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1074 - Lockruf aus M3

Titel: 1074 - Lockruf aus M3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Waffen der Kärraxe waren gegen so stark bewaffnete Fremde wirkungslos. Er mußte andere Mittel einsetzen: die seiner Vorfahren. Das aber war nur möglich, wenn er schnellstens eine der Steuerzentralen aufsuchte.
    Erschwerend war der körperliche Zustand seines Trägertiers. Die Kärraxe wurde täglich schwächer. Er hatte keine Zeit mehr zu verlieren.
    Ein kurzer Kontakt zu seinem Opfer bewies ihm, daß es durch die Schwallstrahlung des zerplatzenden Sternjuwels besinnungslos geworden war. Er empfing nur die Leerströme eines denkunfähigen Gehirns.
    Die Kärraxe richtete ihren Schlangenkörper zu der typischen S-Form auf, streckte den zwiebelförmigen Riesenschädel mit dem kleinen, aber fürchterlichen Rachen nach vorn und begann zu springen. Wieder schlugen dreißig Zentimeter lange, messerscharfe Krallen, acht an jedem der vier Füße, in den Boden und rissen große Stücke daraus los.
    Dano, der Abtrünnige, war auf dem Weg in die nächste Hauptschaltstation. Damit wurde die Situation für die gelandeten Raumfahrer und für den Schlafenden in der Gruft der Starre kritisch wie noch nie.
     
    9.
     
    Alaska löste mit seinem Desintegrator einige hinderliche Metallbleche auf und schuf somit freien Zugang zu dem Gewölbe.
    Die äußeren Pforten waren von der Druckwelle der Detonationen zerstört worden. Innerhalb des breiten Zugangs war es ebenfalls zu Verwüstungen gekommen. Die Maschinenanlagen an sich schienen in Ordnung zu sein.
    Die rechts und links des Ganges liegenden Nebengewölbe enthielten Geräte von einer derart fremden Technik, daß sich Alaska hütete, mehr als einen Blick zu riskieren.
    Weiter vorn ragte die untere Hälfte eines stark beschädigten Roboters aus einer der Gerätehallen hervor. Er schien von der Druckwelle in stromführende Aggregate geschleudert worden zu sein.
    In diesem Gewölbe brannte es in grünlicher Glut. Es wirkte wie ein kaltes Feuer.
    Dichte Rauchschwaden verschwanden nahe der Decke in irgendwelchen Entlüftern.
    „Ich habe das Gefühl, wir sollten hier schleunigst heraus!" rief Alaska. „Wo bist du?"
    „Weiter vorn", lautete Guckys Antwort. „Komm nur! Es ist alles in Ordnung."
    Guckys Aufforderung hatte seltsam monoton geklungen. Alaska begann zu rennen. Er stürmte um eine scharfe Biegung, kletterte über die Reste einer Tür und blieb abrupt stehen.
    Gucky stand neben einem rötlich leuchtenden Netzwerk aus kaltglühenden, energetischen Strahlbahnen.
    Darüber schwebte der Körper eines athletisch gebauten Mannes.
    Der Eindruck war beklemmend genug, aber noch heftiger wurde Alaska von der Kleidung dieses Mannes berührt.
    Er war zweifellos ein Mensch, und er trug die lindgrüne Uniform terranischer Raumfahrer. Nur etwas stimmte nicht mit Alaskas eigener Montur überein.
    Auf dem linken Schulterstück leuchtete der goldene Komet eines veralteten und längst vergessenen militärischen Rangabzeichens. Auf dem Ärmel des rechten Oberarms prangte ein runder Aufnäher mit der Aufschrift „Solares Imperium". Weitere Symbole, darunter ein Ärmelband mit der Aufschrift „32. Kommandoflotte CC", wiesen auf die ehemalige Bedeutung dieses Mannes hin.
    „Wer - wer ist das?" fragte Alaska stockend.
    Gucky deutete wortlos auf das weiße Schild über dem Herzen. Alaska trat näher und las: „Clifton Callamon, Raumadmiral III. VG".
    „Damit weiß ich immer noch nicht, wer er ist. Kleiner, wir müssen hier verschwinden.
    Komm!"
    Gucky schien die Worte nicht gehört zu haben.
    „Um ihn zu kennen, bist du tausend Jahre zu spät geboren worden. Das ist Admiral Clifton Callamon, damals der beste Einsatzkommandeur des Solaren Imperiums. Er verschwand kurz vor dem Schrotschußunternehmen. Ich kann mich gut erinnern. Wir haben Wochen auf ihn gewartet und nach ihm gesucht. Jetzt weiß ich, wem er in die Falle gegangen ist. Wahrscheinlich war er bei einem seiner Erkundungsflüge dem Sternhaufen M3 zu nahe gekommen. Wir sind damals, im Dezember 2401, mit der CREST II gestartet und in arge Schwierigkeiten geraten. Callamon war mit seiner modernen Kommandoflotte als Feuerwehr gedacht gewesen. Er kam nie. Jetzt weiß ich, warum. Das von uns geortete Raumschiff muß sein Flaggschiff sein, der Schlachtkreuzer SODOM. Wenn wir den hätten ..."
    „Vergiß deine historischen Träumereien", mahnte Alaska. „Willst du ihn etwa mitnehmen?"
    „Logisch! Er hat unsere Aktion nicht deshalb geleitet, um anschließend in dieser Gruft zu verkommen. Du solltest mal in die Halle links von dir schauen. Da

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