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1095 - Das Ende eines Porleyters

Titel: 1095 - Das Ende eines Porleyters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klären.
    Die Situation hatte sich gewandelt. Seit Irtus Tod war alles ganz anders geworden.
    Und nun war er auch noch vom Kommandanten der BASIS mit der Waffe bedroht worden.
    Waylon Javier besaß nur einen Lähmstrahler, aber er hätte gewiß auch nicht davor zurückgeschreckt, eine Strahlenwaffe gegen ihn, einen Porleyter abzufeuern.
    Es war ungeheuerlich.
    Die Konsequenz daraus war für Nono ganz klar: Er würde das Leben seiner Feinde auch nicht mehr schonen. Sie hatten Irtu auf dem Gewissen. Und war das Leben eines Porleyters - eines von 2010 - nicht mehr wert als das von 12.000 Menschen und deren Bundesgenossen? Von ihnen gab es Milliarden und aber Milliarden.
    Durch solche Überlegungen geriet Nono immer mehr in einen Teufelskreis. Er dachte längst nicht mehr an porleytische Prinzipien, und ihm kamen keinerlei Bedenken moralischer Art, seinen Kardec-Schild als tödliche Waffe einzusetzen.
    Er war zu allem entschlossen.
    Er hatte die Kontrolle über sich und seinen Kardec-Schild längst verloren. Die Wechselbeziehung zwischen seinem porleytischen Bewußtsein und dem Robotbewußtsein seines Kardec-Schildes hatte schließlich zu der Situation geführt, aus der es nur einen Ausweg gab: Diese gesamte Insel mit allen Lebewesen darauf zu vernichten.
    Dies war der Teufelskreis, in dem Nono gefangen war.
    Für ihn war es nun, als hätten alle Geschehnisse nur auf diesen Höhepunkt zugetrieben. Es gab keine Zweifel, es war alles klar. Es gab nun nur noch dieses eine zu tun, und Nono wollte es sofort vollbringen.
    Da erhob sich ein fernes Donnergrollen. Es schien von überall zu kommen und den gesamten Planeten zu erfassen. Die Insel erbebte unter dem anschwellenden Geräusch.
    Der wolkenverhangene Himmel riß auf und entließ ein unwirklich scheinendes Gebilde... die BASIS!
    Nono traute seinen Augen nicht, als er das gigantische Raumschiff aus den Wolken gleiten sah. Unwillkürlich schickte er einen Impuls an seinen Kardec-Schild, der Ausdruck heilloser Panik war. Er ließ seine Scherenfinger über die Kontaktflächen gleiten, um die Aura um sich zu verstärken und sich gegen das heranbrausende Objekt zu schützen. Er fürchtete, von der Luftdruckwelle, die die BASIS vor sich herschob, hinweggefegt zu werden - oder das Ziel der bedrohlich aufragenden Waffentürme zu werden.
    Erst als er feststellte, daß die BASIS gar nicht Kurs auf die Insel hielt, sondern in sicherer Entfernung vorbeiflog, beruhigte er sich wieder. Wut kam in ihm auf, und sie richtete sich gegen das neu aufgetauchte Feindbild, die BASIS.
    Er starrte voll widerstrebender Gefühle auf das riesige Flugobjekt, das die Meeresoberfläche aufpeitschte, als es den niedrigsten Punkt seiner Flugbahn erreichte.
    Ein Sturm fegte über die Insel, die Luft war erfüllt von dem infernalischen Heulen der Triebwerke.
    Nono schwankte zwischen dem Wunsch, die BASIS zu vernichten und dem Verlangen, an Bord zu teleportieren und sie zu erobern. Sein Dilemma verstärkte sich noch, als ihm bewußt wurde, daß die BASIS unbemannt war. Die Hamiller-Tube war Teil des Computersystems und zählte nicht. Tengri Lethos, der falsche Gesandte der Kosmokraten, existierte nicht mehr. Und die Möglichkeit, daß einigen der auf der Insel isolierten Feinde die Flucht in einem Beiboot gelungen war, konnte er ausschließen.
    Aber wer steuerte dann die BASIS?
    Diese Frage beschäftigte ihn so sehr, daß sie ihn in heillose Verwirrung stürzte und ihn handlungsunfähig machte. Er steckte so tief in seinem Dilemma, daß er nicht merkte, wie sich ein vergleichsweise winziges Objekt von der BASIS loste und auf der Insel landete ... Und er war noch immer unentschlossen und vor Verblüffung über das Ereignis wie gelähmt, als die BASIS wieder verschwand und sich der Geräuschorkan, den sie hinterließ, allmählich legte.
    Stille.
    Nono erschien das Geschehene wie eine Illusion. Er konnte nicht glauben, daß er das Ereignis so tatenlos an sich hatte vorbeigehen lassen. Was war mit ihm los?
    Seine Verwirrung wuchs. Er kam sich selbst fremd vor, tappte wie ein Verirrter durch das Labyrinth seines porleytischen Bewußtseins ... auf der Suche nach einem Weg ans Ziel. Und es stellte sich ihm die Frage: Welches Ziel?
    Er fand die Antwort, sie überkam ihn blitzartig.
    Es ging um Leben und Tod. Um den Fortbestand der Porleyter und die Vernichtung der Feinde.
    Wikora-Nono-Ors umfaßte seinen Kardec-Schild und konzentrierte sich auf sein Vorhaben. Er betastete mit den Scherenfingern die Reihe der

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