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1058 - Vorstoß nach M3

Titel: 1058 - Vorstoß nach M3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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saß, erschien mit leisem Klicken eine kleine, schimmernde Scheibe etwa von der Größe einer Stellarmünze. Perry Rhodan nahm sie auf und schob sie in die Tasche. „Ich danke dir, mein Freund", sagte er, während er aufstand. „Der Computer bedarf des Dankes nicht", antwortete NATHAN. „Aber ich wünsche dir Glück. Dir und der Menschheit."
    Ein spöttisches Lächeln spielte um Perry Rhodans Lippen. „Weißt du wirklich, was Glück ist?" fragte er. „Manchmal bilde ich mir ein, es zu wissen", sagte die Stimme.
     
    *
     
    Der Raum war größer, seine Ausstattung behaglicher, und es gab ein großes Fenster, durch das der Blick hinausflog über die Silhouette der Stadt Terrania. „Sie haben uns also die ganze Zeit über unmittelbar vor der Nase gesessen", bemerkte Reginald Bull. „Sie haben uns zugeschaut, jeden unserer Schritte beobachtet. Ich komme mir vor wie ... wie ..."
    „Wie eine Maus auf dem Sezierbrett", ergänzte Perry Rhodan mit freundlichem Spott. „Ja, ungefähr so", bestätigte Reginald Bull mit finsterem Nachdruck. „Es tut mir leid, Reg, wenn ich deinen Gefühlen zu nahe trete. Aber du übersiehst eines.
    Die Möglichkeit nämlich, daß es die Porleyter schon seit langem nicht mehr gibt."
    Bull sah überrascht auf, und mit ihm Julian Tifflor, der bisher der Unterhaltung wortlos gefolgt war. „Die Porleyter", fuhr Perry Rhodan fort, „existierten vor den Rittern der Tiefe." Er lächelte ein wenig. „Es gibt seit jüngster Zeit zwei neue Ritter, aber das spielt für unsere Überlegung keine Rolle. Die Porleyter waren vor den Rittern der Tiefe tätig. Die Vermutung ist also durchaus berechtigt, daß es keinen lebenden Porleyter mehr gibt."
    „Warum fliegen wir dann nach M3?" Reginald Bulls Frage kam wie aus der Pistole geschossen. „Weil es wichtig ist, ihr Versteck zu finden - und die Informationen, die sie hinterlassen haben", antwortete Perry Rhodan. „Die Auseinandersetzung mit Seth-Apophis steht bevor.
    Alles, was uns hilft, kosmische Zusammenhänge zu verstehen, kommt uns zustatten."
    „Du klingst entschlossen", sagte Julian Tifflor. „Ich nehme an, du hast deine Vorbereitungen bereits getroffen."
    „Soweit ich sie treffen konnte", antwortete Perry Rhodan lächelnd. „Die Hanse stellt mir zur Verfügung, was ich brauche. Aber ich halte es für wichtig, daß dieses Unternehmen nicht nur von der Kosmischen Hanse bestritten wird. Die Liga Freier Terraner gehört ebenfalls ins Bild."
    „Eine gewisse Ermessensfreiheit steht dem Ersten Terraner zu", sagte Tifflor. „Welchen Umfang wird das Unternehmen haben?"
    „Über diese Frage habe ich mir weidlich den Kopf zerbrochen", gestand Rhodan. „Ein massives Aufgebot, das uns gegen alle Eventualitäten schützt, oder ein kleiner Spähtrupp, der unbemerkt durchschlüpft, wo eine größere Flotte unweigerlich auffiele? Ich habe mich für einen Mittelweg entschlossen. Ich brauche einen Verband moderner Schiffe und ein schnelles, hinreichend bewaffnetes Schiff. Der Verband geht unmittelbar außerhalb des Zielgebiets vor Anker und dient mir als Reserve. Die eigentliche Sucharbeit bleibt meinem Schiff vorbehalten."
    Während Rhodan sprach, hatte Julian Tifflor ein paar Notizen auf ein Stück Schreibfolie gekritzelt. „Die Bewilligung eines Liga-Verbandes ist eine Sache, die ich dem Approbationskomitee vortragen muß", sagte er, als Perry Rhodan endete. „Aber dein Spezialschiff kannst du gleich haben. Es liegt auf dem Flottenstützpunkt Waigeo und ist der modernste Neubau, ein Kreuzer der neuen STAR-Klasse."
    „Annehmbar", antwortete Rhodan. „Wie heißt das Schiff?"
    „DAN PICOT."
     
    *
     
    Es war früh am Nachmittag, als Nikki Frickel erwachte. Sie löschte die verdunkelnde Polarisation des Doppelfensters und blinzelte hinaus auf die blaue Weite der Philippinischen See. Der Komplex, in dem sie mit knapp zweihundert weiteren Offizieren der Flotte der Liga untergebracht war, erhob sich am Südrand eines achtzig Meter breiten Streifens blendend weißen Sandstrands, dem ihr Blick mit Vorbedacht auswich, weil die Grelle des reflektierten Sonnenlichts in den Augen schmerzte. Weit drüben, zur Linken, sah sie die zerklüfteten Umrisse der Insel Kawe. Dahinter, von ihrem Appartement nicht zu sehen, erstreckte sich die riesige Plattform, die der Zweiten Terranischen Flotte als Hafen und Stützpunkt diente.
    Nikki fühlte sich miserabel. Sie hatte in der vergangenen Nacht zuviel getrunken und war zu guter Letzt so müde gewesen, daß sie

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