1072 - ...dann bete in der Hölle, Sinclair!
Majors, und dann riß ich ihn mit aller Kraft von mir weg und zugleich auch nach vorn.
»Ahhhhggrr…!« Ein Tier hätte kaum anders geschrien als er. Ich zuckte vor der Flammenhölle zurück und prallte gegen die Wand. Da die Tür noch offenstand, bekam ich mit, was im Innern dieser Hölle geschah. Es gab für Blake keinen Ausweg mehr. Zu hart hatte ich ihn ins Verderben gestoßen.
Der Tod, den er mir zugedacht hatte, erwischte jetzt ihn. Er brannte bereits, und er tanzte wie ein Teufel auf dem Rost, wobei er noch immer brüllte.
Ich hatte schon einmal gesehen, wie ein Mensch verbrannt wurde. Ein zweitesmal wollte ich mir den Anblick nicht antun. Mit dem Fuß wuchtete ich die Tür zu und merkte plötzlich, wie mich Schwindel überkam, jetzt, da es fast vorbei war.
Ich könnte mich nicht mehr auf den Beinen halten. Mit dem Rücken rutschte ich an der Wand entlang und faltete mich praktisch neben dem angeschlagenen Rick zusammen. Meine Haut war heiß, wie geröstet, aber ich hatte überlebt, und selten war es so knapp gewesen wie in dieser Nacht…
***
Starke Hände zerrten mich hoch, nachdem ich das Klingen einer Handschelle gehört hatte. Suko stand neben mir. Er lachte mich an. Er hatte das Gas abgeschaltet. Es brannte kein Feuer mehr, und es gab auch keine Spuren von Blake, wie er mir erzählte, denn er hatte sich bereits umgeschaut.
In der Tür zu dem Zimmer, in dem ich gefangengehalten worden war, stand Sonja. Sie war ebenfalls am Ende, aber sie fand noch die Kraft, nach ihrer Schwester zu fragen.
Suko nickte mir zu, denn es war allein meine Sache, ihr die Antwort zu geben. »Du wirst sie leider nicht mehr sehen können, Sonja. Behalte sie in deiner Erinnerung.«
Das Mädchen wußte, was ich damit gemeint hatte. Es weinte nicht. Es wirkte nach der gehörten Wahrheit sogar etwas erleichtert und erklärte mir, daß sie sich daran halten wollte.
In diesem privaten Krematorium des Major Blake würde niemand mehr verbrannt werden. Dafür hatten wir gesorgt, und am liebsten wäre es mir gewesen, wenn man es abriß.
Zuvor aber mußten die Toten weggeschafft werden. Das allerdings war Sache unserer Kollegen. Für Suko und mich war jedenfalls einer der schrecklichsten Fälle glücklich beendet worden…
***
Nein, nicht ganz.
Zwei Tage später kam es zu einem überraschenden und auch positiven Nachspiel. Suko und ich saßen im Büro, als Glenda uns den Besuch eines gewissen Percy Iron meldete.
Was er wollte, konnten wir uns nicht vorstellen, erfuhren es aber wenig später, als sich Mr. Iron erklärte.
Er war so dankbar für Sukos Hilfe, daß er ihm den BMW für einen geringen Preis überlassen wollte, und er beteuerte, daß diese Geste nichts mit Bestechung zu tun hatte.
Natürlich waren wir alle von den Socken. Auch Glenda, die zugehört hatte. Suko konnte nichts sagen. Er saß bleich auf seinem Stuhl.
»Will er nicht annehmen?« fragte Percy Iron etwas irritiert.
Ich antwortete für Suko. »Doch, Mr. Iron, er wird annehmen. Verlassen Sie sich darauf…«
ENDE des Zweiteilers
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