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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gefühlsmechaniker 50 Mann der Besatzung der vier Kugelschiffe in die Station. Diese Leute trugen Raumanzüge und waren daher gegen die kleinen Tiere gefeit.
    Die größte Hektik herrschte im Medo-Center. Dort wollte man eine Versuchsoperation mit Dr. Lambertz starten, aber die verrückt spielenden Befallenen machten dies zunächst unmöglich.
    Viele der kleinen Tiere wurden aufgespürt, bevor sie sich einen Wirtskörper suchen konnten.
    Versuche, die Parasiten zu töten, scheiterten meistens an zwei Dingen. Erstens waren die Tierchen sehr flink und zweitens erwiesen sie sich als sehr hart und widerstandsfähig.
    Kirt Dorell-Ehkesh untersuchte ein eingefangenes Tier mit mehreren Biologen. Deighton verfolgte den Test mit Interesse.
    „Eins steht jedenfalls fest", berichteten die Wissenschaftler schon nach kurzer Zeit.
    „Diese Tiere sind keine Tiere. Ihr Metabolismus erinnert eher an den Aufbau eines komplizierten Mikroprozessors als an ein Lebewesen."
    Jakob Ellmer drängte sich durch die Männer und warf einen Blick auf das Untersuchungsobjekt, das von einer Mini-Energieblase gefesselt gehalten wurde.
    „Ich kann euch sagen, was das ist", erklärte der ehemalige Raumfahrer aufgeregt. „Als Quiupus Plasmakugel in der Laborkuppel abstürzte, fielen ein paar kleine Dinger heraus.
    Ich habe eins davon in der Hand gehabt. Es sah fast so aus wie dieses Biest dort. Nur war es noch von einer weiteren Hülle umschlossen."
    „Du meinst, diese Viecher stammen aus Quiupus Experiment?" staunte der Gefühlsmechaniker.
    „Ganz sicher", beharrte Ellmer. „Seine Wolke ist doch über Lokvorth geplatzt. Vielleicht sind ein paar Trümmer auf uns herabgeregnet."
    „Ein verrückter Gedanke", gab Dorell-Ehkesh zu. „Aber hier muß man wohl mit allen Unmöglichkeiten rechnen. Wie sollen die Dinger durch die Absicherungsmaßnahmen gelangt sein?"
    Ein weiterer Versuch gab die Antwort auf diese Frage. Die schwachen Energiefelder, die über allen Gebäuden lagen, um Mikrolebewesen abzuhalten, stellten in der Tat kein Hindernis für die Parasiten dar.
    „Damit steht endgültig fest", unterstrich der Biochemiker, „daß es sich nicht um Lebewesen im normalen Sinn handeln kann. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, daß Quiupu so etwas baut."
    „Superviren", warf eine Frau in die Diskussion. Damit hatten die kleinen Biester einen Namen.
    Deighton rief über Funk nach der JINGUISEM und bat dringend darum, daß man ihn mit Quiupu verbände. Es dauerte eine Weile, bis das geschah.
    Das kosmische Findelkind befand sich noch immer im freien Weltraum und versuchte etwas, was man allenfalls als Reparatur bezeichnen konnte.
    „Du störst mich bei der Arbeit, Deighton", sagte er unfreundlich.
    „Das mag sein, Quiupu." Der Gefühlsmechaniker betonte jedes seiner Worte. „Aber es ist etwas geschehen, für das du verantwortlich bist."
    Er berichtete von dem Auftauchen der Superviren, und er benutzte dabei auch dieses Wort. Zum Schluß hielt er das gefangene Exemplar vor die Aufnahmeoptik.
    Quiupu sagte eine Weile nichts, aber Deighton sah, wie es in seinem Gesicht arbeitete.
    „Ihr müßt sie alle fangen und zu mir bringen", verlangte der Forscher.
    „Und was soll mit den Exemplaren geschehen, die sich bereits unter der Kopfhaut der Menschen festgesetzt haben?" fragte Deighton.
    „Das weiß ich auch nicht", antwortete der Virenmann kleinlaut. „Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß sie gefährlich sind."
    „Wo liegt denn dann die Gefahr, von der du immer gesprochen hast?"
    Wieder ließ sich Quiupu mit einer Antwort Zeit. Deighton sah ihm an, daß ihm das Gespräch unangenehm war. Er hakte deshalb sofort nach.
    „Du mußt noch etwas wissen, Quiupu", fuhr er fort. „Wir haben Srimavo hier in der Station. Sie ist wieder aufgetaucht. Jakob Ellmer und sein Freund Parnatzel haben sie unweit des Sumpftals gefunden."
    Quiupu begann zu würgen.
    „Was hat sie gesagt und gemacht?" stieß er schließlich hervor.
    Deighton ließ Ellmer an die Aufnahmesensoren.
    „Sie hat gesagt", erklärte der ehemalige Raumfahrer sarkastisch, „daß sie dein Werk nicht zerstören will, denn es würde den Weg zu ihr selbst weisen. Und sie hat gesagt, daß ihr nur geholfen werden kann, wenn alle Teile zusammengefügt werden. Verstehst du das?"
    „Ich habe es immer gewußt und doch nicht geglaubt", jammerte Quiupu.
    „Was?" fragte Deighton hart. „Du sprichst in den gleichen Rätseln wie Srimavo."
    „Ich habe einen Teil meiner Erinnerung verloren." Quiupu

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