Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
110 - Zombies im Orient-Express

110 - Zombies im Orient-Express

Titel: 110 - Zombies im Orient-Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Mensch die dramatischen Ereignisse mit, die im
Prinzip für das Leben jedes einzelnen Fahrgastes von Bedeutung waren. Larry
Brent spürte nur zu deutlich, dass er gehandicapt war. Jede Bewegung fiel ihm
schwer, und er hatte das Gefühl, als hätte er schwerste körperliche Arbeit
geleistet. Er hatte den Wunsch, sein Abteil aufzusuchen und zu schlafen, um die
Energie wieder aufzutanken, die die Zombies ihm abgezapft hatten. Er war erst
seit fünf Minuten außerhalb des Zuges, aber schon jetzt kamen sie ihm vor wie
eine Ewigkeit. Er kletterte so schnell wie möglich außen am Waggon entlang. Die
Hände schmerzten, und manchmal meinte er, seine Finger könnten sein eigenes
Gewicht nicht mehr halten. Sie rutschten ihm weg, und einmal sah es aus, als
verliere er das Gleichgewicht. Sein untoter Verfolger holte auf...
    Er war
schnell und hatte nichts zu riskieren. Das Trittbrett war zu Ende. Larry verlor
keine Zeit. Mit großer Anstrengung hangelte er sich aufs Dach, presste sich fest
auf den glatten, kalten Untergrund und kroch weiter. Die Strecke verlief wie
üblich zweigleisig. Neben dem Orient-Express befand sich die leere Schiene, auf
der sich in der Ferne ein helles Scheinwerferpaar zeigte. Ein Gegenzug näherte
sich! Larry hob den Kopf. Da geschah es...
    Der Verfolger
war heran und machte kurzen Prozess. Er versetzte dem Agenten einen Stoß in die
Seite. X-RAY-3 konnte sich auf dem glatten Untergrund nicht halten und rutschte
vom Dach. Brents Hände griffen ins Leere, seine Beine ragten über das
abgerundete Waggondach hinaus. Wie ein Stein fiel er über den Dachrand ...
     
    ●
     
    Seine Finger
verkrallten sich. Als sein Körper völlig über die Dachseite gerutscht war,
verhakten sie sich in dem schmalen, überstehenden Rand. Larry Brent baumelte in
der Luft. Mit den Füßen stemmte er sich ab. Kalter Schweiß brach ihm aus. Larry
wusste nur zu gut, was in den nächsten zwei bis drei Sekunden passierte... Wenn
der Zombie merkte, dass er den Flüchtling nicht vollends in die Tiefe gestürzt
hatte, würde er seinen Versuch wiederholen. Und diesmal erfolgreich sein! Larry
Brent baumelte an dem rasenden Zug zwischen Himmel und Erde, während auf der
anderen Seite, kaum weniger schnell, der Gegenzug nahte. Larrys Herz klopfte
bis zum Hals, und er bäumte sich gegen Angst und Verzweiflung auf. Wie die
riesigen, glühenden Augen eines urwelthaften Ungetüms wirkten die heranjagenden
Lichter der elektrischen Lok. Larry Brent mobilisierte noch mal seine Kräfte,
und die Todesangst verlieh ihm welche, die er nicht für möglich gehalten hätte.
Er zog sich in die Höhe. Es gelang ihm gerade noch, die Beine anzuziehen, als
er schon den heftigen Luftzug spürte. Der entgegenkommende Zug war da und jagte
vorbei. Vor den Händen des PSA- Agenten tauchte im gleichen Moment der Zombie
auf und wollte vollenden, was ihm beim ersten Angriff nicht gelungen war.
X-RAY-3 war eine Zehntelsekunde schneller. Er rutschte nach vorn und stieß mit
beiden Händen die Füße des sich bückenden Untoten von sich. Mit dieser Aktion
hatte der andere nicht gerechnet. Er verlor die Balance, kippte nach vom und
suchte instinktiv wie ein Lebender nach einem Halt. Er fand ihn auch. In der
Hochspannungsleitung, die die Lokomotive mit Strom versorgte ...
    Der Zombie
umklammerte die Oberleitung und hatte gleichzeitig noch Kontakt mit dem Wagen,
ehe er mit gewaltigem Ruck in die Tiefe katapultiert wurde. Er wurde nicht
zwischen Wagen und Rädern zerrissen, sondern ein Opfer des Starkstroms, der den
verdorrten, ausgetrockneten Zombie-Körper im nächsten Moment aufglühen ließ.
Kaskaden blauer und roter Feuerzungen sprangen über den Untoten hinweg. Sein
Körper verkohlte in Sekunden, und das, was übrig blieb, fiel in die Tiefe. Den
Rest besorgten die Räder.
     
    ●
     
    Einige
Minuten brauchte Larry Brent, um wieder zu Kräften zu kommen. Er zwang sich,
weiterzukriechen. Er musste auf das Dach des nächsten Waggons. Das war bereits
ein Nostalgiewagen mit den Schlafabteilen. Er spähte in die Tiefe und rutschte
auf das Fenster zu, hinter dem er schwachen Lichtschein sah. Das Fenster war
spaltbreit geöffnet. Er brauchte es nur noch etwas mehr in die Tiefe zu drücken
und konnte sich dann ins Abtei 1 gleiten lassen. Es handelte sich um Claire
Feenlers Schlafraum. X-RAY-3 gelang es ohne größere Mühe, das Fenster tiefer zu
schieben. Der Einstieg durchs Fenster war der kürzeste Weg, um wieder in einen
Wagen zu kommen. Keinem Normalmenschen wäre es

Weitere Kostenlose Bücher