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11 - Menschheitsdämmerung

11 - Menschheitsdämmerung

Titel: 11 - Menschheitsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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verloren.
    Sie kehrten um, kamen wieder an ihrem Zimmer vorbei und hasteten weiter in Richtung des Hauptaufgangs. Ein paar Meter vor dem Treppenhaus blieb der Commissioner stehen. Tom hörte Schritte die Stufen heraufkommen. Und das unverständliche Flüstern von Männern.
    Die Indios? Natürlich, wer sonst? Sie brauchten ein Versteck, und zwar pronto!
    Zu seiner Linken ertönte ein leises Klicken.
    Zumindest äußerlich ließ sich McDevonshire nicht aus der Ruhe bringen. Mit einem Dietrich rührte er im Schloss der Tür, vor der sie stehen geblieben waren. Sein Blick verriet höchste Konzentration, während die Schritte auf der Treppe stetig lauter wurden. Ein letztes Klacken und die Tür öffnete sich. Sie huschten hinein. Keinen Augenblick zu früh. Kurz bevor sie wieder zuschwang, sah Tom die Indios die Stufen heraufkommen.
    Hatten die Logenmitglieder sie entdeckt?
    McDevonshire drückte die Tür nicht ins Schloss. Vermutlich wollte er verräterische Geräusche vermeiden.
    Dunkelheit und der Geruch nach Bohnerwachs und Putzmittel umgaben sie. Sie waren in einem Abstellraum für Reinigungsbedarf gelandet. Bei dem Zustand, den das MILLENNIO aufwies, wunderte sich Tom, dass so ein Raum überhaupt existierte.
    Die Schritte näherten sich. Unbewusst hielt Tom die Luft an, doch die Indios passierten das Versteck, ohne innezuhalten. Als sie einen Quergang betraten, zog McDevonshire die Tür auf. »Schnell! Sie werden bald merken, dass wir ausgeflogen sind.«
    Sie liefen die Treppen hinunter bis ins Erdgeschoss. Maria Luisa wandte sich in Richtung der Rezeption und des danebenliegenden Ausgangs, doch McDevonshire hielt sie zurück.
    »Lasst uns besser den Hinterausgang nehmen«, sagte Tom. »Wir wissen nicht, ob draußen noch jemand auf uns wartet.« Und zum Commissioner: »Was machen wir jetzt?«
    »Als Erstes sagen Sie mir bitte, wo der Wagen steht, den Sie mir gestohlen haben.«
    ***
    Sie rannten zu dem hoteleigenen Parkplatz, auf dem Tom den Fiat 500 abgestellt hatte. Glücklicherweise war er von der Straße aus schlecht einsehbar.
    »Schlüssel!«, forderte McDevonshire.
    Tom warf ihn ihm zu. Zu seiner Überraschung setzte sich der Commissioner jedoch nicht hinter das Lenkrad, sondern kippte die Lehne des Fahrersitzes nach vorne und beugte sich in den hinteren Fußraum.
    »Was tun Sie da?«, verlangte Tom zu wissen. »Lassen Sie uns lieber verschwinden!«
    McDevonshire tauchte auf, lächelte den Archäologen an und reckte ihm ein Handy entgegen. »Verschwinden? Sollten wir nicht besser nach dem Stützpunkt dieser Loge suchen?«
    »Natürlich, aber …«
    »Folgen Sie mir bitte.«
    Sie liefen am MILLENNIO vorbei auf die Straße zu, was Tom gar nicht schmeckte, dennoch schluckte er einen Protest herunter. Der Commissioner schien genau zu wissen, was er tat.
    Als sie einen anderen Fiat 500 erreichten, blieb McDevonshire stehen und sperrte die Tür auf. »Steigen Sie ein. Ich komme gleich zu Ihnen.«
    Maria Luisa kletterte auf den Rücksitz. Tom nahm auf der Beifahrerseite Platz und beobachtete von dort aus den Polizisten. »Was tut der da?«
    McDevonshire überquerte die beinahe menschenleere Straße. Trotz der schweren Wolken regnete es nicht, aber ein so warmer Wind fegte zwischen den Häusern entlang, dass die meisten Leute es offenbar vorzogen, in ihren eigenen vier Wänden zu bleiben.
    Und das zu Silvester! In den vorangegangenen Jahren hatten die Menschen um diese Zeit schon gefeiert, den Sekt kaltgestellt und die Feuerwerkskörper auf Vollständigkeit geprüft.
    In den vorangegangenen Jahren hatte allerdings auch kein Komet gedroht, die Erde zu treffen.
    McDevonshire lief auf einen dunklen Mercedes zu.
    »Spinnt der?«, ließ Maria Luisa von hinten vernehmen. »Das ist der Wagen der Indios!«
    Der Polizist riskierte nur einen kurzen Blick in den Innenraum, dann kniete er sich hinter das Auto und beugte sich unter den Kofferraum. Er zog etwas aus der Jackentasche, das Tom als eine Rolle Klebeband identifizierte. McDevonshire zog ein paar Streifen ab und klebte damit sein Handy unter den Mercedes. Das gleiche Mobiltelefon, das er Tom eben noch entgegengereckt hatte.
    »Das gibt’s doch nicht«, entfuhr es dem Archäologen. »Eine solche Gerissenheit hätte ich ihm gar nicht zugetraut.«
    »Was meinst du?«
    »Erinnerst du dich, wie er in Tivoli unbedingt noch seine Jacke aus dem Wagen holen wollte, nachdem wir ihn überwältigt hatten?«
    »Natürlich.«
    »Dabei hat er sein Mobiltelefon in den Fußraum des

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