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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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es, die Hollister aufatmen und annehmen
ließ, daß hier möglicherweise doch ein normaler Todesfall vorlag.
    Herzschlag?
    Die gerichtsmedizinische Untersuchung brachte
an den Tag, daß Hollisters Überlegungen hinten und vorn nicht paßten.
    Aber Hollister war nicht der einzige, der
sich wunderte. Die untersuchenden Ärzte waren es nicht minder. Auch das
Ergebnis, das sie versiegelt mitteilten, stimmt hinten und vorn nicht, und doch
konnte man die Augen vor den Tatsachen nicht verschließen.
    Hollister schlug wütend den Aktendeckel zu,
als er die schriftliche Mitteilung abgeheftet hatte.
    Er konnte es nicht fassen. Die Recherchen
hatten folgendes ergeben: ein Mann verpaßte seinen Bus und stieg in einen
Stadtomnibus, um zur Peripherie zu kommen. Nach einem Weg von rund sechs
Kilometern wurde er von einem Paar in einem Ford mitgenommen und in Motherwell
abgesetzt, und zu diesem Zeitpunkt war Lionel O'Maine noch quicklebendig. Und
das war eigentlich verwunderlich, wenn man das Ergebnis berücksichtigte, das
Hollister eben zweimal gelesen hatte, um sicher zu gehen, daß er sich auch
nicht irrte.
    Die Untersuchung hatte ergeben, daß Lionel
O'Maine keine Leber und keinen Magen hatte!
     
    ●
     
    Und genau hier setzten die Rätsel ein.
    Ein Mensch konnte ohne Leber und Magen
schwerlich leben.
    Der Tote mußte beide Organe noch gehabt
haben, als er seine Firma an jenem denkwürdigen Abend verließ und den Bus
verpaßte.
    Die Logik forderte doch folgenden Schluß: auf
dem Weg durch den Wald war O'Maine einem abartigen Verbrecher in die Hände
gefallen. Aber das schien nicht zu stimmen. O'Maines Körper war unversehrt. Es
gab keine Narbe und keine Schnittwunde, die ein derart scheußliches Verbrechen
bewiesen hätten.
     
    ●
     
    Nach Lage der Dinge ging hier etwas vor, was
mit den herkömmlichen Methoden nicht zu klären war.
    Die PSA wurde verständigt.
    Die schlagkräftige Sonderorganisation, die
seit kurzem unter der Leitung des erfolgreichen PSA-Agenten Larry Brent stand,
hatte ihren Sitz zwei Etagen unter dem bekannten New Yorker Tanz- und
Speiserestaurant „Tavern-on-the-Green.“
    Larry Brent hielt sich im Büro von X-RAY-1
auf, nahm hier Meldungen entgegen, wertete Daten aus, die die Computer als „top
important“ ausgespien hatten, und war zwischendurch damit beschäftigt, einen
eigenen Bericht in seiner Eigenschaft als X-RAY-3 auf Band zu sprechen, damit
der Fall, den er erfolgreich abgeschlossen hatte, als erledigt in die Archive
eingehen konnte. Die gewonnenen Erkenntnisse dienten gleichzeitig den Computern
wieder als Vergleichsmaterial. Ähnliche Fälle wurden dementsprechend
katalogisiert und analysiert. Das Archiv der PSA befand sich ständig auf dem
neuesten Stand.
    Am späten Nachmittag war es, als unter den
Polizeimeldungen aus aller Welt eine Nachricht war, die Larry Brent
schockierte.
    Es war der rätselhafte Mordfall Lionel
O'Maine.
    Eine steile Falte bildete sich auf der Stirn
des sympathischen Amerikaners.
    Ein bestimmter Begriff drängte sich ihm im
gleichen Moment auf.
    ,Organraub'. Larry Brent dachte sofort an die
Vorfälle, die die Glasgower Kripo um die Jahreswende beschäftigte.
    In der größten und modernsten Klinik
Schottlands, in „The New Clinic“ wurden besonders viele Organtransplantationen
durchgeführt, nachdem Professor van Helsing , ein
Holländer, sich dort niedergelassen hatte. Van Helsing eilte der Ruf voraus,
einer der besten Chirurgen und Organtransplanteure Europas zu sein. Erfolgreiche
Transplantationen wurden durchgeführt, und aufgrund des neuen Zentrums, das
sich hier abzuzeichnen begann, legte „The New Clinic-Leitung“ eine eigene
Organbank an. Gleichzeitig wurden Patienten, die von nun an in diese Klinik
eingeliefert wurden, danach gefragt, ob sie im Fall ihres Todes damit einverstanden
wären, als Organspender zu dienen.
    Viele waren bereit. Einige nicht. Das nahm
niemand übel, denn jeder ist schließlich Herr seines eigenen Körpers.
    Die Organbänke in aller Welt leiden unter chronischem
Nachschub. Van Helsings Abteilung machte da keine Ausnahme.
    Er hielt Vorträge im In- und Ausland und
unterstützte Aufrufe in Zeitschriften und der Tagespresse, in denen er sich
persönlich an die Bevölkerung wendete. Er bat darum, seine Arbeit zu
unterstützen. Wie vielen Menschen könnte noch geholfen werden, wenn Sterbende
oder Unfallopfer rechtzeitig in einem Testament bestimmte Organe vermachten,
die für einen Toten bedeutungslos, für einen Kranken aber

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