzlich stand eine hochgewachsene Gestalt in enganliegender bernsteingelber Plastikkombination, die von einem Netzwerk silbrig schimmernder Fäden durchzogen war, neben der Trage.
    Sie hob eine Hand und rief: „Halt! Bewahrt bitte Ruhe!"
    Diese wenigen Worte und die Erscheinung selbst strömten genug Autorität aus, um die Menge augenblicklich zum Stillstand zu bringen. Verblüfft, fasziniert und hoffnungsvoll richteten sich zahllose Augen auf das ovale, markant geformte und von einer Silbermähne umrahmte Gesicht.
    „Es stimmt, was dieses Kind gesagt hat", fuhr der Fremde fort. „Perry Rhodan ist nicht tot. Sein Geist hatte den Körper verlassen, um mir im Kampf gegen die Seth-Apophis-Komponente beizustehen, die den Dom Kesdschan in ihre Gewalt bringen wollte. Da sich sein Körper während des Kampfes in einer Scheintod-Starre befand, blieb er voll funktionsfähig. Soeben ist sein Geist in ihn zurückgekehrt."
    Roi Danton hatte sich umgedreht und den Fremden genauso wie alle anderen Raumfahrer angestarrt, aber nun wich die Starre von ihm.
    „Tengri Lethos!" flüsterte er. „Und ich dachte immer..."
    „Das dachte ich auch, Mike", erwiderte der Fremde. „Aber ich bin nicht mehr der Tengri Lethos, den dein Vater kannte. Ich bin Lethos-Terakdschan, der neue Hüter des Domes Kesdschan und des Wächterordens der Ritter der Tiefe. Nur meine materielle Projektion ist identisch mit der Erscheinung des Hüters des Lichts."
    Perry Rhodan hatte die Augen geöffnet. Er versuchte, sich auf den Ellenbogen hochzustemmen, sank aber kraftlos zurück. Seine Lippen bewegten sich.
    „Tengri?"
    Lethos-Terakdschan wandte sich ihm zu, legte ihm eine Hand auf die Stirn und sagte lächelnd: „Perry, mein Freund! Schone dich noch. Der Kampf war grausam und hart. Leider fand ich keine Möglichkeit, dir zu sagen, daß dein Körper und damit deine materielle Existenz nicht geopfert werden mußte. Es genügt, wenn ich künftig den Dom Kesdschan bewohne, ich, Lethos-Terakdschan."
    „Du mußt dort bleiben?" flüsterte Rhodan. „Körperlos?"
    „Ich war längst körperlos, als mein Geist in den Dom Kesdschan versetzt wurde, Perry.
    Aber du siehst, ich kann körperlich erscheinen." Er lächelte. „So wie Carfesch. Wir sehen uns nicht zum letzten Mal."
    Ein Lächeln des Verstehens huschte über Rhodans Gesicht.
    „Du hast viel Wissen hinzugewonnen, Lethos-Terakdschan. Ich hoffe, auch neues Wissen zu gewinnen - im Gewölbe unter dem Dom."
    „Du wirst hinkommen, Perry. Aber

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