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1108 - Sturz aus dem Frostrubin

Titel: 1108 - Sturz aus dem Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde wie von Böen hin und her gerissen. Die Armadamonteure kreisten .ihn ein. Vermutlich waren die Roboter so konstruiert, daß sie im Gebiet der Energieweide so geschickt manövrieren konnten. Das bedeutete, daß sie die Kräfte des gravitationalen Zentrums für ihre Zwecke nutzten.
    Sie packten Lud und drückten Beine und Arme zusammen. Wie eine Art Balken schoben sie ihn vor sich her.
    „Holt ihn heraus!" befahl An.
    Niemand rührte sich. An wurde von ohnmächtiger Wut geschüttelt. Er konnte seine Artgenossen verstehen. Sie brachten es nicht über sich, auf Armadamonteure zu feuern. Ihr Verstand sagte ihnen, daß .dies dienstbare Geister waren, die ihnen seit Generationen halfen. Sie konnten nichts Unvernünftiges tun.
    Die vier Armadamonteure verschwanden mit Lud hinter dem Kessel der BOKRYL. Dorthin schienen sie auch die Trümmerteile des Schiffes zu transportieren. Sie nahmen alles, was sie erwischen konnten, sortierten es nach nur ihnen bekannten Kriterien und schickten es dann in den richtigen Portionen zu dem Schwarzen Loch im Zentrum der Energieweide.
    An hatte seine Waffe gezogen, nun schob er sie ins Futteral zurück.
    Lud hatte kein einziges Mal gesprochen, seit er die BOKRYL verlassen hatte. Vielleicht war er schon tot gewesen, als die Armadamonteure ihn erreicht hatten. Ein kleines Leck im Schutzanzug...
    „Die BOKRYL ist verloren", sagte An zu der Besatzung seines Schiffes. „Wir werden ohne sie zurechtkommen müssen. Das heißt, daß wir ein anderes Schiff brauchen."
    Er ließ sich auf den stählernen Boden hinabsinken und drehte sich einmal um die eigene Achse.
    Dann machte er eine alles umfassende, besitzergreifende Geste.„Dieses hier!" schnaubte er.
    Außer dem, was er von Eric Weidenburn erfahren hatte und von den Ortungsergebnissen her bekannt war, wußte Jercygehl An nichts über dieses Schiff. Unglücklicherweise kannte An auch nicht die Anzahl der Besatzungsmitglieder, die sich darin aufhielten, aber gemessen an der Größe mußten es weitaus mehr sein als die knapp zweieinhalbtausend Cygriden, die der Kommandant der BOKRYL nun durch ein großes Leck ins Raumschiffsinnere führte. Das Leck war nicht bei einer der beiden Sprengungen, sondern bereits beim Zusammenprall der beiden Schiffe entstanden, und es war so groß, daß immer ein halbes Dutzend Raumfahrer eindringen konnten.
    Bevor er selbst durch die gewaltsam geschaffene Öffnung verschwand, warf Jercygehl An noch einen letzten Blick auf seinen eigenen Raumer. Eigentlich hatte er gedacht, darin eines Tages zu sterben, aber nun war alles ganz anders gekommen. Ein paar Armadamonteure huschten durch Ans Blickfeld; jeder davon war mit Trümmerbrocken des cygridischen Schiffes beladen.
    An riß seine Blicke los und richtete sie auf die neue Umgebung.
    Sie befanden sich in einem Hangar, daran bestand kein Zweifel. Sechs raketenförmige Flugmaschinen standen hier in ihren Halterungen. Im Hintergrund des Raumes sah An zwei geschlossene Schotte. Das Licht, das alles erhellte, kam aus mehreren Quellen, aus der Decke und langen Reihen von Bodenscheinwerfern, die offenbar auch die Start- und Landeschneisen der Beiboote markierten.
    Fremde Raumfahrer waren nicht zu sehen, auch keine Reparaturroboter. Entweder hatten die Terraner sich gerade erst zurückgezogen oder sie hatten hier noch nicht mit den Aufräumungsarbeiten begonnen.
    Die Cygriden verteilten sich innerhalb des Hangars und bildeten eine Gasse, durch die An bis ins Zentrum der Halle gelangte. Er kletterte auf ein Maschinenpodest und schaute auf seine Artgenossen hinab.
    „Wir sind Schiffbrüchige", erklärte er, „und nach allem, was ich von diesen Terranern weiß, werden sie diesen Status respektieren. Aber wir können nicht erwarten, daß wir als willkommene Besucher empfangen werden, deshalb rate ich euch, aufzupassen und die Waffen bereitzuhalten."
    Als letzte waren Op und seine Begleiter hereingekommen.
    „Dieser einzelne Terraner scheint uns zu folgen", sagte er.
    „Kümmert euch nicht um ihn", entschied An. „Die Terraner haben sicher nicht damit gerechnet, daß wir so schnell in ihr Schiff eindringen würden. Bevor wir die Schotte, die uns an einem Weiterkommen hindern, gewaltsam öffnen, wollen wir ein wenig warten. Vielleicht erhalten wir freien Einlaß."
    An besaß noch keine vernünftige Strategie. Alles, was er erreichen wollte, war, seine Leute so lange am Leben zu erhalten, bis sie endlich Hilfe aus dem Gebiet der Endlosen Armada erhielten und erfuhren, was sich

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