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1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen

Titel: 1061 - Die Macht der Rhein-Sirenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Niemand weiß etwas genaues. Wir sind noch außen vor.«
    Heller nickte. »Ja, du hast recht, wir sind außen vor. Wir sind verdammt noch mal außen vor. Und das hasse ich. Ich frage mich sowieso, ob wir uns nicht etwas einbilden.«
    Eine Welle klatschte gegen die rechte Bordwand, schleuderte Spritzwasser hoch und ließ die Tropfen gegen die beiden Männer klatschen. »Nein, überhaupt nicht. Wir müssen jede Chance nutzen. Schließlich haben wir uns nicht geirrt. Es ist etwas dagewesen. Unsere Töchter haben Kontakt zu uns aufgenommen.«
    »Als Tote?«
    Kluge winkte ab. »Hör auf, Günter, das Thema hatten wir schon. Daran glaube ich nicht. Nein, nein, die leben noch. Davon bin ich felsenfest überzeugt.«
    »Wie leben sie denn?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Als Sirenen. Müssen wir in die Höhe schauen? Sehen wir sie dann als Nixe auf einem Bergkamm sitzen und ihre Haare kämmen? Das ist schon Scheiße, ist das.« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe immer das Gefühl, daß uns da jemand zum Narren hält.«
    »Und wer?«
    »Keine Ahnung.«
    »Du hast doch die Stimme deiner Tochter gehört!« Helmut Kluge ließ nicht locker.
    »Habe ich.«
    »Und ich auch.«
    Günter hielt sich an den Bordwänden des schaukelnden Kahns fest. Er fragte: »Hast du dir schon mal überlegt, Helmut, daß Tote oder die Geister der Toten sprechen können?«
    Kluge grinste und schüttelte den Kopf. »Nein, das habe ich mich noch nicht gefragt, ehrlich nicht. Ich habe auch nicht näher darüber nachgedacht. Ich nehme es einfach hin. Es ist die letzte Chance. Irgendwo müssen die beiden doch geblieben sein. Ich glaube nicht, daß sie aus den Tiefen in die Höhe gespült werden und als Tote auf den Wellen schaukeln. Nein, das ist nicht mein Fall.«
    »Was denkst du denn statt dessen?«
    »Gar nichts.«
    »Super.«
    »Ich lasse alles auf mich zukommen.« Kluge deutete auf seine Brust. »Hier tief drinnen sitzt etwas, das mir sagt: Wir haben noch eine Chance. Ja, es ist noch nicht alles verloren. Wir müssen nur daran glauben und auch kämpfen.«
    Heller zuckte mit den Schultern. »Wenn du das glaubst, Helmut, ist das schon in Ordnung. Aber ich bin nicht so optimistisch wie du. Muß ich ehrlich zugeben.«
    »Laß uns mal abwarten.«
    »Wie lange?«
    »Was heißt das?«
    »Wie lange willst du noch hier hocken, Helmut?«
    »Bis Mitternacht.«
    Günter Heller dachte über eine Antwort nach, dann schaute er auf seine Uhr. »Das ist noch knapp eine Stunde.«
    »Die kriegen wir auch rum.« Helmut Kluge griff in die Tasche seiner Jacke und holte eine flache Flasche hervor. »Ich will dich ja nicht zum Trinken animieren und weiß auch nicht, ob der Schnaps wärmt. Ein Versuch kann nicht schaden.«
    »Gib her.« Heller fing die Flasche auf, die ihm zugeworfen wurde.
    Sein Freund kümmerte sich um das Ruder. Sie waren zu weit abgetrieben worden und mußten wieder an die alte Stelle zurückfinden.
    Auf keinen Fall wollten sie noch mehr in die Mitte des Stroms gezogen werden, wo sich Strudel neben Strudel aufbaute und sich gierige Trichter bildeten, die nur darauf warteten, Beute zu bekommen.
    Heller hatte den Wacholderschnaps getrunken und ließ die Flasche sinken. Er drehte sie zu und wollte sie seinem Freund zurückgeben, der allerdings nicht auf ihn achtete und zu sehr mit dem Ruder beschäftigt war. Er schaute auch nicht über den Fluß hinweg zum anderen Ufer, wie Günter das tat.
    Sein Herz schlug plötzlich schneller. Die Flasche hielt er in der starr gewordenen Hand. Der Arm sank nicht einmal nach unten.
    Von einem Augenblick zum anderen wirkte er wie erstarrt.
    Da war etwas!
    Heller erkannte nicht, ob es sich auf dem Wasser abspielte oder schon am anderen Ufer. Jedenfalls hatte er die Bewegung gesehen und sie sich nicht eingebildet. Er wollte Helmut Bescheid geben, der noch mit dem Ruder beschäftigt war, um den seitwärts anrollenden Wellen auszuweichen.
    Günter hatte nur Augen für das Ufer und das vor ihm liegende Wasser. Er sagte nichts mehr. Sein Mund stand offen. Die kalte Luft wirbelte in seinen Rachen hinein, das alles merkte er nicht und auch nicht, daß ihm die Flasche aus der Hand rutschte und auf den Planken landete. Sein Augenmerk war nur nach vorn gerichtet, wo sich tatsächlich eine Bewegung abzeichnete.
    Dort tanzte etwas auf dem Wasser!
    Er sah es verschwommen und trotzdem deutlich, obwohl er nicht erkennen konnte, was sich dort genau abspielte. Eine Fata Morgana auf den Wellen? Nein, das war es nicht.
    Etwas Helles bewegte sich

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