1058 - Vorstoß nach M3
unter die Augen gekommen sind!"
Sprach's, wandte sich um und schritt erhobenen Hauptes davon. Narktor gab ein glucksendes Lachen von sich. Ein paar Umsitzende hatten sich umgedreht und gaben Wido Helfrich durch grinsende Mienen zu verstehen, daß sie ihm die Abfuhr gönnten.
Wido packte die Wut. „Unter Eseln fühlt sich der Esel am wohlsten", knurrte er laut und vernehmlich. „Aber ich mich nicht!"
Lautes Gelächter begleitete seinen Abgang.
In ihrem Quartier hatte Nikki Frickel inzwischen den ersten Zorn überwunden. Sie dachte über Widos Worte nach und war ehrlich genug, sich die Frage zu stellen: hatte er einen wunden Nerv berührt?
Die Antwort war ein klares Nein. Sie empfand an Perry Rhodans Seite nichts anderes, als was sie am Tisch zu beschreiben versucht hatte: Faszination. Es ging von ihm ein Einfluß aus, der stark und selbstsicher machte. Sie würde an seiner Seite vor keinem Einsatz zurückschrecken - gleichgültig, wie groß die Gefahr war.
Sie wußte in diesem Augenblick nicht, wie bald sie Gelegenheit erhalten würde, ihren Vorsatz wahrzumachen.
*
„Es ergibt eine Spur von Sinn", sagte Geoffry Waringer. „Eine Spur, nicht mehr. Aber vielleicht erhalten wir noch weitere Hinweise."
Perry Rhodan, der den Wissenschaftler in seiner Laborzelle aufgesucht hatte, nachdem zahlreiche Versuche, ihn auf andere Weise zu erreichen, fehlgeschlagen waren, legte Geoffry sanft die Hand auf die Schulter. „Erzähl mir von der Spur", bat er.
Geoffry sah ihn erstaunt an. „Es ist eine ziemlich komplizierte Geschichte", versuchte er abzuwehren. „Mach sie so einfach wie möglich", forderte Perry ihn lächelnd auf. „Ich gehe von der Voraussetzung aus, daß hier zwei Einflüsse am Werk sind", begann Waringer. „Einer, der uns fernhalten will, und ein zweiter, dem daran liegt, daß wir das Versteck der Porleyter finden."
„Laß mich sehen, ob ich dir geistig folgen kann", bat Perry. „Der fernhaltende Einfluß ist jener, dem wir die Hyperbarie-Quelle verdanken. Der helfende Einfluß äußert sich darin, daß die Koordinaten verändert werden und uns, wenn wir sie erst einmal verstehen, auf den richtigen Kurs weisen."
„Das ist nicht alles", korrigierte Geoffry. „Der helfende Einfluß macht sich auch dadurch fühlbar, daß er die Hyperbarie-Quelle im entscheidenden Augenblick unschädlich macht, das heißt verschwinden läßt."
„Also gut. Spielt das eine Rolle?"
„Und ob das eine Rolle spielt!" entrüstete sich der Wissenschaftler. „Auf welche Weise, meinst du, hätte ich neue Erkenntnisse über die Koordinaten gewonnen?"
Perry grinste ihn an. „Also wie?"
„Wie was?"
„Wie hast du neue Erkenntnisse gewonnen?"
„Sieh her - die Quelle hat sich in einer bestimmten Richtung von uns entfernt. Sie ist nicht einfach verpufft, was sie als Projektion gewiß hätte tun können. Sie zog sich zurück!"
„Nachtigall..."
„Bitte, Perry!" Geoffry war so bitter ernst, daß sein Zuhörer sich ein helles Auflachen mit Gewalt verkniff. „Wenn ich annehme, daß uns mit der Richtung, in der sich die Quelle entfernte, ebenfalls ein Hinweis gegeben werden sollte - dann, glaube ich, kann ich mit den veränderten Daten etwas anfangen."
Perry war ehrlich überrascht. Diese Wendung der Dinge hatte er nicht erwartet. „Bist du sicher?" fragte er. „Nein, natürlich nicht. Aber wenn ich noch eine Zeitlang weiter an der Sache arbeite, gewinne ich wahrscheinlich einen besseren Überblick."
„Was weißt du jetzt schon?" drängte Perry. „Kannst du wenigstens eine allgemeine Suchrichtung angeben?"
Geoffry Waringer antwortete nicht sofort. „Das... könnte ich", sagte er schließlich, zögernd. „Ohne Garantie für einen Erfolg."
Perry sprang auf. „Das ist besser als alles, was wir bisher hatten!" rief er begeistert. „Gib die Koordinaten in den Computer. Ich sage Pantalini, er soll sie abrufen und sich danach richten!"
5.
Beim nächsten Mal war es anders.
Die DAN PICOT hatte den Kurs geändert und tauchte nach einer kurzen Hyperflugphase an einem Punkt auf, der über 520 Lichtjahre von Omikron-15 CV entfernt lag. Sie befand sich somit noch immer in der Randzone des Sternhaufens M3. Die Hyperfunkverbindung mit der RAKAL WOOLVER, dem Führungsschiff des wartenden Verbandes, funktionierte einwandfrei. Bradley von Xanthen, Kommandant des Führungsschiffs und normalerweise Befehlshaber der Zweiten Terranischen Flotte mit dem Traditionsnamen RAKAL WOOLVER, war über den Ablauf der
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