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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich wohl nicht umgehen
lassen.
    Shillings Blick , fiel auf den Oszillographen. Die grünen Signale tauchten rhythmisch auf. Sie
zeigten Susan Malitts Herzschlag.
    Plötzlich erfolgte kein Ausschlag mehr.
    Shillings stockte der Atem.
    Sein Blick irrte hinüber zum Chef, der mit
ruhiger Hand die Spritze von Schwester Anne entgegennahm.
    Susan Malitt atmete schnell und flach - und
schrie.
    Shillings schüttelte sich leicht und blickte erneut auf den Oszillographenschirm.
    Die Linie dort lief ruhig über die gesamte
Breite des Schirms. Susan Malitts Herz stand still.
    Aber die Frau lebte. Und sie schrie noch
immer!
     
    ●
     
    Lionel 0‘Maine hatte schon den ganzen Tag das
dumpfe Gefühl, daß etwas schiefgehen würde. Und genauso kam es auch.
    Als er am Abend den Glasgower Betrieb
verließ, in dem er arbeitete, war der Bus schon weg.
    O'Maine zerdrückte einen Fluch zwischen den
Zähnen, klemmte wütend seine zerknautschte Aktentasche
unter den Arm und stapfte los.
    Die Luft war kühl und feucht. Nebel lag über
den Häusern.
    Seit zehn Jahren war O’Maine bei Bannisters
beschäftigt, einer Möbelfirma, in der er als Schreiner arbeitete.
    Lionel O'Maine kam aus dem kleinen Dorf
Woodham. Der Ort lag zwischen Motherwell und Lanak, rund dreißig Kilometer von
Glasgow entfernt.
    0‘Maine fuhr die Strecke mit dem letzten Bus
nach Lanak täglich. Das machte ihm nichts aus. Er hatte Zeit. Außer einer
älteren Schwester, in deren Haus in Woodham er lebte, wartete niemand auf ihn.
Er hatte nicht den Ehrgeiz, sich in Glasgow ein Zimmer zu nehmen, lieber nahm
er die tägliche Fahrerei auf sich. Unabhängiger wäre er sicher mit einem
eigenen Auto gewesen. Doch auch davon wollte der eingefleischte Junggeselle
nichts wissen. Er lebte sein einfaches und bescheidenes Leben in Woodham, wo er
einen großen Garten hatte, wo er Hühner und Tauben züchtete und in dem das
Leben noch einen geruhsameren Gang ging als in Glasgow.
    Lionel O'Maine lief zu der nächsten
Haltestelle, um mit einem Stadtbus zur Peripherie Glasgows zu fahren. Hier gab
er sich dann einen Ruck und lief auf der Ausfallstraße Richtung Motherwell.
    Der Asphalt glänzte. Es hatte geregnet, und
der Schreiner hoffte, daß nicht ein neuer Schauer vom Himmel herabkommen würde.
Autos begegneten ihm, deren Scheinwerfer auf der regennassen Straße grell
leuchteten und sich verdoppelten. Mehr als einmal mußte er die Augen schließen,
weil die Fahrer der entgegenkommenden Autos unverschämterweise nicht
abblendeten.
    Nach einer knappen Stunde strammen Laufens,
das ihn an Wiesen und Feldern vorbeiführte, erreichte O'Mairie das große
Waldgebiet vor Motherwell. Wenn man sich hier bewegte, glaubte man nicht, daß
fünf Kilometer entfernt die riesige, von Leben erfüllte Stadt lag, in der er
arbeitete.
    Je weiter er ins Hinterland marschierte,
desto dichter wurde der Nebel. Es kamen um diese Zeit noch viele Autos aus
Glasgow, Wagen von Angestellten und Arbeitern. Die Insassen hatten es eilig,
und nur die wenigsten nahmen den einsamen Wanderer auf der gegenüberliegenden
Straßenseite wahr, der dem Verkehr aus dem Hinterland entgegenging.
    O’Maine ging bis zu der drei Kilometer weiter
vorn liegenden Kreuzung. Hier mußten die Fahrzeuge anhalten, und dort war es
einfacher, per Anhalter weiterzukommen.
    Doch damit hatte er es nicht leicht. Einen
Mann seines Alters, der allein unterwegs war, nahm man nicht gern mit.
    Nicht ganz unschuldig an dieser Tatsache war
der Umstand, daß O'Maine nicht gerade einen vertrauenerweckenden Eindruck
machte.
    Sein widerborstiges Haar hing ihm stets ins
Gesicht. Er hatte den Kragen seines abgetragenen Trenchcoats hochgeschlagen, um
sich vor dem kühlen, feuchten Wind zu schützen. Hier außerhalb der Stadt blies
er ganz beachtlich.
    Wer O'Maine so sah, glaubte, einen Tramp vor
sich zu haben.
    Ein bleiches Gesicht, die hochstehenden
Backenknochen, der kräftige Bartschatten und die scharf gebogene Nase verliehen
ihm ein Aussehen, das ihn auf den ersten Blick unsympathisch erscheinen ließ.
    Doch Lionel 0‘Maine tat keiner Fliege etwas
zuleide.
    Er wartete an der Kreuzung über eine Stunde
und bekam die Kälte zu spüren, die durch seinen Mantel schlug. Der Nebel
benetzte sein Haar und seine Augenbrauen. Hier auf der kleinen Anhöhe, wo zwei
untergeordnete Straßen auf die Hauptverbindungsstraße nach Glasgow stießen,
blies der Wind besonders heftig.
    Doch dann hatte 0‘Maine endlich Glück. Ein
schwarzer Ford stoppte. Darin saßen zwei

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