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1117 - Herr über Leben und Tod

1117 - Herr über Leben und Tod

Titel: 1117 - Herr über Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß ich es. Jetzt habe ich es gespürt. In dir schlummern Hexenkräfte. Ich hätte mich besser vorbereiten sollen, doch jetzt ist es zu spät…«
    »Fürchtest du dich?«
    »Nein. Ich stelle mich nur auf dich ein.«
    »Willst du mich noch immer?« fragte Jane. »Los, komm her. Du kannst mich haben.«
    Er sagte nichts. Nach einigen Sekunden bewegte er wieder seinen Arm und legte die Hand auf das Amulett. Die Berührung war kaum erfolgt, als sich Veritas veränderte. Seine Umrisse wurden regelrecht ausgewischt. Plötzlich war er nicht mehr vorhanden. Er stand in der Luft und schien vom Boden abgehoben zu sein.
    Das Amulett und das Fünfeck in seiner Stirn strahlten im Gleichklang. Er ging mit kleinen Schritten zurück, und Jane hörte seine Stimme wie aus weiter Ferne. »Wir sehen uns wieder…«
    Es waren Abschiedsworte, denn noch in der gleichen Sekunde veränderte sich die Welt.
    Der Druck war wieder da, der Jane Collins von vier verschiedenen Seiten traf. Sie sah nichts, aber der Himmel über ihr sackte plötzlich zusammen. Die hellen Risse in dieser Welt platzten weiter auf. Ein gewaltiger Sog entstand, in den Jane Collins hineintaumelte, als wäre sie nach vorn gezogen worden.
    Es gab keinen Halt in der Nähe, aber sie sah Veritas noch einmal.
    Er erschien als schattige Gestalt vor ihr, und sie hörte seine grelle Stimme, die noch immer die gleichen Worte sagte. »Ich bin der Herr über Leben und Tod. Ich bin es. Daran kannst du auch nichts ändern…«
    »Ändern… ändern … ändern …«
    So hallten die letzten Worte nach, die Jane auf einer Reise begleiteten, die für sie nicht zu fassen und zu erklären war. Ihre Beine wurden schwer, sie schaffte es kaum, sie vom Boden zu ziehen. Sie wollte trotzdem nach vorn laufen.
    Keinen Schritt kam sie weiter. Die andere Kraft war stärker. Sie zerrte sie nach vorn und hinein ins Nichts.
    Die Detektivin wusste nicht, ob sie nun verloren oder gewonnen hatte…
    ***
    Manchmal ist der Wurm drin, und der Wurm war für Suko und mich an diesem heißen Sommertag tief drin. In unserem speziellen Fall war es ein Wasserrohrbruch, der den Verkehr zum Erliegen gebracht hatte. Über der Straße breitete sich ein See aus. Zwar waren die ersten Techniker schon da, aber es würde etwas dauern, bis sie alles abgestellt hatten, so dass das Wasser nicht mehr fließen konnte.
    Wir kamen auch nicht mehr weg. Hinter uns stauten sich die Wagen, vor uns ebenfalls, und auch das Fahren über den Gehweg konnten wir vergessen, denn dort standen die Einsatzwagen.
    Wir ärgerten uns beide. Ich lautstärker als Suko, aber ich musste meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Beide stiegen wir aus. Der Himmel hatte wieder dieses sommerliche Blau bekommen, auf dem sich die Sonne ausbreiten konnte. Sie brannte jetzt auf unsere Köpfe nieder. Wir waren nicht die einzigen, die sich ärgerten. Wer hier im Stau steckte, der hatte keinen Spaß.
    Ich versuchte herauszufinden, wann es wieder weiterging. Erst als ich meinen Ausweis präsentiert hatte, bekam ich eine Antwort.
    Auch sie war zunächst nicht mehr als ein Schulterzucken. Auf meine Nachfrage hin sprach man von einer viertel bis halben Stunde. So lange mussten wir uns gedulden.
    Suko stand neben dem Rover. Er sah meinem Gesicht die schlechte Nachricht an.
    »Mit Jane kann inzwischen wer weiß was passiert sein«, sagte ich wütend.
    »Wir können sie über Handy anrufen.«
    Ich war dagegen. »Wer weiß, in welcher Lage sie sich befindet. Wir könnten nur stören.«
    »Das ist der Nachteil des Telefons.«
    Es stimme. Nicht immer waren sie super. So bequem es war, schnell telefonieren zu können, so schlechte Karten hatte man in gewissen Situationen.
    Ich traute diesem Veritas nicht, aber ich traute ihm alles zu. Ich hatte im Gefängnis gesehen, was mit Silvio Haric passiert war. Natürlich konnte man Taske nichts beweisen. Vor keinem Gericht wären wir damit durchgekommen, aber wir hatten uns so oft auf Fakten verlassen, die normalerweise nicht zählten, und waren dabei gut gefahren.
    Die Leute schimpften. Jeder hatte es irgendwie eilig. Geschäftstermine. Wichtige Besuche. Vielleicht auch nur einkaufen. Die Fahrer hatten ihre Autos verlassen, und wir sahen alles bei ihnen, nur eben keine fröhlichen Gesichter. Sie sahen verbittert und wütend aus.
    Es dauerte etwas mehr als eine Viertelstunde, bis wir wieder fahren konnten. Der Rover war mittlerweile zu einer mittleren Sauna geworden, doch anderen erging es ähnlich. Das machte uns auch nichts aus.

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