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1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für Sekunden vergeblich zur Wehr setzte. Dann wurde er passiv fast zu schnell und zu einfach. Ellert übernahm Merg Coolafe ohne jede Komplikation.
    Nun mußte er verhindern, daß Yamisch zur Polizei ging und seinen Bruder verriet. „Du wirst mich natürlich nicht anzeigen, Yamisch", ließ er Merg sagen. „Denn ich gebe dir völlig recht und werde das Geschäft nicht machen. Wenn Woddle und Voltas kommen, werfen wir sie eigenhändig hinaus. Der ehrliche Name Coolafe soll niemals durch illegalen Handel beschmutzt werden."
    Das maßlose Erstaunen Yamischs über die wundersame Sinneswandlung seines verdorbenen Bruders mußte Ellert dabei in Kauf nehmen,denn für einen langwierigen Einführungsprozeß blieb keine Zeit.
    Dann aber, nur Minuten später, geschah etwas auch für Ellert Unbegreifliches.
    Er besaß die absolute Kontrolle über Mergs Bewußtsein. Das Risiko, von Yamisch angezeigt und dann verhaftet zu werden, schien beseitigt, wenn auch die Mitwisserschaft Dave Woddles und W. W.
    Voltas noch problematisch blieb. Aber zumindest blieb die eigentliche Straftat ungeschehen.
    Ellert fühlte sich plötzlich von Mergs bisher passivem Bewußtsein bedrängt, es wurde innerhalb von wenigen Sekunden ungemein stark und drohte zu dominieren. Im ersten Augenblick glaubte Ellert, daß er seinem Gegenspieler zuwenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte, während er sich mit Yamisch unterhielt, doch dann mußte er erkennen, daß es etwas anderes war.
    Das Bewußtsein Mergs war mit einmal stärker als er und verdrängte ihn mühelos aus seiner bisher dominierenden Position. Er sank tief in das Unterbewußtsein zurück und verlor jeden Einfluß auf Mergs Handlungen.
    Verlassen konnte er Merg nicht, mehr.
    Hilflos mußte er zusehen, wie Merg seinen Bruder beschimpfte und schließlich aus dem Büro warf.
    Kurz darauf erschienen Dave Woddle und W. W. Voltas, um die letzten Einzelheiten des geplanten Schmuggelgeschäftes zu besprechen.
    Yamisch entschloß sich, vorerst noch mit einer Anzeige zu warten. Er war sich nicht sicher, was der zweimalige Sinneswandel seines Bruders wirklich zu bedeuten hatte. War für wenige Minuten der wahre Charakter durchgekommen, oder hatte Merg lediglich eine Show abgezogen?
    Wenn ja, dann blieb der Sinn und Zweck Yamisch verborgen.
    Natürlich bestand auch die schreckliche Möglichkeit, daß in der Tat eine echte Schizophrenie vorlag.
    Es gab kein intelligentes Lebewesen, und möchte es nach außen hin noch so böse scheinen, das nicht tief im Innern einen guten Kern hatte.
    So auch Merg, hoffte Yamisch. Und wenn dieser gute Kern für kurze Zeit die Oberhand gewonnen hatte, konnte das in Zukunft vielleicht für immer geschehen.
    Und so entschied sich Yamisch dazu, dem Bruder beizustehen und zu versuchen, diesem „guten Kern" zum Sieg zu verhelfen.
    Der Gleiter brachte ihn zu seinem Landsitz in den nahe gelegenen Bergen. Das Haus war auf einem kleinen Plateau errichtet worden, und von hier aus genoß man einen prachtvollen Blick über die Ebene bis hin zur Stadt und dem dahinterliegenden Raumhafen.
    Yamisch blickte in Richtung Orbana und überlegte, was in diesen Augenblicken im Büro geschah.
    Es war gut, daß er es nicht wußte. „Er hat es wahrhaftig vor!" erklärte Merg seinen beiden Freunden, denen er bei seinem Bericht das unerklärliche Ereignis der vorübergehenden Schizophrenie verschwiegen hatte, um sie nicht kopfscheu zu machen. „Mein eigener Bruder! Wir müssen unbedingt etwas unternehmen!"
    „Aber was?" fragte Voltas, der es schon lange bereute, sich auf den zweifelhaften Handel eingelassen zu haben, zu dem ihn Woddle überredet hatte. „Er hat uns in der Hand. Merg schüttelte den Kopf. „Solange die Amaranos in meinen Gärten wachsen, kann nichts passieren. Strafbar machen wir uns erst dann, wenn die Pflanzen ohne Genehmigung in die Schiffe der Karawane gebracht werden, und das kann noch einige Zeit dauern."
    „Wir haben Nachricht, daß sie hierher unterwegs ist."
    „Glaube ich dir ja, Voltas. Aber selbst wenn sie morgen einträfe, hatten wir immer noch ein paar Tage Zeit. Und bis dahin habe ich mich um meinen Bruder gekümmert."
    „Willst du ihn umbringen?" fragte Dave Woddle ängstlich. „Dann haben wir den Ärger mit der Leiche."
    Merg warf ihm einen empörten Blick zu. „Glaubst du wirklich, ich konnte ihn töten? Wir werden ihn lediglich für einige Zeit außer Gefecht setzen. Außerdem ist mir der Gedanke gekommen, Lepso zu verlassen. Ich wollte mir schon immer mal

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