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1098 - Das brennende Gesicht

1098 - Das brennende Gesicht

Titel: 1098 - Das brennende Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie jemand, der dabei war, innerlich zu verbrennen. Als ihm dieser Vergleich in den Sinn kam, erschrak er wieder, denn sofort dachte er an den verdammten Biikenstoß.
    »Nein, Scheiße, nein!« flüsterte er, als er sich in den kleinen, aber gemütlich eingerichteten Raum schob. Helle Friesenmöbel in blauen und knochenartigen, leicht bleichen Farben bildeten die puppenstubenhafte Einrichtung.
    Licht brauchte er nicht. Als er die Tür des Kühlschranks öffnete, reichte die Helligkeit aus. Einige Flaschen Wasser standen dort, aber das wollte er nicht trinken. Zuviel Kohlensäure war nicht gut, deshalb griff er zum Bier. Zwischen Milz und Leber paßte schließlich immer noch ein Jever.
    Er öffnete die Flasche, verzichtete auf ein Glas und nahm auf der schmalen Bank am Fenster Platz, so daß er durch die Scheibe nach draußen schauen konnte.
    Er trank. Nach dem dritten Schluck war die Flasche leer, aber sein Durst war noch nicht gestillt. Deshalb holte er eine zweite Flasche aus dem Kühlschrank. Diesmal trank er langsamer, blickte aus dem Fenster und versuchte, seine Gedanken zu ordnen, was ihm nicht richtig gelang.
    Er fühlte sich überhaupt nicht wohl. Zwar war das Brennen zum größten Teil verschwunden, doch dieser verdammte Blackout machte ihn nach wie vor nervös.
    Wie konnte so etwas nur passieren? Ole wußte es nicht. Er hatte immer nur darüber gelesen oder mal davon gehört. Daß ihm selbst so etwas widerfahren könnte, das hätte er nie im Leben für möglich gehalten. Aber jetzt war es passiert. Verdammt, wenn sein Kumpel Jan nicht gewesen wäre, er wäre freiwillig in das verdammte Feuer hineingelaufen, das zwar ein Feuer war, aber trotzdem nicht so wirkte, weil es keine Hitze abgestrahlt hatte. Oder doch?
    Er trank wieder. Dann stellte er die Flasche neben sich auf den Tisch und betastete seine Hände.
    Waren sie wärmer als sonst?
    Das konnte, mußte aber nicht sein. Im Haus war es ja auch nicht kalt und außerdem…
    Er hörte Schritte. Leise konnte hier niemand gehen, denn der Boden war mit Holzdielen ausgelegt. Und Ole wußte genau, wer ihn da in der Küche besuchen wollte. Es war seine Mutter, die schon sehr bald die Tür aufstieß und auf der Schwelle stehenblieb.
    Sie machte kein Licht und sagte nur: »Das hatte ich mir gedacht. Ich wußte doch, daß ich dein Auto gehört habe.« Sie trat näher. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, klar…«
    Eine Wandleuchte wurde eingeschaltet. Unter dem Faltenrockschirm entstand ein weiches Licht, das auch Oles Gesicht erreichte.
    Ohne es zu wollen, lief er rot an. Er befürchtete, daß seine Mutter ihm ansehen konnte, daß etwas passiert war.
    »Du hast noch Durst gehabt?«
    »Und wie!«
    »Dann war die Fete nichts – oder?«
    »Es ging. Außerdem bin ich mit dem Auto dort gewesen. Da kann ich nichts trinken.«
    »Richtig, Ole. Denk an meinen Bruder. Der ist betrunken die Wattdüne runtergefahren und sitzt jetzt im Rollstuhl. Aber sonst geht es dir gut, nicht?«
    »Klar, warum nicht?«
    »Ich meine nur.« Sie strich über Oles Kopf und wünschte ihm eine gute Nacht. Dann verließ sie die Küche.
    Ole schaute seiner Mutter nach. Hatte sie etwas bemerkt? Hatte sie ihm ansehen können, was oder daß ihm etwas widerfahren war, das man nicht erklären konnte?
    Nein, sie hatte es nicht, denn sonst hätte sie gefragt. Und mit seiner Mutter hätte er über das Erlebnis sowieso nicht sprechen können. Sie hätte nur den Kopf geschüttelt oder ihn ausgelacht.
    Ole stellte die Flaschen in einen Korb, löschte das Licht und verließ die Küche.
    Sein Zimmer lag direkt nebenan. Er öffnete die Tür, machte Licht und betrat einen Raum, der mehr lang als breit war. Die Möbel standen zu beiden Seiten an der Wand. Auf der einen Seite der Schreibtisch und der Schrank, auf der anderen das Bett, das Oles Mutter schon aufgedeckt hatte. Auch der Schlafanzug lag bereit.
    Das Fenster lag der Tür gegenüber. Es war klein und ließ sich nach außen hin öffnen.
    Ole strich über seine Stirn, schloß dann die Tür, löschte das Licht und schaltete die Lampe über seinem Bett ein. Von der Wand her hing sie im Halbkreis bis über dem Kopfkissen. Ideal, um im Bett auch lesen zu können.
    TV-Gerät, Kassettenrecorder und auch der Computer drängten sich auf dem Schreibtisch zusammen. Darüber standen Bücher im Regal. Titel, die auf Technik und Computer hinwiesen. Aber auch ein paar SF-Romane und auch Gruselgeschichten waren vorhanden.
    Ole öffnete die beiden Fensterhälften. Er stellte sie

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