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1083 - Das Mondschein-Monster

1083 - Das Mondschein-Monster

Titel: 1083 - Das Mondschein-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich das Licht aus dieser Nähe. Es hatte sich nicht verändert. Ich sah nur die beiden hellen Kreise mit dem grünlichen Schimmer. Der andere stieß keinen Atem mehr aus, aber sein Mund bewegte sich.
    Konnte er sprechen?
    Ich versuchte es und redete ihn an. »Wer hat dich überfallen? Was ist mit deinen Augen geschehen? Wo kommt es her…?«
    Sein offener Mund bewegte sich zuckend. Worte waren für mich schwer zu verstehen. Sie schienen sich in der Kehle festgehakt zu haben. Ich nahm auch wahr, daß Suko plötzlich neben mir stand und uns beide unter Kontrolle hielt.
    »Wer?« schrie ich ihn an.
    »Riese… Mondschein-Monster. Es ist hier. Es ist auf dieser Welt. Es läuft herum…«
    »Du hast es gesehen?«
    »Ja!«
    »Was ist geschehen?«
    »Die Augen. Das Licht. Es hat mich geholt. Ich bin nicht mehr der gleiche. Ich bin ein Nichts. Ich bin nur noch äußerlich ein Mensch, sonst ein Nichts…«
    »Was hat es getan? Genauer!«
    »Nein, nein, nein!« Es waren Worte, aber er brachte sie als Schreie hervor und stieß dabei den Kopf hoch, um mich an der Stirn zu treffen. So ganz schaffte ich das Ausweichen nicht. Unserer beiden Stirnen prallten schon zusammen, so daß ich zwangsläufig den Griff lockern mußte, was der Veränderte sofort wahrnahm und mich durch einen Schulterstoß zur Seite stieß.
    Da war noch Suko.
    Der Sprung auf die nächstliegende Kühlerhaube gelang dem lebenden Toten nicht mehr, denn Suko war schneller. Noch in der Luft bekam er das linke Bein des anderen zu fassen. Er hielt es nicht nur fest, er zog auch daran, und der Mann fiel wieder zurück.
    Er prallte mit dem Gesicht gegen das Blech. Dabei entstand ein Ton wie von einem Gong stammend. Erledigt war er nicht. Er wollte sich drehen, er trat dabei aus und Suko war bereit, ihn mit der Dämonenpeitsche anzugreifen, als ich ihn anschrie, es nicht zu tun. Ich hatte andere Pläne, denn ich wollte wissen, ob hinter dem Licht in seinen Augen tatsächlich die Macht des Druidenlandes Aibon steckte, denn darauf reagierte auch mein Kreuz.
    Ich hielt es, er sah es!
    Coogan wurde starr und still. Er lag noch immer halb auf der Haube. Die mit hellem Licht gefüllten Augen waren auf das Kreuz gerichtet, aber der Anblick machte ihm nichts aus. Er grinste scharf, und ich sah, wie sich auch bei meinem Kreuz etwas tat, denn die silbrige Farbe erhielt einen anderen Schimmer.
    Der Schleier zog sich wie ein hauchdünner Film über das Kreuz in meiner rechten Hand hinweg.
    Eine derartige Reaktion war mir nicht neu. Ich kannte sie von Aibon her, und sie sollte mir auch zeigen, wie unbedeutend meine sonst so mächtige Waffe war.
    Coogan lachte mich an. Er bewegte sich und winkelte dabei seinen rechten Arm an, so daß er sich auf den Ellbogen stützen konnte. So kam er in die Höhe. Er wollte mir das Kreuz aus der Hand schlagen, doch ich war schneller.
    Und dann griff Suko ein.
    Er hatte längst den Kreis geschlagen und die drei Riemen aus der Peitsche hervorrutschen lassen.
    Wie zitternde Schlangen glitten sie in die Tiefe und wurden sofort wieder in die Höhe gerissen, denn Suko schlug mit der Peitsche zu.
    Er konnte den lebenden Toten nicht verfehlen. Dazu war er einfach zu dicht bei uns.
    Die drei Riemen erwischten ihn im Gesicht und zugleich auch am Körper.
    Die Wirkung hatten wir oft genug bei dämonischen Gestalten erlebt. Zumeist verbrannten, verglühten oder verfaulten sie. Hin und wieder lösten sie sich auch auf wie Gewürm.
    Das war hier anders.
    Der lebende Tote war nicht stark genug, um dieser Kraft zu widerstehen. Die drei Riemen hatten ihn zielsicher erwischt und auch ihre Kraft in seinen Körper geschickt.
    Jetzt passierte etwas, was Suko und ich noch niemals erlebt hatten. Die Gestalt brüllte noch einmal auf, das war bekannt, aber sie verging auf eine Weise, die uns den Atem raubte…
    ***
    Die übrige Welt hatte sich für uns zurückgezogen. Wir sahen nur den Mann, der Jeffrey Coogan hieß, in der Lücke zwischen dem Last- und dem Personenwagen stand, der noch einen Körper hatte, in dem es allerdings arbeitete.
    Bei ihm begann es mit den Augen!
    Bisher hatten wir nur das kalte Mond- oder Aibonlicht gesehen. Es war und blieb auch dort, nur veränderte es sich. Jemand mußte ihm irgendwelche, für uns nicht sichtbare Wunderkerzen in die Augen hineingesteckt haben, denn plötzlich sprühten sie auf.
    Das war kein Licht mehr. Das waren einfach nur Funken, die in den runden Löchern tanzten und auch aus ihnen hervorsprühten. Etwas Ähnliches passierte

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