1113 - Die Station des Silbernen
weshalb es da war. Es wollte ihm die beiden Wesen entreißen, die über die gleichen paranormalen Fähigkeiten verfügten wie er, die diese im Gegensatz zu ihm jedoch schon beherrschten.
Er wußte, daß er früher oder später das gleiche leisten konnte wie sie - oder vielleicht sogar noch viel mehr, sofern er sich in Ruhe entwickeln konnte. Er brauchte ihre Hilfe. Er wollte von ihnen lernen, und er war eher bereit zu sterben, als diese beiden Wesen freizugeben.
Wenn er den Terranern doch nur hätte klarmachen können, daß ihre Bemühungen sinnlos waren. Sie hatten keinen Gewinn davon, wenn sie ihm die beiden wegnahmen, denn für sie gab es keine Zukunft mehr. Sie glaubten, der Station entfliehen zu können, weil Schovkrodon nicht mehr da war, doch sie irrten sich. Mitten in PROXKON war eine Energiekanone versteckt. Sie war auf das Raumschiff gerichtet, mit dem die Terraner starten wollten. Sie waren Schovkrodon somit in die Falle gegangen.
Genan hatte verfolgt, wie der Armadaschmied die Energiekanone so eingestellt hatte, daß sie das Raumschiff unmittelbar nach dem Start vernichten mußte. Der tödliche Schlag würde die Terraner treffen, sobald das Schiff PROXKON verlassen hatte. Es würde explodieren, aber die Station würde erhalten bleiben.
*
„Wir versuchen, auszubrechen", sagte Rhodan. „Wir gehen an Bord und starten."
Arker Kwohn blieb mitten auf dem Gang stehen, der zu einem Schacht führte.
„Und was ist mit Gucky und Ras?" fragte er. „Willst du sie nicht herausholen?"
„Ich darf nicht das Leben von nahezu zweihundert Besatzungsmitgliedern aufs Spiel setzen."
„Du willst die beiden hier lassen?"
„Nein, natürlich nicht", erklärte Fellmer Lloyd für Rhodan. „Wir werden die einzige Chance nutzen, die wir noch haben. Den Bio-Computer."
Er legte Arker Kwohn die Hand auf die Schulter und veranlaßte ihn, weiterzugehen. Die anderen Männer des Einsatzkommandos hatten den Schacht bereits erreicht, der zu einem Raum in der Nähe der zentralen Säule führte.
„Wie stellt ihr euch das vor?" fragte Kwohn, als sie in einem künstlichen Schwerefeld in Richtung Zentrum schwebten. „Meint ihr nicht, daß uns das Fadenwesen am Start hindern wird?"
„Davon bin ich sogar überzeugt", sagte Rhodan. „Bisher hat es mit Schovkrodon gelebt.
Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, daß der Silberne nichts von ihm wußte. Es wird uns nicht abfliegen lassen. EG wird uns ebenso halten wie Gucky und Ras. Aber wir werden ihm ein Schnippchen schlagen. Wir werden starten und es gleichzeitig mit dem Bio-Computer angreifen."
„Und du glaubst, damit schaffen wir es?"
„Wenn nicht so, dann überhaupt nicht."
Matt Durante kam ihnen entgegen, als sie die große Halle betraten.
„Die Armadamonteure sind abgezogen", berichtete er. „Das Raumschiff ist startbereit.
Unsere beiden Bombenexpertinnen schwören Stein und Bein, daß sich kein Sprengsatz an Bord befindet. Sie haben das Schiff zum Start freigegeben."
„Ausgezeichnet", erwiderte Rhodan. „Alle Besatzungsmitglieder gehen an Bord. Die Kommandanten Durante und Popp bereiten unter dem Befehl von Arker Kwohn den Start vor."
„Und du?" fragte Kwohn.
„Fellmer und ich gehen zu den Computerleuten", antwortete Rhodan. „In zwanzig Minuten erwarte ich Erfolgsmeldung. Dann will ich alle an Bord und das Schiff startbereit wissen."
Er blickte auf sein Chronometer.
„Inzwischen ist die COBRA auf dem Weg zur BASIS. Wir haben also keine andere Wahl.
Wir müssen handeln."
Er verabschiedete sich von den beiden Kommandanten.
„Und noch etwas, Arker", fügte er hinzu. „Sämtliche Besatzungsmitglieder haben einen Schutzanzug anzulegen und die Helme zu schließen."
„Wozu das?" fragte Kwohn.
„Eine reine Vorsichtsmaßnahme", erwiderte der Unsterbliche. Es könnte doch sein, daß deine Bombenexpertinnen doch etwas übersehen haben."
„Wenn das der Fall sein sollte, helfen auch Schutzanzüge nicht mehr."
„Es bleibt dabei", betonte Rhodan, dann eilte er zusammen mit Fellmer Lloyd zu dem Computerteam.
Sokrat Kaltisis und seine Ingenieure arbeiteten schweigend an ihrem „Oldie". Sie blickten nur kurz auf, als Rhodan und der Mutant eintraten.
„Wann seid ihr soweit? Wann versucht ihr, die beiden herauszuholen?"
„Wir haben Schwierigkeiten", antwortete Microkid mit verkniffenem Gesicht. Er sah verschwitzt und erschöpft aus. „Das verdammte Biest leistet uns mehr Widerstand, als wir gedacht haben."
„In zwanzig Minuten starten
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