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1094 - Der Aibon-Drache

1094 - Der Aibon-Drache

Titel: 1094 - Der Aibon-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entsprechen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Sorry, das kann ich nicht so genau sagen. Wir müssen uns an die Tatsachen halten. Sie besagen, daß dieser Drache verschwunden ist. Wie auch immer. Wenn ihn keiner geholt hat, muß er selbst leben.« Sie sprach sehr emotional weiter. »Sie haben ihn angefaßt, John. Sie hätten doch spüren müssen, ob er lebt oder nicht.«
    »Das hätte ich tatsächlich. Aber es war nicht der Fall. Demnach lebte er da nicht.«
    Sie ging um den Computertisch herum wie jemand, der nach etwas Bestimmtem sucht. »Nichts, nichts von ihm zu sehen«, wiederholte sie immer wieder. »Keine Spur. Kein Flügel, kein Schwanz, eigentlich gar nichts. Er hat sich in Luft aufgelöst. Himmel, ich drehe noch durch, wenn das so weitergeht.«
    Das konnte ich ihr nicht einmal verübeln. Auch mir ging dieses seltsame Verschwinden des Drachen an die Nieren, und mein Gefühl im Magen war auch nicht das beste.
    Er war dagewesen, und jetzt war er weg. Punkt, aus – basta. Während unserer Unterhaltung mußte er das Zimmer verlassen haben.
    Kein Problem für ihn, denn die Tür stand offen. Vorausgesetzt, er hielt sich nicht doch hier verborgen.
    Wenn das alles zutraf, wie war es überhaupt möglich, daß sich dieses gefährliche Spielzeug bewegte? Chris hatte von einem Timer gesprochen, der durch ein Signal in Bewegung gesetzt werden konnte. So etwas gab es. Dann mußte irgendwo jemand hocken, der mit einer Fernbedienung hantierte.
    Chris Talbot konnte nicht stehenbleiben. Sie ging durch das große Zimmer. Lief mal zum Fenster, dann wieder zurück zum Schreibtisch, den Blick stets zu Boden gerichtet.
    Ihr Schrei ließ mich herumfahren.
    »Da, da, da!«
    Zuerst sah ich die Frau, dann ihren ausgestreckten Zeigefinger, der in eine bestimmte Richtung deutete, und plötzlich weiteten sich auch meine Augen.
    Der Drache hetzte quer durch den Raum. Woher er gekommen war, wußte keiner von uns. Er mußte sich tatsächlich irgendwo in den Regalen versteckt gehalten haben. Jetzt allerdings rannte er so schnell, daß es schon wie eine Flucht aussah, und sein Ziel war die Tür, die einen Spalt offenstand.
    Ein grünes Etwas mit bösen, roten Augen. Auf seinen mächtigen Läufen fand es den richtigen Halt, und ich glaubte sogar, daß es gewachsen war.
    Bevor wir beide etwas unternehmen konnten, hatte das Ding die Tür erreicht und war durch den Spalt in das Treppenhaus gehuscht.
    Es war mit Fliesen ausgelegt. Auf ihnen hörten wir noch das schnelle Tappen der Beine, und dann war um uns herum wieder Stille.
    Chris wollte etwas sagen, doch sie behielt die Worte für sich. Sie schaute mir nur nach, wie ich mit langen Schritten auf die Tür zuhetzte, sie ganz aufriß und mich in das Treppenhaus hineinschob, mich dabei sofort nach links drehte und zur Treppe schaute.
    Der Drache war nicht mehr zu sehen. Wenn er so schnell weitergelaufen war, mußte er die Treppe bereits hinter sich gelassen haben.
    An den hellen Anbauregalen im Flur lief ich entlang und blieb vor der Treppe stehen.
    Leere Stufen, die im Licht leicht glänzten. Ein kleiner Drache war nicht zu sehen.
    Ich drehte mich wieder um und ging den Weg zurück. Chris hatte das Zimmer nicht verlassen. Sie lehnte mit dem Rücken an der Wand, war sehr blaß geworden und atmete tief ein und aus.
    Ich schaute sie an.
    Sie lachte. »He, daß es in meinem Haus mal spuken würde, hätte ich nie gedacht. Ich komme mir vor wie in einem Film mit den Gremlins oder in einem Fantasy-Streifen. Das ist einfach irre, dann ist das Kino in die Welt gekommen.«
    »So drastisch würde ich es nicht sagen.«
    »Wie denn?«
    »Es gibt manchmal Dinge im Leben, die wir uns leider nicht erklären können.«
    »Echt?«
    »Sicher.«
    »Keine Suggestion? Keine Halluzination, der wir beide zum Opfer gefallen sind?«
    »Nein, Chris, leider.«
    Sie war nachdenklich geworden. Ich wunderte mich über den Ernst in ihren Worten. »Sie reden so, als würden Sie auch an das Unglaubliche oder Übersinnliche glauben.«
    »Das kann sein.«
    »Seelenwanderung? Poltergeister? Dämonen oder so?«
    Ich hob die Schultern.
    »Also doch«, flüsterte sie, und ich widersprach ihr auch nicht.
    »Das kann ich nicht nachvollziehen. Klar, ich weiß, daß es Dinge gibt, mit denen wir Menschen nicht zurechtkommen, aber daß Sie das so direkt zugeben, wundert mich.«
    »Es gibt Leute, die die Welt mit anderen Augen sehen.«
    »Tiefsinniger?«
    »Auch.«
    Chris stellte sich vor mich hin. Sie hatte die Fäuste in die Seiten

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