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109 - Die Atemdiebin

109 - Die Atemdiebin

Titel: 109 - Die Atemdiebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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presste, dass ihm die Umklammerung fast den Atem raubte. »Ich hatte schon befürchtet, dass dich diese Amelie zum Greis macht.«
    »Keine Sorge«, keuchte er, nachdem seine Lungen wieder mit Sauerstoff versorgt wurden. »Weder Amelie noch der Atemdieb haben sich hier blicken lassen.«
    Aruulas grünbraune Augen flammten auf. »Aber Amelie ist der Atemdieb«, behauptete sie. »Frag Alaan, der kann es bestätigen.«
    Dass sich plötzlich alle Blicke auf den Lischettenfänger richteten, bereitete ihm offensichtlich Unbehagen, trotzdem trat er zögernd näher und bestätigte Aruulas Behauptung.
    »Moment mal«, mischte sich General Village ein. »Redet sie etwa von Amelie Peringon? Diese Frau kann Ihnen unmöglich bekannt sein! Sie ist schon vor über zwanzig Jahren verstorben!«
    Die Erkennungsmarke, natürlich! Amelie hatte sie also nicht von ihrer Mutter, sondern von ihren Vorgesetzten erhalten!
    Langsam fügten sich die Teile des Puzzles zusammen. Matt hätte sich am liebsten vor den Kopf geschlagen, weil eines davon direkt vor seiner Nase gelegen hatte. Statt sich aber lange zu ärgern, griff er in seine Beintasche und holte den Zettel hervor, auf dem die Nummer ihrer Erkennungsmarke notiert war.
    »Sie geben also zu, dass diese Frau in Ihren Diensten steht?«, fragte er General Village scharf.
    Derart perplex, wie Village auf die Nummer starrte, brauchte Matt keine Antwort des Generals. Sie stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Sie müssen mir glauben«, beteuerte Village dennoch. »Wir haben mit den Morden hier in Lyon genauso wenig zu tun wie Sie!«
    Mit solch vagen Ausflüchten wollte sich Matt nicht zufrieden geben. Anstatt jedoch auf seine drängenden Fragen zu antworten, legte Village den Kopf schief, als würde er einer fremden Stimme lauschen. Dass er gerade einen Funkspruch über seinen Helmlautsprecher entgegen nahm, wurde Sekunden später klar, als er sich an Selina wandte: »Haben Sie den Start Ihres Flugpanzers veranlasst, Captain?«
    »Nein, natürlich nicht.« Die Kommandantin schüttelte den Kopf. »Was soll der Unsinn?«
    Village gab ihr keine Antwort. Stattdessen horchte er mit steinerner Miene auf weitere Funksprüche.
    Selina zog daraufhin ihr eigenes Funkgerät hervor und versuchte über die lokale Frequenz einen Kontakt zum EWAT aufzubauen. Vergeblich. Lieutenant Shaw meldete sich nicht.
    »Wie es scheint, ist die Explorer vor wenigen Minuten gestartet und Richtung Süden davon geflogen«, bequemte sich Village nach einer Weile endlich zu antworten. »Unsere Patrouillen versuchen ihr Ziel auszumachen.«
    Draußen wurde grollender Donner laut, der sich jedoch nicht im Himmel entlud, sondern den Hügel hinauf rollte.
    »Gerade kommt die Bestätigung«, mischte sich Colonel Dufaux ein. »Die Explorer steuert das evakuierte Außenlabor an.«
    General Village nickte. »Sehr gut. Dann nimmt die Nacht vielleicht doch noch ein gutes Ende. Ab sofort tritt Plan B in Kraft. Alle Mann aufsitzen, wir folgen der Zielperson.«
    Das Grollen schwoll zu einem dunklen Motorröhren heran.
    Plötzlich stachen grelle Lichtlanzen durch die verschiedenen Mauereinbrüche. Geländefahrzeuge stoppten vor der Basilika ab. Zwei von ihnen durchquerten das Hauptportal, um Village und seine Gefolgsleute aufzunehmen.
    »Was haben Sie vor?«, rief Captain McDuncan aufgebracht.
    »Falls einer meiner Männer in Gefahr schwebt, verlange ich…«
    »Ihrem Ersten Offizier wird nichts geschehen«, versprach Village, ließ Amelies Schicksal hingegen unerwähnt. »Sie müssen verstehen, dass dies eine interne Angelegenheit der Gemeinschaft von St. Genis Laval ist. Wir informieren Sie, sobald die Lage unter Kontrolle ist.«
    Seine letzten Worte gingen fast im Lärm der Benzinmotoren unter, denn er hatte dem Fahrer bereits das Zeichen zum Losfahren gegeben. Matt und seine Begleiter blieben zurück.
    »Verdammt«, fluchte Selina, gänzlich gegen ihre sonst so besonnene Art. »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Ist das nicht offensichtlich?«, fragte Matt. »Die Kerle ziehen hier irgendeine Schweinerei ab, die sie ohne Zeugen bereinigen wollen.«
    Alaan stieß bei diesen Worten ein Keuchen aus. »Aber du hast mir versprochen, dass Amelie nichts passiert«, wandte er sich an Aruula. »Du wolltest ihr den Dämon austreiben, damit sie wieder ganz normal leben kann.«
    »Richtig.« Die Barbarin nickte. »Und was ich verspreche, das halte ich auch.« Entschlossen sah sie zuerst zu Matt und dann zu der Flugandrone, die immer noch geduldig im

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