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110 - Zombies im Orient-Express

110 - Zombies im Orient-Express

Titel: 110 - Zombies im Orient-Express Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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X-RAY-7. „Und in dem Fall kann
man nichts anderes tun, als die lieben Mitmenschen schlafen zu lassen und auf
dem Gang gemütlich eine Zigarette zu rauchen.“
    „Sie sprechen
mir aus der Seele, Monsieur. Genau das werde ich jetzt auch tun.“ Der Franzose
klopfte ein Stäbchen aus der Schachtel und wollte es zwischen die Lippen
schieben. Da stutzte er. Seine Augen wurden feucht, und er räusperte sich, als
hätte er einen Kloß im Hals. „Heh“, krächzte der Mann und unterdrückte mühsam
ein Husten. „Sie rauchen ein Kraut, das nicht von schlechten Eltern ist.“ Der
Fahrtwind, der durch das geöffnete Fenster strömte, wehte dem Franzosen den
Rauch direkt ins Gesicht.
    „Ja, der
Tabak ist ein wenig würzig, Towarischtsch ...“
    „Würzig...
nennen Sie das? Das ist ein Teufelszeug... Da kann man sich’s ja abgewöhnen,
Monsieur.“ Nun konnte der Mann den ständig aufkommenden Hustenreiz nicht mehr
unterdrücken. Er wandte sich ab und hustete pausenlos. „Da fallen ja . ,. die Fliegen von den Wänden ...“
    „Richtig,
Towarischtsch“, bestätigte Iwan Kunaritschew dem Mann und deutete auf ein
besonders großes Exemplar der Gattung Stubenfliege, das sich in diesem Moment
von der geriffelten Deckenlampe löste und genau in seine offene Hand fiel.
Steif und reglos lag die Fliege auf seinem Handteller und streckte alle Beine
von sich. „Die hat’s erwischt, Monsieur Towarischtsch. Das wirkt oft besser als
das giftigste Insektenspray. Gegen das Zeug sind die Viecher schon immun...
     
    ●
     
    Der Franzose
beeilte sich, wieder in sein Abteil zu kommen. Er hatte es offensichtlich
aufgegeben, auch eine Zigarette zu rauchen. Die Lust war ihm vergangen. Sichtlich
erleichtert schloss er die Tür hinter sich, prüfte noch mal, ob sie auch
wirklich fugendicht schloss und der schlimme Qualm von Kunaritschews Zigarette
nicht durch die Ritzen drang. Der Franzose hatte plötzlich die erschreckende
Vorstellung, dass es ihm so ergehen könne wie der Fliege.
    Ein flaues
Gefühl in der Magengegend, als hätte er Gift zu sich genommen, breitete sich
aus. Leise seufzend nahm der Mann seinen Platz wieder ein und lehnte sich
zurück. Er sah aus wie ein Mensch, der froh war, einem großen Unglück entronnen
zu sein. Von all diesen Dingen wusste Morna Ulbrandson alias X-GIRL-C nichts,
die im Mittelteil des Zuges auf und ab ging und Ausschau nach besonderen
Vorkommnissen hielt. Die attraktive Schwedin mit dem langen, blonden Haar und den
grünen Nixenaugen war am hinteren Ende ihrer Strecke angekommen, als sich die
Tür zum anschließenden Wagen öffnete und Claire Feenler auf sie zukam ...
     
    ●
     
    Er stöhnte,
als er zu sich kam. Es war kalt, und Dunkelheit umgab ihn. Larry Brent alias
X-RAY-3 blinzelte und hob den Kopf. Der Boden war feucht und grasbewachsen. Der
PSA-Agent richtete sich auf. Runde zehn Meter über ihm verlief auf dem Damm der
Schienenweg. Diese Böschung war er heruntergerollt, und wie durch ein Wunder
unverletzt geblieben. Die schmerzenden Stellen an seinem Körper registrierte er
nicht. Er war nicht ernsthaft verletzt, hatte sich nichts gebrochen, und seine
Erinnerung setzte nach dem Erwachen aus der Bewusstlosigkeit sofort wieder ein.
Er gönnte sich keine Minute Ruhe. Für die Menschen im Orient-Express bestand
Lebensgefahr. Larry Brent durchschaute nicht im Einzelnen die Pläne der Tochter
des Earls, aber er konnte sie sich denken, und er wusste vor allem aus seiner
eigenen Erfahrung mit den Zombies und der zum Zombie gewordenen Claire Feenler,
dass der Tod unterwegs war. Alisienne of Gainsbourgh war die Meisterin der
Zombies. Sie alle mussten daran gehindert werden, weitere unschuldige und
ahnungslose Menschen in die furchtbare Abhängigkeit der willen- und seelenlosen
Sklaverei zu zerren. X-RAY-3 aktivierte den Sender seines Ringes. Jeder Agent
trug einen Ring in Form einer goldenen Weltkugel, durch deren Kontinente
stilisiert das Gesicht eines Menschen schimmerte. Der Ring enthielt eine
vollwertige Sende- und Empfangsanlage. Durch PSA-eigene Funksatelliten war
jeder Agent damit in der Lage, von jedem Punkt der Welt aus, die Zentrale in
New York oder auch andere Kollegen zu erreichen. Auch solche Anrufe liefen über
die Zentrale. Die Computersteuerung in den Satelliten registrierte die
Codeziffern der Agenten, und der Ring desjenigen, der angesprochen werden
sollte, reagierte durch ein leises, akustisches Signal.
    Gleichzeitig
wurde auch eine solche Mitteilung in der Zentrale aufgenommen und

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