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1077 - Aura des Schreckens

Titel: 1077 - Aura des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Menschen kommst?" Sie beugte sich vor. „Versteh mich nicht falsch: Wir wollen nicht so tun, als sei nichts gewesen. Aber wir wollen versuchen, dich aufzurütteln.
    Deshalb haben wir beschlossen, dich zu einem Umtrunk mit Abendessen einzuladen.
    Und solltest du diese Einladung ausschlagen ..." sie schürzte die Lippen, „... dann sind wir dazu imstande, deine Tür einzutreten und dich zu holen!"
    Das sollte wohl unbeschwert klingen, aber Geiko empfand ihren Auftritt als ausgesprochen gekünstelt.
    „Wer ist wir!" fragte er abweisend. „Doch nicht etwa die Nachtbummler von Waigeo?"
    „Genau die."
    Geiko verzog das Gesicht.
    „Jeder weiß, daß ihr euch als mehr oder weniger geschlossene Gesellschaft betrachtet. Und ausgerechnet ihr wollt mich zu einem Umtrunk einladen? Womöglich in die Clique aufnehmen?" Er schüttelte heftig den Kopf. „Nein, Nikki, da mußt du dir schon etwas Besseres einfallen lassen."
    Sie lehnte sich seufzend zurück und schlug die Beine übereinander.
    „Ich glaube, du wirst ungerecht. Wir tun das schließlich nicht unseretwegen. Dein Wohl liegt uns am Herzen."
    „Ich kann es schon nicht mehr hören", brauste Geiko auf. „Einmal diese Versammlung, ein andermal jene; gestern ein Fest, heute eine Diskussion, und morgen ein Umtrunk!
    Allmählich solltet ihr begreifen, daß ich nichts als meine Ruhe will!"
    Er wußte, daß er undankbar urteilte und damit alles in Frage stellte, was Nikki bislang für ihn getan hatte. Andererseits war er sich darüber im klaren, daß er sie nur so aus der Reserve locken würde.
    „Hör mir mal zu, Geiko", erwiderte sie. Um ihre Mundwinkel spielte ein harter Zug, der nicht recht zu ihr passen wollte. „Wir haben erfahren, daß du dich freiwillig gemeldet hast, um die Porleyter zu suchen ..."
    Endlich! dachte er. Endlich war es heraus!
    „Deshalb bist du hier", fuhr er ihr ins Wort. Er hätte von vornherein darauf wetten können, aber er tat überrascht. „Du willst mir das ausreden!"
    „Allerdings. In deiner momentanen seelischen Verfassung bist du genau der Falsche für ein solches Unternehmen. Weißt du, meine Freunde und ich ... wir haben Angst, daß du zu emotional handeln könntest, wenn du einem Porleyter gegenüberstehst, daß du Dinge tust, die du später bereust..."
    „Das ist allein meine Sache", erklärte er abweisend.
    Einen Moment lang starrte Nikki ihn an. Dann sprang sie auf.
    „Es ist also so!" rief sie anklagend. „Mit deiner Reaktion hast du dich selbst verraten.
    Die Absicht dieser Expedition soll sein, den Porleytern zu helfen, du aber willst ihnen schaden! Du ... du ... willst dich rächen!"
    Sie spie das Wort förmlich aus.
    Geiko ließ sich nicht anmerken, was er in diesen Sekunden empfand. Ruhig erwiderte er ihren Blick.
    „Sie haben meine Frau auf dem Gewissen."
    Nikki ging vor ihm in die Hocke und packte ihn an den Schultern.
    „Cerais Tod war ein Unglücksfall, genau wie der von Nuru Timbon", sprach sie auf ihn ein. „Keiner der Porleyter, die sich auf Zhruut versteckt halten, ist dafür verantwortlich.
    Der einzige, dem du eine Schuld beimessen könntest, ist längst tot. Du darfst nicht ein ganzes Volk für die Verbrechen eines einzelnen verurteilen!"
    Er griff die Beibootkommandantin an den Handgelenken und schob sie unsanft von sich.
    „Auch das ist meine Sache", sagte er hart. „Du brauchst mir keine Vorträge darüber zu halten."
    Wie sie jetzt dastand, inmitten von Geikos Wohnkabine, wirkte sie hilflos. In ihrem Gesicht arbeitete es.
    „Einerseits kann ich deine Verzweiflung verstehen", lenkte sie ein, „andererseits bin ich jedoch nicht in der Lage, deine Rachepläne zu akzeptieren. Ich will dir hier keine Vorwürfe machen, aber du mußt dir darüber klar werden, daß du auf dem falschen Weg bist." Sie wandte sich dem Ausgang zu. „Denk darüber mal nach."
    „Es gibt nichts nachzudenken", rief er. „Ich habe mich gemeldet, und ich werde die Expedition mitmachen."
    „Wenn sie dich lassen." Nikki blickte über die Schulter zurück. „Du bist schließlich nicht der einzige. Von hundert Freiwilligen brauchen sie höchstens fünf."
    „Ich gehe trotzdem!" beharrte er.
    Nikki hob die Schultern und öffnete die Tür. Durch den Spalt konnte Geiko erkennen, daß Narktor, der Springer, draußen wartete. Fast jedes Mal, wenn sie kam, wartete jemand draußen. Anscheinend trauten sie es nur ihr zu, vernünftig mit ihm zu reden.
    Noch einmal drehte sich Nikki zu ihm um.
    „Du bist ein Dickschädel, Geiko. Meine

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