Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Andromeda ansehen."
    „Du willst bei der Karawane anheuern?" wunderte sich Voltas. „Warum nicht? Aber ich habe nach dem Geschäft auch Geld genug, als Passagier an der Reise teilzunehmen. Und wenn ich weg bin, kann Yamisch von mir aus zur Polizei rennen."
    Voltas sprang aus seinem Sessel. Auf seiner Stirn schwoll die Zornesader an. „Und was wird aus uns? Wir wandern ins Kittchen, nicht wahr? Das hast du dir so gedacht, Merg!"
    Sie stritten eine Weile hin und her, bis sie endlich einen gemeinsamen Entschluß faßten. Merg würde auf Lepso bleiben, dafür jedoch sollte der ahnungslose Yamisch betäubt und heimlich in einem der Karawanenraumer untergebracht werden. Damit war er für lange Zeit aus dem Verkehr gezogen. Es würde lediglich notwendig sein, einige Besatzungsmitglieder des Schiffes zu bestechen, damit sie Yamisch versteckt hielten. „Bestechen ...?" jammerte Woddle entsetzt. „Das kostet ja Geld!"
    Voltas warf ihm einen unbeschreiblichen Blick zu und schwieg. „Wir sind uns also einig", ignorierte Merg Woddles Bemerkung. „Und nun läßt uns überlegen, wie wir vorgehen. Ich bin dafür, daß wir meinen Bruder sehr bald verschwinden lassen und in einem sicheren Versteck aufbewahren, bis die Karawane eintrifft. Er wohnt sehr einsam, sein Haus ist nur mit einem Gleiter erreichbar. Dort werden wir ihn auch am besten überwältigen."
    Sie reichten sich die Hände und schieden als zufriedene Geschäftspartner.
    Merg blieb noch eine Weile im Büro, ehe er sich am späten Abend noch zu einem Bummel durch das Vergnügungsviertel von Orbana entschloß.
    Er kannte einige zwielichtige Typen, die sich dort herumtrieben, und er brauchte fachmännische Unterstützung, um seinen Plan in die Tat umzusetzen.
    Das Antigravtaxi setzte ihn wunschgemäß vor dem berüchtigten Nachtlokal „Zum ehrlichen Springer" ab, dessen Geschäftsführer den Stammgast mit überschwenglicher Freundlichkeit begrüßte. „lch brauche zwei zuverlässige Leute, die den Mund halten können", enthüllte Merg dem Barmenschen, als dieser ihn zu einem ruhigen Ecktisch führte. „Kannst du mir welche besorgen?"
    Der Springer setzte sich zu ihm. „Um welche Art von Arbeit handelt es sich?" fragte er vorsichtig. „Es ist besser, wenn du nichts davon weißt, Foster. Vielleicht erzähle ich es dir später mal, wenn es vorbei ist. Einverstanden?"
    Foster nickte, ohne beleidigt zu sein. „Also gut, ich schicke dir Braddoc und Gnom. Die heißen zwar beide anders, nennen sich aber so.
    Sind Terraner und leben hauptsächlich vom Schmuggel und von kleinen Nebengeschäften wie dem, das du mit ihnen planst."
    „Schicke sie, und bringe mir einen doppelten Lepsosud."
    „Wird gemacht", sagte Foster und verschwand in Richtung Bartheke.
    Merg trank seinen Lepsosud, bestellte einen zweiten und wartete geduldig. Der kühle Luftstrom der Klimaautomatik tat ihm gut. Er konnte Kälte besser vertragen als Hitze.
    Endlich, es war schon gegen Mitternacht, tauchten die beiden Ganoven auf, sprachen kurz mit Foster und steuerten dann auf Mergs Tisch zu.
    Gnom war klein und fett, hatte ein verschlagenes Gesicht und war für seine Statur erstaunlich behende. Braddoc war groß und kräftig, etwas schwerfallig in seinen Bewegungen, aber offensichtlich intelligenter als der andere.
    Sie setzten sich. „Was gibt es für uns zu tun, Merg?" erkundigte sich Braddoc.
    Merg gab Auskunft, ohne jedoch vorerst den Namen seines Bruders zu erwähnen. „Ein Mann muß für einige Zeit verschwinden, ohne daß ihm ein Leid zugefügt wird. Das ist die Hauptbedingung. Wer es ist, verrate ich euch später."
    „Eine lächerliche Entführung?" fragte Gnom enttäuscht. „Was soll die denn einbringen?"
    „Überhaupt nichts!" fuhr Merg ihn an. „lch selbst leite das Unternehmen, und ihr überwältigt das Opfer schonungsvoll und versteckt es. Das wäre alles."
    „Was zahlst du?"
    Sie verhandelten fast eine Stunde, ehe sie sich einig wurden.
    Merg versprach, sie am nächsten Tag vor Anbruch der Abenddämmerung mit dem Gleiter abzuholen.
    Drei Lepsosud fanden noch den Weg in ihre ehrbaren Mägen, dann verabschiedeten sie sich.
    Zufrieden mit sich und der Welt, flog Merg zu seinem Landhaus zurück. Morgen würde es das Problem Yamisch nicht mehr geben.
    Während dieser ganzen Zeit hatte Ellert sich vergeblich bemüht, die Kontrolle über Mergs Bewußtsein zurückzugewinnen. Wenn der Springer auch nicht wußte, was mit ihm geschehen war, so ahnte er doch, daß irgend etwas nicht in Ordnung

Weitere Kostenlose Bücher