Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
112 - Magos Höllenschädel

112 - Magos Höllenschädel

Titel: 112 - Magos Höllenschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Gesicht.
    Unschlüssig blieb er stehen, aber nur einen Moment, dann ging er weiter. Er erreichte die offene Tür, die sich langsam hin und her bewegte.
    Davenport nahm an, daß der Wind sie aufgerissen hatte. Als er nach der Klinke griff, klatschte ihm der Regen wild ins Gesicht. Er hielt den Atem an und griff nach dem Türknauf.
    Ein dumpfer Knall flog durch das Bestattungsunternehmen, als die Tür ins Schloß schlug. Davenport schloß ab und wischte sich mit der Hand das Regenwasser vom Gesicht.
    Im Moment war ans Heimgehen nicht zu denken. Er mußte warten, bis der erste starke Guß vorbei war. Das hätte ihm weit weniger ausgemacht, wenn die Beleuchtung noch funktioniert hätte.
    Vielleicht ließ sich das in Ordnung bringen. Wenn lediglich der Hauptschalter nach unten geschnappt war, war das kein Problem.
    Wo sich der Sicherungskasten befand, wußte Rick Davenport.
    Er begab sich in den kleinen Raum, der an Mr. Quarshies Büro grenzte, und öffnete die hellgraue Metalltür des Zählerkastens, in dem auch die Sicherungen für das gesamte Bestattungsunternehmen untergebracht waren.
    Davenport suchte sein Feuerzeug. Nach drei Versuchen brannte die Flamme, und er kontrollierte die einzelnen Sicherungen. Hier war alles in Ordnung. Das bedeutete, daß die Stromstörung außerhalb lag.
    Daran konnte Davenport nichts ändern. Ärgerlich schloß er die Metalltür. Als der nächste Blitz aufflammte, vermeinte Rick Davenport den vagen Umriß einer Gestalt zu sehen.
    Er erstarrte. »He, wer sind Sie?« rief er mit belegter Stimme.
    Er bekam keine Antwort. Zögernd ging er weiter in den Raum hinein, dorthin, wo er die schemenhafte Erscheinung zu sehen geglaubt hatte. Es war niemand da.
    Verwirrt massierte Davenport seinen Nacken. Hatten ihm seine Sinne einen Streich gespielt? Er hatte noch nie eine Halluzination gehabt, deshalb wollte er jetzt auch nicht so recht daran glauben.
    »Wer ist da?« fragte er so energisch wie möglich.
    Stille… Nur das Prasseln des Regens war zu hören, sonst nichts.
    »Ist da jemand?« fragte Rick Davenport nun schon etwas unsicher.
    Auf den nächsten Blitz folgte fast gleichzeitig der Donner. Das Zentrum des Gewitters schien sich direkt über dem Beerdigungsinstitut zu befinden.
    Davenport fröstelte leicht. Er hielt den Atem an und lauschte angestrengt. Schritte! Er bildete sie sich nicht ein. Sie waren tatsächlich zu hören. Sie entfernten sich von ihm, erreichten jetzt den Raum, in dem die Särge ausgestellt waren.
    Davenport überlegte, ob er den Helden spielen oder lieber die Polizei verständigen solle. Auch Oscar Quarshie anzurufen wäre eine gute Alternative gewesen.
    Davenport wußte nicht, warum er dabei blieb, der Sache selbst auf den Grund gehen zu wollen.
    Davenport versuchte, im Ausstellungsraum das Licht aufzudrehen, hatte damit jedoch keinen Erfolg. Zahlreiche Särge standen entweder auf dem Boden oder lehnten an der Wand – einige mit offenem, die andern mit geschlossenem Deckel.
    In jedem geschlossenen Sarg konnte sich der ungebetene nächtliche Besucher versteckt haben, deshalb ging Rick Davenport von einem zum andern und öffnete sie.
    Bald hatte er alle Deckel bis auf drei aufgeklappt. Immer fester war er davon überzeugt, daß der Unbekannte sich in diesem Raum aufhielt.
    Er beugte sich über einen matt glänzenden Mahagonisarg, und seine Kehle wurde eng. Mit jedem Sarg, den er geöffnet hatte, wurde die Wahrscheinlichkeit größer, daß er diesmal vor dem richtigen stand. Der nächste Donner hörte sich wie eine eindringliche Warnung an, wie ein bebendes Flehen, den Leichtsinn nicht auf die Spitze zu treiben.
    Davenport schob die beiden kleinen Metallriegel zur Seite. Seine Hände legten sich auf das Holz, und er holte tief Luft, ehe er den Deckel hochklappte…
    Wieder nichts!
    Rick Davenport wußte nicht, ob er sich darüber freuen oder enttäuscht sein sollte. Zwei Särge noch! Davenport trat an den nächsten. Er biß sich auf die Unterlippe, und als er die Totenkiste berührte, zuckte er wie unter einem Stromstoß zusammen.
    Blitzartig richtete er sich auf und schnellte herum, denn er hatte ein merkwürdiges Geräusch vernommen. Es hörte sich an, als würde etwas über den glatten Marmorboden rollen.
    Etwas, das nicht völlig rund war und deshalb beim Rollen immer wieder dumpf polterte. Was mochte das sein?
    Es kommt auf mich zu! dachte Rick Davenport nervös. Er strengte die Augen an, um die Dunkelheit zu durchdringen, doch es gelang ihm nicht.
    Ein Blitz zerriß

Weitere Kostenlose Bücher