1058 - Vorstoß nach M3
Porleytern."
„Oder den Vorrichtungen", fügte Jen Salik hinzu, „die sie hinterlassen haben, um ihr Versteck zu schützen."
„Ja, das klingt plausibel", pflichtete Perry bei. „Dann bleibt mir nichts anderes übrig", erklärte Geoffry, „als entweder die Porleyter öder ihre Vorrichtungen, wie ihr sie nennt, inkonsequenten Verhaltens zu beschuldigen."
„Inwiefern?" Jen Saliks leicht gerötetes Gesicht wandte sich dem Wissenschaftler zu. „Wo ist die Inkonsequenz?"
„Man sollte doch annehmen", antwortete Geoffry, „daß das Signal dem Zweck dient, unerwünschte Eindringlinge abzuschrecken. Zuerst hatte es ja auch durchaus diesen Anschein. Aber dann kommt eine kleine Space-Jet und jagt die mächtige Hyperbarie-Quelle in die Flucht?"
Salik wandte sich an Perry. „Gucky müßte darüber etwas zu sagen haben", meinte er. „Wir werden von Gucky ausführlich zu hören bekommen, sobald ihn die Mediker aus den Fingern lassen. Vorläufig wissen wir nur, daß er den ersten Kontakt mit dem fremden Einfluß als bedrohlich empfand. Daß das Fremde versuchte, die Kontrolle über sein Bewußtsein zu übernehmen. Er spricht jedoch von einem Umschwung, der im letzten Augenblick eintrat. Leider verlor er in derselben Sekunde das Bewußtsein. Er weiß nicht, wie der Umschwung zu deuten ist."
„Hört sich so an", murmelte Salik, „als hätte das Fremde sich die Sache im letzten Augenblick anders überlegt. Das würde erklären ... aber zum Donnerwetter, wenn nur dieser blödsinnige Effekt nicht wäre, daß das Ding sich mit mehr als doppelter Lichtgeschwindigkeit entfernt hat!"
Jen Salik gebrauchte selten kräftige Worte. Wenn er es doch tat, dann wußte man, daß eine Sache seine ganze Aufmerksamkeit fesselte. „Oh, das", winkte Geoffry Waringer lächelnd ab. „Darüber soll man sich keine grauen Haare wachsen lassen."
„Ich erinnere mich, daß du selbst ein wenig aus dem Häuschen warst", sagte Perry mit leisem Spott. „Im Augenblick der ersten Verwirrung, ja", gab Geoffry zu. „Es geschah zuviel auf einmal.
In Wirklichkeit wird der Vorgang recht verständlich, wenn man von den passenden Voraussetzungen ausgeht."
„Du meinst, es gibt im Einstein-Kontinuum Vorgänge, die mit größerer als Lichtgeschwindigkeit ablaufen?"
„Verboten sind nur wahre Geschwindigkeiten, die die Lichtgeschwindigkeit übersteigen", antwortete der Wissenschaftler. „Also zum Beispiel die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Vorgängen, mit denen Informationen übermittelt werden können. Stell dir folgendes vor: ein Streifen Papier, in einem weiten Kreis aufgespannt. Im Mittelpunkt des Kreises steht ein Scheinwerfer, auf die Platte eines drehbaren Tisches montiert. Der Scheinwerfer wird eingeschaltet. Er erzeugt auf dem Papierstreifen einen Lichtfleck. Der Tisch wird in Drehung versetzt.
Der Lichtfleck beginnt zu wandern. Man kann sich leicht vorstellen, daß der Tisch sich so schnell dreht, daß der Lichtfleck mit höherer als Lichtgeschwindigkeit den Streifen entlangwandert. Aber mit Hilfe des Fleckes läßt sich keine Information vermitteln - wenigstens nicht zwischen zwei Punkten, die auf der Oberfläche des Streifens liegen."
Jen Salik nickte. „Was war also die Hyperbarie-Quelle - eine Projektion? Wie der Lichtfleck auf dem Papierstreifen?" erkundigte sich Perry. „Etwas von dieser Art ohne Zweifel", bestätigte Geoffry. „Es ist auch den Porleytern nicht möglich, die Gesetze des vierdimensionalen Raumes zu umgehen. Aber damit ist natürlich nur ein winziger Bruchteil des Problems gelöst. Mir stehen die Haare zu Berg, wenn ich daran denke, wie viel Aspekte uns nicht einmal einen Anhaltspunkt für eine Deutung geben!"
„Zum Beispiel?" fragte Perry. „Zum Beispiel - wie kann eine Projektion so wirken, als wäre sie eine echte Hyperbarie-Quelle? Woher war bekannt, an welchem Ort die DAN PICOT materialisieren wurde, so daß die Quelle sofort zuschlagen konnte? Und wie erklärt sich das Verhalten der Quelle?
Warum zog sie sich plötzlich zurück, nachdem ihre ursprüngliche Absicht doch wohl gewesen war, der DAN PICOT den Weg zu verlegen?"
Perry nickte. „Wir sollten uns den Kopf darüber zerbrechen, solange wir eine Möglichkeit sehen, die eine oder andere Antwort zu finden", empfahl er. „Aber keine Sekunde länger. Ich bin sicher, wir werden alle nötigen Erklärungen erhalten, sobald wir die Porleyter gefunden haben - oder das, was von ihnen übriggeblieben ist."
Geoffry Waringer stand auf. Ein zufriedenes
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