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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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setzte zu einer Rechtfertigung an.
    „Entschuldigen Sie, Sir, aber ich..."
    Rhodan winkte ab.
    „Ich möchte nicht darüber diskutieren. Sie wollten etwas über Einsichten erfahren ..."
    Er nickte Jen Salik auffordernd zu. „Erkläre es ihm, Jen."
    Damit wandte er sich ab, ohne den Ex-Admiral eines weiteren Blickes zu würdigen.
    Callamon war anzusehen, daß er innerlich kochte, aber er beherrschte sich wie immer meisterlich. Vielleicht gelang es ihm irgendwann doch noch, die Umgangsformen der heutigen Menschen zu begreifen.
    „Also?" fragte er einfach.
    „Ich gehe davon aus", begann Jen Salik, „daß die Porleyter trotz der zweifellos vorhandenen Möglichkeiten kein Interesse daran haben, uns anzugreifen, zu vernichten oder sonst wie zu schaden - davon, daß sie uns auf Zhruut festhalten, einmal abgesehen.
    Der beste Beweis ist doch die Tatsache, daß die Funktionsstörungen der Zellaktivatoren nach dem Tod von Clynvanth-Oso-Megh bald aufgehört haben. Die Aktivatorträger sind wieder in Ordnung."
    „Die Mutanten nicht!" widersprach Callamon heftig. „Gucky kann weder teleportieren noch sonst eine seiner Fähigkeiten einsetzen, die anderen leiden unter ständiger Müdigkeit und Schlappheit, manchmal bis an die Grenze zur Ohnmacht. Halten Sie das für ein Zeichen, daß die Porleyter uns nicht an den Kragen wollen, wie Sie es ausdrücken?"
    „Durchaus", bekräftigte Jen Salik. „Die Mutanten mögen nicht einsatzfähig sein, das gebe ich zu. Alle anderen Menschen an Bord aber sind es! Niemandem geht es schlecht, und niemandem wurde ein Haar gekrümmt - darauf kommt es an."
    „Nun gut." Callamon hob die Stimme. „Was würden Sie sagen, wenn ich behaupte, daß sie uns nur deshalb nicht angreifen, weil sie uns noch brauchen? Weil sie etwas mit uns vorhaben?"
    „Diese Möglichkeit habe ich nicht bestritten. Ich habe lediglich gesagt, daß sie uns nicht schaden werden, womit ich Leben und Gesundheit meine. Alles andere bleibt offen..."
    „Quod erat demonstrandum", ließ sich Wido Helfrich vernehmen, der vor wenigen Minuten, gemeinsam mit Geoffry Waringer, die Zentrale betreten und das Gespräch verfolgt hatte.
    Perry Rhodan schaltete den Interkom ab und grinste. Callamon stemmte die Fäuste in die Hüften und starrte den pferdegesichtigen Beibootkommandanten mißtrauisch an.
    „Sie sind der Lateiner von der DAN PICOT, was?" meinte er abfällig. „Können Sie das übersetzen?"
    „Natürlich." Wido nickte gefällig. „Was zu beweisen wäre."
    Callamons Miene wurde noch eine Spur düsterer.
    „Was wäre zu beweisen ...?"
    „Daß man alles von zwei Seiten betrachten kann", sagte Wido. „Und daß man, wenn man über unterschiedliche Ansichten redet, oft genug feststellt, daß man sich im Kern eigentlich einig ist. Jen Salik und du haben es gerade demonstriert."
    Beinahe hilfeheischend wandte sich Callamon nach Perry Rhodan um. Der grinste immer noch.
    „Was hat er?" fragte Wido arglos.
    „Er möchte gern mit Sie angeredet werden", raunte Waringer ihm zu. „Vielleicht kannst du das beim nächsten Mal berücksichtigen."
    „Fällt mir gar nicht ein", flüsterte Wido so leise, daß der Admiral ihn nicht verstehen konnte. „Er ist von gestern, nicht ich."
     
    *
     
    Trotz der scheinbaren Unbekümmertheit, die manche an den Tag legten, trotz losen Mundwerks, gespielter Entrüstung und erzwungenem Humor - je nach Temperament - war jeder in der Zentrale und anderswo sich der prekären Lage und der Gefährlichkeit der Situation bewußt.
    Überdeutlich zeigte sich das, als ein blendender Lichtschein, vom Panoramaschirm ausgehend, die Zentrale durchflutete. Es dauerte einige Sekunden, bis sich die automatischen Filter vorschoben und die Helligkeit auf ein erträgliches Maß minderten.
    Dann starrten sie alle wie hilflos auf die große Bildwiedergabe, unfähig, ein Wort zu sagen.
    Ein grellweißer Punkt hatte sich hinter dem Horizont hervorgeschoben und stieg langsam weiter in die Höhe. Rundum war er von einer leuchtenden Korona umgeben. Die Außenmikrofone übertrugen dumpfe, rollende Geräusche, wie von einem fernen Gewitter. Irgendwo krachte eine Entladung. Der Punkt teilte sich, gleichzeitig gewannen die beiden Hälften an Geschwindigkeit. Rechts und links schossen sie aus dem Erfassungsbereich des Panoramaschirms heraus.
    „Es sind Flugkörper!" gellte die Stimme vom Orterstand und unterbrach die ängstliche Stille. „Sie verlassen die Atmosphäre!"
    Als wären diese Worte ein Signal gewesen, erhob sich

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