1117 - Das Gedankenmonster
Beauftragten. Wir wissen nicht, was im Sektor Frostrubin vor sich geht, aber ich bin sicher, daß dort oder woanders Entscheidungen fallen, die letzten Endes schwerer wiegen werden als die Einzelaktion einer abtrünnigen Kosmokratin."
„Weißt du mehr als wir darüber, was beim Frostrubin vor sich geht?" wollte Bully wissen.
„Woher sollte ich mehr darüber wissen!" erwiderte NATHAN. „Aber für mich ist das Schweigen der Galaktischen Flotte ein beredtes Schweigen. Es laßt sich nur so deuten, daß dort Dinge von so großer Tragweite geschehen, daß weder Perry Rhodan und Jen Salik noch Atlan die Zeit fanden, sich auf etwas anderes zu konzentrieren - beispielsweise auf eure Information. Außerdem ist die Relaisbrücke gestört."
„Ja, das muß wohl so sein", sagte Bully. „Tiff, wenn du auch einverstanden bist, dann..."
Die Tür öffnete sich, und diese Tatsache allein bewies, daß nur ein Eingeweihter kommen konnte, denn andere Menschen wären von den draußen postierten Robotern nicht durchgelassen worden.
Tifflor und Reginald Bull blickten Galbraith Deighton gespannt entgegen.
„Die Aktion hat hoffentlich nicht schon angefangen?" fragte der Sicherheitschef der Hanse mit einem Blick auf den Hyperkombildschirm.
„Sie sollte gerade anfangen", erklärte Bull.
Deighton atmete auf.
„Wir müssen sie verschieben. Der Befallene, der sich im Besitz von Homers Spezial-Armbandgerät befand, war künstlich in Amnesie versetzt worden. Die Behandlung erfolgte jedoch unsachgemäß, so daß wir seinem Unterbewußtsein paraphysikalisch eine Information über Homer entlocken konnten."
„Und ...?" fragten Bully und Tiff wie aus einem Munde.
„Er befindet sich in der Gewalt von Fanatikern, die sich einbilden, über das Plasma als eine Art Gedankenbrücke Zugang ins Reich der Kosmokraten zu finden - und sie glauben, Homer könnte ihnen den Weg zeigen."
„Aber das ist doch idiotisch!" polterte Bull los.
Tifflor runzelte die Stirn.
„Deshalb sollen wir die Aktion verschieben, Gal? Warum?"
„Sie haben einen Transmitter, der auf einen Transmitter im Sektor Projektionserde programmiert ist", antwortete Deighton. „Wahrscheinlich glauben sie, dort nicht zu verstofflichen, sondern nur als Gedankenimpulse zu erscheinen und vom Plasma weiter zu den Kosmokraten befördert zu werden, wenn Homer ihnen dabei hilft. Genaueres gab das Unterbewußtsein des Befallenen nicht her. Er ist wohl rein zufällig Zeuge einer Beratung geworden und wurde entdeckt, bevor er alles belauschen konnte. Ein Glück, daß er heimlich Homers Spezialgerät an sich nahm, sonst hätten wir diese Spur niemals gefunden."
„Ich habe die Transmitter im Sektor Projektionserde auf Verschluß geschaltet und auf Schnellbelüftung für den Fall programmiert, daß dort etwas ankommt", teilte NATHAN mit.
Deighton schluckte.
„Ich hatte gar nicht daran gedacht, daß sich die Transmitter im Vakuum befinden!
Hoffentlich sind die Verrückten und Homer noch nicht dort angekommen!"
„Dann wären sie schon tot", flüsterte Bully.
„Bisher ist nichts rematerialisiert", stellte NATHAN fest. „Ich ersuche dringend darum, festzustellen, auf welchen der Transmitter im Sektor Projektionserde der auf Terra befindliche Transmitter programmiert ist. Ich könnte dann den betreffenden Transmitter auf Abweisung und Umleitung in einen lunaren Transmitter schalten."
„Das muß sich feststellen lassen", sagte Julian Tifflor. „Wie kamen diese Fanatiker überhaupt an einen Transmitter, der für Projekt Zweiterde, verwendet wurde?"
„Nach dem Fehlschlag und dem Ausbruch der paranormalen Disharmonie ist uns die Kontrolle über zirka ein Drittel dieser Transmitter entglitten", antwortete Deighton.
„Natürlich wurde die Programmierung nicht in allen von ihnen gelöscht, da viele unserer Leute ebenfalls befallen sind und mit dem Rest nur noch ein Teil der Aufgaben wahrgenommen werden konnte."
„Das kann warten!" mahnte NATHAN. „Maßnahmen sind vordringlich!"
„Ich habe die Daten der beim Projekt benutzten Transmitter", erklärte Bully. „Fangen wir an, Gal und Tiff!"
11.
Als Ellert-Coolafe sich halbwegs erholt hatte, stand er auf und sah sich nach einem Interkom-Anschluß um.
Ab jetzt war alles sehr einfach. Er würde über den Interkom-Anschluß die KOM-Zentrale des Hotels erreichen und das Personal oder den Computer dort bitten, dem HQ-Hanse mitzuteilen, daß Coolafe sich im Tropengarten des Fugger Natsumeh aufhielt. Sobald das geschehen war,
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