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11 Kicker und ein falsches Spiel

Titel: 11 Kicker und ein falsches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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hin.
    Â»Aua … ah ….«, stöhnt Benno unter dem Tisch.
    Â»Alles in Ordnung, mein Junge?«, fragt Ernie besorgt. »Ist nur ein Krampf … wollte mir den Schuh zubinden, verdammt!«
    Â»Ihr seht ja ganz schön mitgenommen aus. Also an eurer Stelle würde ich vor der Mini-WM nicht mehr so reinhauen. Übertriebener Ehrgeiz schadet nur.«
    Ein Orkan der Entrüstung entlädt sich über Ernie. Ob er denn noch nicht gehört hat, welch grausamem Schicksal wir seit gestern ausgeliefert sind.
    Hat er nicht.
    Â»Verraten und verkauft sind wir«, beteuert Benno.
    Â»Mein Alter macht Hackfleisch aus dem«, ergänzt Flo düster.
    Â»Aus wem?«, fragt Ernie.
    Â»Na, aus Speckmann!«
    Ernie pfeift durch die Zähne. »Ich verstehe...« Er scheint einen Augenblick nachzudenken und blickt sich über die Schulter, ob auch keine ungebetenen Zuhörer in der Nähe sind. »Also, ihr wisst ja, dass ich grundsätzlich nicht schlecht über andere Leute rede, aber was ich mit dem schon erlebt habe …«

Samstag, Turnierbeginn
    Â»Du bist ja so still heute, Putzi.«
    Â»Mmm.«
    Â»Ist irgendwas?«
    Â»Nö.«
    Â»Denkst du schon an euer Spiel?«
    Â»Jaja …«
    Nach dem dritten Versuch, ein Gespräch mit mir in Gang zu bringen, gibt meine Mutter auf und konzentriert sich ganz auf den Verkehr. Wir sind auf dem Weg nach Dornheim. Das liegt zwanzig Kilometer Landstraße von Vellbach entfernt und hat ein riesiges Einkaufszentrum, in dem wir ab und zu unsere Wochenendeinkäufe erledigen. Da unser Auftaktmatch gegen Japan erst um 15 Uhr stattfindet, habe ich nichts dagegen, mich vorher ein bisschen abzulenken. Zu Hause würde ich ja doch nur rumsitzen und die Zeit totschlagen.
    Plötzlich zucke ich zusammen. »Fahr mal langsam!«
    Â»Warum?«
    Â»Langsam … bitte!«
    Nach einem raschen Blick in den Rückspiegel tritt sie vorsichtig auf die Bremse. In Schrittgeschwindigkeit rollen
wir an einem kleinen Rastplatz vorbei, der durch hohe Tannen von der Fahrbahn getrennt wird. Nach der letzten Tanne drehe ich mich um und erblicke einen alten, grünen Mercedes, den ich aus dem Augenwinkel heraus wahrgenommen hatte. Nummernschild: VEL-GS-2403. Dacht’ ich mir’s doch. Daneben ein brauner Holztisch, an dem Speckmann einem Mann mit Glatze und Kinnbart gegenübersitzt. Wie eine kleine Puppe sieht Speckmann aus, macht einen krummen Rücken und lässt die Schultern hängen, während der andere auf ihn einredet. Wie merkwürdig, denke ich, wo der doch sonst immer den großen Macker markiert.
    Â»Ist okay, fahr weiter.«
    Â»Was war denn?«
    Â»Ach, nichts.«
    Meine Mutter runzelt die Stirn und wirft mir einen erstaunten Blick zu, stellt aber keine weiteren Fragen.
    Â 
    Der Sportpark ist kaum wiederzuerkennen. Über der Einfahrt zum Parkplatz wölbt sich ein riesiges aufblasbares Plastiktor, auf dem in roter Schrift DIE KREISSPARKASSE VELLBACH BEGRÜSST SIE ZUR MINI-WM steht. Zahlreiche Mädchen in Jules Alter tragen weiße T-Shirts, auf denen ebenfalls »Kreissparkasse Vellbach« steht. Sie haben sich über das gesamte Sportgelände verteilt und verschenken Fähnchen, Becher und Luftballons mit der Aufschrift »Kreissparkasse Vellbach«.
    Um Viertel nach zwei stapfe ich über die Schwelle des Klubhauses, biege aber weder nach rechts zum Vereinsheim
noch nach links zum Kabinentrakt ab, sondern studiere in der Eingangshalle erst mal den Gruppenplan:
    Danach werfe ich einen Blick auf die Ergebnisse der beiden Vormittagsspiele der Gruppe A:
    Â 
    Frankreich - Russland 2:2
Argentinien - Schweden 1:4
    Â 
    Eigentlich keine Überraschungen. Hätte nur nicht gedacht, dass sich die Argentinier aus Schmalstedt so gut aus der Affäre ziehen. Die müssen einen neuen Torwart haben.
    In der Kabine herrscht kurz darauf hektisches Treiben.
Wilfried wirft jedem von uns ein blaues Trikot zu, auf dem hinten ITALIA und vorne »Kreissparkasse Vellbach« steht. Speckmann zieht einen zerknüllten Zettel aus der Tasche, faltet ihn auseinander und gibt die Startaufstellung bekannt: »Jaromir, Alex, Felix …« Puh! Ich stoße erleichtert die Luft aus, lasse mir aber ansonsten nichts anmerken. »… Basti, Paco, Pablo und Danny.«
    Â»Entschuldigung, Herr Speckmann«, fasst sich Michi ein Herz, »aber wir fangen immer mit Benno und Flo an.«
    Â»Da könnt ihr

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