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11 - Menschheitsdämmerung

11 - Menschheitsdämmerung

Titel: 11 - Menschheitsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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und ihre Freunde entkommen zwischen den Bäumen und verschwinden in der Dunkelheit.
    Ich möchte jubeln. Doch da packen mich Hände von hinten und reißen mich von dem Glatzkopf herunter.
    Er streckt die Waffe nach mir aus. »Du Scheißkerl«, sagt er. Und krümmt den Finger. Dann ertönt ein Knall, löscht den letzten Funken und erlöst mich aus meinem fleischlichen Gefängnis.
    ***
    Splitter des Untergangs
    Eintrag vom 31.12.2011 in »Beneath the surface«, dem Internet-Blog von Greg Arson; Titel: »Der Angriff kommt von innen«; Zugriffe: 23.415; Kommentare: 1642
    In den Meinungen zu meinem Artikel » Sie kommen zurück« hat der User Fladder etwas gepostet, das mir zu denken gab: Wenn es sich bei dem Kometen um ein Raumschiff handelt, das die Erde ansteuert, warum ist es dann nicht fähig, den Rendezvous-Punkt vorauszuberechnen? Weshalb muss es stattdessen seinen Kurs immer wieder korrigieren? Inzwischen liegen mir neue, erschreckende Erkenntnisse vor, die dies erklären: Er wird von der Erde aus gesteuert! Auch wenn es nach Science-Fiction klingt, es muss jemandem auf der Erde gelungen sein, einen Kometen einzufangen und zu lenken!
    Meine Quellen sind sich noch unschlüssig, ob dahinter der Iran, die Chinesen, die Illuminaten oder eine Weltuntergangs-Gesellschaft steckt, aber wir müssen auf der Hut sein. Traut niemandem!
    ***
    Petersplatz, Rom
    Camazotz saß im Ladebereich des Lieferwagens auf einem Hocker und betrachtete das komische Kugelding auf dem Samtkissen.
    Er wusste nicht, wovor er sich mehr fürchten sollte: Vor dieser seltsamen Maschine aus Gold, Jade und Kristall, deren Einzelteile sich fortwährend verschoben und neu gruppierten, oder vor dem Unwetter, das draußen tobte und den Regen auf das Auto trommeln und Blitze über den Himmel zucken ließ. Der Sturm pfiff um die Karosserie und riss an ihr, als wolle er das Fahrzeug umkippen. Donner grollte so heftig, dass Camazotz glaubte, die Erde würde beben.
    Ihm gegenüber saß Ixbalanqué. Sein Gesicht verriet, dass er genauso dachte. Er hatte Angst! Und das, obwohl es dafür keinen Grund gab. Der Mann in Weiß hatte ihnen versprochen, dass sie, die Gerechten, nach ihrem Tod über die verderbte Menschheit triumphieren würden. Dass sie eingingen ins Paradies, um ein Jenseits der Erfüllung zu erleben.
    Sie brauchten sich nicht fürchten. Und doch taten sie es. In diesen Augenblicken zweifelte Camazotz an seiner Würdigkeit. War er denn mehr als ein aufrechtgehendes Tier? Von Instinkten geleitet, von Urängsten geprägt?
    Aber hätte ihn der Mann in Weiß dann auserwählt, den Armreif zu tragen? Er blickte auf das wundersame Schmuckstück an seinem rechten Handgelenk.
    Der Herr hatte sich nicht getäuscht. Der Reif hatte sie tatsächlich an einen Ort geführt, an dem die kugelförmige Maschine um ein Vielfaches kraftvoller arbeitete. Wie er vorhergesehen hatte, handelte es sich um den Petersplatz.
    Sicherlich hätten sie die Kugel noch näher ans Zentrum der Kraftquelle führen können, doch kurz nach ihrer Ankunft war der Mann in Weiß bei ihnen erschienen und hatte bestätigt, dass die Maschine an dieser Stelle genug Kraft empfing, um ihr Werk zu tun.
    Der Sturm tobte so heftig, dass der Vatikan sogar die Silvestermesse des Papstes abgesagt hatte. Zu groß wäre die Gefahr für die versammelten Gläubigen gewesen.
    Camazotz lachte auf.
    Gläubige! Pah! Sie alle würden in der Hölle schmoren. Denn im Gegensatz zur Loge besaßen sie nicht den Schlüssel ins Paradies. Diese kunstvolle, wunderschöne Kugel.
    Und doch fürchtete der Indio sich vor ihr. Nicht, weil sie der Erde den Untergang bescherte. Nicht, weil sie einen Sturm entfesselte, der jeden Zweifel an ihrer Macht beseitigte.
    Sondern wegen der Bilder, die sie aussandte, wenn man sie berührte. Nicht paradiesisch. Es wirkte eher, als blicke man in die Hölle.
    Nach ihrer Ankunft am Petersplatz hatten sie im Ladebereich des Lieferwagens einen Klapptisch zwischen sich aufgebaut und die Maschine daraufgelegt. Schon da hatte sie ein eigenartiges Gefühl umfangen.
    Im gleichen Ausmaß, wie die Kugel kraftvoller arbeitete, nahm auch der Sturm zu. Einmal schüttelte eine Bö den Wagen so kräftig durch, dass die Maschine von ihrer Unterlage rollte, und als Ixbalanqué sie festhalten wollte, zuckte er schreiend zurück.
    Also griff Camazotz nach der Kugel, bevor sie über den Tischrand fallen konnte. Kaum berührte er sie, drängten sich Bilder in sein Bewusstsein. Bilder von …
    Nein, er wollte sie

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