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1058 - Vorstoß nach M3

Titel: 1058 - Vorstoß nach M3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lächeln spielte auf seinem noch jugendlichen Gesicht. „Wohl gesprochen, Perry", sagte er. „Inzwischen habe ich vor, mich mit etwas anderem zu befassen."
    „Ich wage kaum, zu ahnen, was das sein könnte", antwortete Perry spöttisch. „Die Koordinaten?"
    „Genau das", bestätigte Geoffry und verließ den Raum.
    Jen Salik schien seinen Abgang nicht zu bemerken. Er starrte vor sich hin und war offenbar tief in Gedanken versunken. Schließlich sah er auf. „Perry", sagte er, „ich habe eine verrückte Idee!"
    „Laß hören", forderte sein Gegenüber ihn auf.
     
    *
     
    „Der Mann fasziniert einen einfach", erklärte Nikki Frickel. „Mehr kann man dazu nicht sagen."
    Narktor stocherte lustlos in einem hochrandigen, napfförmigen Teller, dessen Inhalt aus einer kräftig gewürzten Soße bestand, in der etliche Brocken Syntho-Fleisch schwammen. „Wer kann das Zeug essen?" knurrte er, ohne auf Nikkis Bemerkung einzugehen.
    Das Gespräch fand in der Messe der DAN PICOT statt. Die Mittelwache hatte begonnen.
    Wer dazu nicht eingeteilt war, pflegte um diese Zeit eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Die Gruppe, die auf Waigeo die Bars unsicher machte, hatte auch hier ihren eigenen Tisch.
    Nikki schluckte ihren letzten Bissen und musterte den rothaarigen, rotbärtigen Springer mit fragendem Blick. „So schlecht ist das Gulasch gar nicht", tadelte sie. „Trotzdem hoffe ich, du bist nicht wegen der Küche in die terranische Flotte eingetreten."
    „Quatsch", brummte Narktor und hob mit der Gabel ein Stück Fleisch aus der Soße, um die Flüssigkeit abtropfen zu lassen. „Warum eigentlich sonst?" fragte Nikki. „Du bist ein Springer. Von den Springern sagt man, sie führen ein freies und ungebundenes Leben, stets unterwegs und hinter dem Profit her..."
    „Eben", sagte Narktor und schob sich den Fleischbrocken in den Mund. „Was eben?" Nikki ließ nicht locker. „Du bist bei der Flotte, weil sie dir ein freies und ungebundenes Leben garantiert?"
    „Nein, wegen des Profits", sagte Narktor unter eifrigem Kauen. „Donnerwetter!" entfuhr es Nikki. „Das muß eine höchst gewinnträchtige Sippe gewesen sein, der du angehört hast."
    Der Rothaarige nickte verdrossen. „Daran lag es eben. Ein paar geschäftliche Fehlschläge, und schon saßen wir bis zum Hals im Dreck. Die Ratenzahlungen für das Schiff fielen flach..."
    „Ratenzahlungen! Ich wußte nicht, daß Springer ihre Schiffe auf Raten kaufen."
    „Wie denn sonst?"
    „Ich weiß nicht. Es klingt so... na, einfach fürchterlich terranisch."
    Narktor lachte ärgerlich. „Du meinst, ihr hättet den Pump erfunden?"
    Nikki war ein wenig perplex. „Ja, das dachte ich tatsächlich", bekannte sie naiv. „Von wegen! Wir Springer haben schon auf Kredit gekauft, da wurden auf der Erde noch Muscheln gegen Fisch eingetauscht. Auf jeden Fall sah die Sache düster aus. Der Patriarch schickte seine Kinder und Kindeskinder in die weite Welt, sie sollten zusehen, wie sie so schnell wie möglich zu Geld kämen. Und wenn sie genug davon hätten, sollten sie zurückkehren."
    „Höre", sagte Nikki in tadelndem Tonfall: „Wenn alle Mitglieder deiner Sippe so intelligent sind wie du, dann kann ich verstehen, warum es euch schlecht ging."
    „Was soll das heißen?"
    „Du bist in die Flotte eingetreten, um möglichst schnell Geld zu verdienen?"
    „Ja", sagte Narktor und grinste dazu. „Und wenn es vierhundert Jahre dauern sollte - ich lasse meinen Patriarchen nicht im Stich."
    Wido Helfrich, der sich bisher schweigend seinem Mahl gewidmet hatte, meldete sich zu Wort. „Wie war doch das ursprüngliche Thema?" sagte er. „Der Mann fasziniert dich. Was ist an Rhodan so Faszinierendes?"
    „Er ist kühl unter Druck", antwortete Nikki. „Und dir wurde heiß unter dem Kragen, wie?" spottete der Pferdegesichtige. „Man hört, daß Rhodan bei diesem Ausflug sämtliche Regeln gebrochen hat, die im Buch stehen."
    „Na und? Vor irgend jemand wird er das wohl verantworten müssen", sagte Nikki leichthin und konnte nicht verhindern, daß ein seltsames Leuchten in ihre Augen trat. „Nikki, Nikki!" Wido Helfrich hatte den Finger erhoben und sprach in schulmeisterlichem Tonfall. „Du machst dir nicht etwa Hoffnungen auf den Zweitältesten Mann der Welt?"
    Darauf reagierte Nikki Frickel höchst spontan. Sie schob zornig ihren Teller beiseite, daß es schepperte, stand auf und schleuderte Helfrich ins Gesicht: „Wido, du bestehst aus den dümmsten fünfundachtzig Kilo Mensch, die mir je

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