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1083 - Der Kometenmann

Titel: 1083 - Der Kometenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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menschenleere Hauptzentrale, winkte zu dem Buckelgebilde der Zentralepositronik hinüber und eilte zum Kornmandantenschaltpult. Von hier aus konnten fast alle Schaltungen vorgenommen werden. Zahlreiche Nebenpositroniken setzten sie an Ort und Stelle in die Tat um. Sie regelten Maschinenleistungen, sorgten für die absolute Synchronisation der Ringwulsttriebwerke und taten zehntausend andere Dinge mehr. Entscheidend war der Impulsbefehl des Kommandanten. Jener mußte seine Anlagen beherrschen.
    CC schaltete. Die Bildschirme der Panoramagalerie leuchteten auf. Das blaue Häusermeer aus Stahl erschien.
    „Keine Ortungsergebnisse", gab der Hauptautomat durch. „Draußen rührt sich nichts."
    „Sehr gut! Wie geht es Haff?"
    „Seinem Zustand entsprechend gut. Ich habe die Endaktivierung eingeleitet. Sein schlafendes Gehirn erwacht. Ihre Anwesenheit erscheint notwendig, Sir."
     
    3.
     
    An Bord der SODOM gab es nur eine Spezialstation dieser Art. Sie war eingerichtet worden, um in bestimmten Fällen Tiere oder Lebewesen urweltlicher Entwicklungsstufe energetisch konservieren und damit am Leben erhalten zu können.
    Keiner der achthundert SODOM-Spezialisten hatte es trotz des drohenden Todes durch natürliche Alterung gewagt, sich diesen Maschinen anzuvertrauen, um vielleicht doch noch überleben zu können.
    Nur einer, der sich nicht direkt als Besatzungsmitglied, sondern mehr als persönlicher Beschützer und Freund des Admirals eingestuft hatte, war beim letzten, von Dano erlaubten Versorgungsflug zur SODOM an CC herangetreten.
    Sein Name war Haff, und er galt als negativer, also körperlich verformter Mutant vom Planeten Ertrus. Haff besaß Instinkte, die normale Menschen nicht aufweisen konnten.
    Schon damals hatte er der dumpfen Ahnung Ausdruck verliehen, diese Reise könne viel länger dauern, als von anderen Leuten angenommen.
    CC hatte Haff vor der energetischen Konservierung gewarnt. Sie war für höhere Lebewesen untauglich. Der Mutant hatte jedoch gemeint, er könne nur einmal sterben und darum gebeten, ihn in das Kraftfeld zu betten.
    So war es geschehen. CC hatte die Schaltungen persönlich vorgenommen und mit ansehen müssen, wie der blauschuppige Riesenkörper erstarrte.
    Nun stand Clifton Callamon erneut hinter den Panzerplastscheiben der Beobachtungsund Schaltkabine. Haffs gewagtes Experiment schien gelungen zu sein. Sein Metabolismus war anders als der eines normalen Ertrusers. Ein Terraner hätte die Prozedur ohnehin nicht überstehen können.
    Haffs große, flammendrote Augen waren geöffnet. Die nahe bei den Schläfen befindlichen, senkrecht stehenden Pupillen schienen in innerem Schein zu leuchten, und doch zeigten sie noch nicht den Ausdruck des Lebens.
    CC beobachtete den 2,45 Meter hohen und in den Schultern 1,10 Meter breiten Giganten angespannt. Haffs runder, etwas flachgedrückt wirkender Schädel, der breite, lippenlose Hornmund und der ebenfalls feuerrot leuchtende Hornkamm auf seinem Kopf vermittelten den Eindruck des Ungeheuerlichen. In der Tat war Haff selbst von anerkannt furchtlosen Männern mit größter Vorsicht behandelt worden. Sein röhrendes, tief aus der mächtigen Brust hervorbrechendes Lachen hatte sowohl Freude als auch eine ernstgemeinte Warnung bedeuten können. Eigentlich hatten die Männer der SODOM niemals gewußt, was sie von dem Mutanten halten sollten. Man war ihm aus dem Weg gegangen; es sei denn, es war zu unangenehmen Situationen gekommen. In einem solchen Fall hatte jeder gehofft, Haff möge in der Nähe sein.
    In welchem Verhältnis er zu Clifton Callamon stand, war selbst für dessen Vertraute unklar geblieben. Irgendwie mußte beide Männer ein tiefes Geheimnis verbinden, denn Haffs Wildheit mäßigte sich augenblicklich, wenn CC in seine Nähe kam. Solange sich der Gigant an Bord der SODOM und anderer, von CC geflogenen Schiffe befunden hatte, war es niemals zu einer Streitigkeit, geschweige denn zu Handgreiflichkeiten zwischen ihm und anderen Leuten gekommen.
    Daran mußte CC denken, als er zu dem allmählich erwachenden Hünen hinüberblickte.
    „Wie hast du das geschafft, Junge?" flüsterte CC geistesabwesend vor sich hin. „Mehr als sechzehnhundert Jahre in der relativ primitiven Energiekonserve zu überleben, ist ein Kunststück."
    Haffs Körper durchlief ein krampfartiges Zucken. Seine Pranken schlugen in unkontrollierten Reflexen aus. Ein Biomed-Roboter wurde getroffen und von seinen drei Standfüßen gerissen. Dröhnend flog er gegen den

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