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1065 - Die Superviren

Titel: 1065 - Die Superviren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchte, ein treuherziges Gesicht zu machen. „Daher kann ich es euch nicht erklären."
    „Was kannst du nicht erklären?" brüllte jetzt Ellmer. „Es ist doch klar, daß du Sri umbringen willst."
    „Ich werde aus den Resten eine neue Brutwolke bauen, aus der ein einheitliches Gebilde wird. Das verspreche ich euch. Es wird zu unser aller Nutzen sein."
    „Wer oder was ist Srimavo?" Deighton ließ nicht locker. „Du weißt etwas, was du uns nicht sagen willst."
    Quiupu wand sich wie ein Aal. Er öffnete mehrmals den Mund, aber er sagte nichts.
    „Antworte!" drohte Jakob Ellmer. „Sonst komme ich zu dir hoch und bringe Srimavo mit."
    „Ich weiß es nicht!" stieß Quiupu klagend hervor. Dann unterbrach er die Funkverbindung.
    Galbraith Deighton schüttelte den Kopf.
    „Wir sollten uns darum kümmern, was hier in der Forschungsstation vorgeht", meinte er schließlich. „Die Superviren müssen alle eingefangen und zu Quiupu gebracht werden."
    Er setzte sich über Interkom mit dem Medo-Center in Verbindung. Dort hatte man die Lage inzwischen im Griff. Vierundzwanzig Menschen waren von den Superviren befallen worden. Die Mediziner hatten ihnen nur Beruhigungsmittel gegeben, um ihr inneres Gleichgewicht zu stabilisieren. Noch wagte man keinen Eingriff, weil man nichts über die wahre Natur der Parasiten wußte und wie diese auf die befallenen Menschen wirkten.
    Fast einhundert der kleinen Biester hatte man gefangen. Sie wurden mit einem Beiboot in einem sicheren Käfig zu Quiupu geschafft.
    Noch während Deighton, Dorell-Ehkesh und die anderen Wissenschaftler auf eine weitere Nachricht aus dem Medo-Center warteten, wo sich Dr. Lambertz einer Operation unterzog, trat Adelaie in den Raum.
    Sie war während der letzten hektischen Stunden nicht hier gewesen. Jetzt ging sie direkt auf Galbraith Deighton zu.
    „Ich habe dir eine wichtige Mitteilung zu machen", erklärte die junge Frau selbstbewußt.
    Der Gefühlsmechaniker sondierte automatisch die Gefühlsausstrahlungen der Laborantin. Die Regungen, die er wahrnahm, ließen sich mit innerer Gefaßtheit und Ausgeglichenheit, bestem Wohlbefinden oder völliger Zufriedenheit beschreiben.
    „Ich höre", antwortete er daher nur.
    Adelaie schob ihr Haupthaar zur Seite und deutete auf eine kleine Verdickung unter ihrer Kopfhaut.
    „Da sitzt er drin", verkündete sie ruhig. Es lag kein Ausdruck von Panik oder Entsetzen in ihrem Gesicht, und der Gefühlsmechaniker spürte, daß sie solche Regungen auch nicht empfand. „Ich weiß nicht, was das für ein Ding ist, aber es tut mir einfach gut. Es hat mich im Schlaf überrascht. Als ich von der Alarmierung erwachte, war es bereits da. Zuerst hatte ich Angst, aber dann spürte ich die belebenden Impulse in mir. Sie können nur von dem Ding stammen. Ich bin mir sicher, daß ich meinen freien Willen nicht verloren habe.
    Aber ich fühle mich in jeder Hinsicht besser als zuvor. Wenn es nicht so überheblich klingen würde, würde ich sagen, ich bin klüger und reaktionsschneller geworden."
    Deighton stand vor einem neuen Rätsel. Alles Spürbare, das von Adelaie ausging, unterstrich ihre Behauptungen.
    „Ich schlage vor, Adelaie, du begibst dich in medizinische Behandlung", sagte Kirt Dorell-Ehkesh.
    „Ich wüßte keinen Grund, warum ich das tun sollte", antwortete die Frau. „Aber ich werde mich nicht gegen eine Untersuchung sträuben."
    Ein Anruf aus dem Medo-Center unterbrach das Gespräch. Die Ärzte hatten eine wichtige neue Erkenntnis gewonnen.
    Sie hatten festgestellt, daß bei ihren Patienten im Blut geringe Spuren von Körperabsonderungen der Superviren gefunden worden waren. Diese Absonderungen hatten sich als völlig unschädlich erwiesen. Auch klagte keiner der Betroffenen mehr unter dem Anfangsschock. Alle Träger der Parasiten behaupteten ähnlich wie Adelaie, daß es ihnen blendend ginge und daß sie sich kräftiger und weitblickender fühlten als je zuvor.
    Einige strotzten geradezu vor Tatendrang, und keiner wollte noch etwas von einer Entfernung des Eindringlings wissen.
    Die größte Überraschung kam von Dr. Lambertz, der selbst vor den Interkom trat.
    „Ich habe die Operation abbrechen lassen", sagte er, „weil ich erkannt habe, daß sie mir nur schaden würde. Rein wissenschaftlich gesehen, muß ich natürlich eine andere Begründung geben. Das Supervirus - wir können es ruhig bei dieser ungenauen Bezeichnung belassen - und ich sind eine Symbiose eingegangen, von der wir beide profitieren. Es entnimmt

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