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1108 - Sturz aus dem Frostrubin

Titel: 1108 - Sturz aus dem Frostrubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wären den Cygriden zu Hilfe geeilt, aber dann hörte er Ops entsetzten Aufschrei in seinem Empfänger und wußte, daß etwas Unvorhergesehenes geschehen war.
     
    6.
     
    Seit sie TRIICLE-9 gefunden hatten, war das Unglück geradezu über Jercygehl An hereingebrochen.
    Dabei hätte nach allen Legenden und Prophezeiungen eigentlich das Gegenteil der Fall sein müssen.
    An warf einen kurzen Blick in die Höhe, um sich zu vergewissern, das seine Armadaflamme noch da war. Sie erschien ihm als das einzig Zuverlässige in einer aus den Fugen geratenen Umgebung.
    Es war ihnen gelungen, die BOKRYL von der BASIS zu lösen, das war aber auch alles. Das Flaggschiff von Armadaeinheit 176 taumelte, von gravitationalen Kräften hin und her gerissen, über der Außenhülle der BASIS und lief Gefahr, jeden Augenblick wieder zurückzufallen.
    Es war offensichtlich, daß Lud, der an Bord der BOKRYL zurückgebliebene Pilot, das Schiff nicht unter Kontrolle brachte. Die Kraft eines Goon-Blocks reichte einfach nicht aus, um die zu zwei Dritteln zerstörte BOKRYL aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Es war eine Ironie des Schicksals, daß sie ausgerechnet in einem Gebiet geballter Antriebskräfte an mangelnder Energie scheitern sollten. Sie befanden sich innerhalb einer Energieweide, und ringsum wimmelte es vermutlich von Armadaschleppern, die alle frisch aufgetankt waren. Aber niemand war da, der das Wrack der BOKRYL versorgt hätte.
    Warum kümmern sie sich nicht um uns? fragte An sich bedrückt.
    Können sie uns nicht als Armadisten identifizieren oder haben sie ihre eigenen Sorgen, die ihnen keine Zeit lassen?
    „Kommandant!" schrie jemand.
    An richtete sich auf. Er fühlte sich schuldbewußt, daß seine Gedanken in dieser schwierigen Lage so weit abgeschweift waren.
    Der bullige Cygride stand auf der Oberfläche des terranischen Schiffes. Seiner Einschätzung nach konnten sie jeden Augenblick angegriffen werden. Über ihm hing der Rest der BOKRYL, auf deren Oberfläche ein paar übriggebliebene Bordscheinwerfer matt flimmerten.
    „Kommandant!"
    Es war Ops Stimme. Sie wirkte alarmierend. Der einzelne Terraner, der auf sie zugeflogen kam, konnte unmöglich der Grund für Ops Erregung sein.
    „Spezialroboter!" ächzte Tarzarel Op. „Über der BOKRYL."
    An schaltete seinen Rückentornister ein und ließ sich fünfzig Meter in die Höhe gleiten. Von seiner neuen Position aus konnte er die Armadamonteure sehen. Es war eine Einheit von über einhundert Exemplaren. Sie kümmerten sich nicht um die Cygriden, sondern konzentrierten sich ganz auf das Wrack. Für An war dies ein sicheres Zeichen, daß sie nicht gekommen waren, um ihnen aus der Patsche zu helfen.
    Warum nicht?
    An zermarterte sich über der Frage, warum aus dem Armadaherzen keine Anweisungen kamen, regelrecht den Kopf. Während sie durch TRIICLE-9 gegangen waren, hatte sich irgend etwas ereignet, über dessen Auswirkungen sie erst allmählich Klarheit gewannen.
    „Lud", sagte An, wie immer äußerlich gelassen. „Hörst du mich?"
    Die Stimme des Piloten wurde im Empfänger hörbar, aber sie schien wie aus weiter Ferne zu kommen.
    „Es hat keinen Sinn, Lud", fuhr An fort. „Verlasse so schnell wie möglich die BOKRYL und schließe dich der übrigen Besatzung an."
    „Aber unser Schiff..." Luds Stimme versagte. Das ganze Ausmaß der Katastrophe schien ihn zu überwältigen.
    Die Armadamonteure stürzten sich nun auf die vorher von den Cygriden abgesprengten Teile der BOKRYL. Jeweils ein paar Dutzend Roboter klammerten sich an einen Brocken und transportierten ihn weg.
    „Bei der Schwarzen Erfüllung!" stöhnte Op. „Begreifst du, was die da tun?"
    „Natürlich", sagte An. „Sie sorgen dafür, daß alle Trümmer zum Zentrum der Energieweide gelangen. Das ist schließlich ihre Aufgabe. Wir können absehen, wann sie die gesamte BOKRYL zerschneiden."
    „Aber wir sind Armadisten!"schrie Op.
    „Das sind Spezialroboter", mischte sich Ingenieur Zhu ein. „Sie arbeiten nur in der Energieweide.
    Das heißt, daß sie nur für ihre speziellen Aufgaben programmiert sind."
    Lud erschien in der Nebenschleuse des Kessels. Er wirkte sehr aufgeregt und versuchte, so schnell wie möglich von dem Wrack wegzukommen. Als er sich abstieß und der BASIS entgegenfiel, näherten sich ihm vier Armadamonteure.
    „Lud!" schrie An außer sich. „Rühr dich nicht!"
    Der Pilot hörte nicht auf ihn. Er beschleunigte: Eine kurze Rauchspur entstand im Vakuum und verflüchtigte sich blitzschnell. Lud

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