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107 - Turm der Menschenmonster

107 - Turm der Menschenmonster

Titel: 107 - Turm der Menschenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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junge Menschen, ein etwa
zwanzigjähriger Mann und eine gleichaltrige Aschblonde.
    Sie fragte ihn nach seinem Ziel. Er nannte
Woodham.
    „So weit kommen wir nicht. Wir fahren bis
Motherwell. Wenn Sie bis dahin mitfahren wollen ..."
    „Aber gern, selbstverständlich.“ O'Maine
nickte eifrig. Die Hintertür wurde ihm geöffnet, und er ließ sich in die
verschlissenen Polster fallen. „Vielen Dank für Ihre Freundlichkeit!“
    O'Maine atmete tief durch. Bis Motherwell,
überschlug er in Gedanken . . . das war immerhin schon etwas. Im Nu lagen da
zwanzig Kilometer hinter ihm.
    Hinter Motherwell wurde es dann kritisch, per
Anhalter weiterzukommen. Aber das machte nichts. O'Maine kannte einen
vortrefflichen Weg quer durch den Wald. Die Abkürzung ersparte ihm gut drei
Kilometer. Wenn er ein wenig stramm lief, war er doch noch vor zehn heute abend
zu Hause.
    Er lehnte sich zurück. Der Ford klapperte,
und das Geräusch, das der Motor von sich gab, erinnerte an ein asthmatisches
Nilpferd. Manchmal zuckte O'Maine förmlich zusammen, weil er meinte, der Motor
bliebe stehen. Aber dann ging's doch weiter... Das Fahrzeug schaffte in der Tat
den Weg nach Motherwell, und hier verließ O'Maine den Ford, bedankte sich
nochmals und überquerte dann die Fahrbahn. Zehn Minuten später erreichte er den
Waldrand, lief noch ein paar hundert Meter auf der schmalen, schlecht
asphaltierten Straße Richtung Woodham und ging dann in den Wald. Er benutzte
anfangs einen Weg, der für forstwirtschaftliche Fahrzeuge geschaffen worden
war, gab den jedoch bald wieder auf, um die Abkürzung zu nehmen, die er kannte.
    Laub und Zweige raschelten unter seinen
Schritten. Ein großer Nachtvogel schwang sich erschreckt von einem Baumstumpf
in die Höhe, als der späte Spaziergänger auftauchte. Zwei Kaninchen preschten
hakenschlagend vor ihm davon.
    Die Stille und Einsamkeit des großen Waldes
hüllte ihn ein.
    Nebel umwogten ihn. Öfter als er selbst
erwartet hatte, blieb der Mann aus Woodham stehen und vergewisserte sich, ob er
auch die richtige Richtung eingeschlagen hatte.
    Im Herbst und im Sommer durchstreifte er
diese Wälder recht oft. Aber dann am Tag. Bei Nacht und Nebel sah selbst die
vertrauteste Umgebung doch anders aus.
    Als eine halbe Stunde vergangen war, wußte er
nicht mehr genau, wo er sich befand.
    Unruhe befiel ihn. Unnötig viel Zeit ging
verloren. Er fluchte und schalt sich im stillen einen Narren, daß er sich auf
dieses Unternehmen eingelassen hatte. Da wäre es doch besser gewesen, die
Landstraße zu gehen. Vielleicht hätte er dabei doch noch jemand getroffen, der
ihn in seinem Fahrzeug mitgenommen hätte.
    Doch alles ,hätte “
und ,könnte' hatte jetzt keinen Sinn mehr. Lionel O'Maine mußte sich
eingestehen, daß er sich verlaufen hatte und nicht mehr wußte, wo er sich
befand. Der Nebel war zu dicht. Alles Grau in Grau. Man sah stellenweise nicht
die Hand vor Augen.
    Er stolperte über einen Wurzelstrunk und
schlug der Länge nach hin. Mit nassen Händen richtete er sich wieder auf.
    Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den
anderen, und die Umgebung schien sich überhaupt nicht zu verändern. Es gab
bestimmte Anhaltspunkte, die er sich von seinen ausgedehnten, früheren
Spaziergängen eingeprägt hatte. Aber sie schienen mit einem Male alle
verschwunden. Alles kam ihm so fremd vor.
    Mehr als einmal glaubte er, wieder eine
Stelle zu erreichen, wo er wenige Minuten zuvor schon mal gewesen war. Lief er
im Kreis?
    Da verlor er die Geduld und nahm sich vor, so
schnell wie möglich kehrtzumachen und die Straße wieder aufzusuchen. Aber das
erwies sich als ebenso schwer wie die Suche nach der Abkürzung.
    Es kam ihm so vor, als wäre der Nebel gerade
in den letzten Minuten noch dichter geworden. Eine unheimliche Stille umgab
ihn, und es lief ihm eiskalt über den Rücken.
    Er fühlte sich mit einem Mal nicht mehr wohl
in seiner Haut, hätte aber nicht zu sagen vermocht, warum es so war.
    Er war kein ängstlicher Mensch, aber hier
wurde ihm plötzlich mulmig zumute.
    Er irrte weiter durch Nacht und Nebel, als er
plötzlich einen schwachen Lichtpunkt sah.
    Erschrocken blieb O'Maine stehen.
    Woher kam das Licht?
    Befand er sich in Straßennähe? Parkte dort
ein Wagen? Nur das konnte es sein, denn das Licht entfernte sich nicht und kam
auch nicht näher.
    O'Maine beschleunigte seine Schritte. Es kam
ihm so vor, als geriet er immer weiter in den Wald. Seinem Empfinden nach lag
die Straße in der anderen Richtung. Aber vielleicht

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