Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
112 - Magos Höllenschädel

112 - Magos Höllenschädel

Titel: 112 - Magos Höllenschädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
nicht helfen können, konnte nicht einmal für mich selbst etwas tun.
    Mago hatte diesmal gesiegt.
    Gott, wie sehr ich den Schwarzmagier haßte, und mein Haß richtete sich auch gegen das Höllenschwert, das mich schmählich im Stich gelassen hatte.
    Es war ein Fehler gewesen, Shavenaar zu vertrauen. Das Höllenschwert war dieses Vertrauen nicht wert. Kaum hatte Mr. Silver es nicht unter Kontrolle, da schlug es sich auch schon auf die schwarze Seite, und wahrscheinlich würde es da von nun an bleiben.
    All die Anstrengungen, die wir unternommen hatten, um den Namen des Höllenschwertes in Erfahrung zu bringen, waren unnütz gewesen. Shavenaar ließ sich zu nichts zwingen, sondern entschied sich selbst, auf welcher Seite es stehen wollte.
    Ich verachte dich, Shavenaar! ließ ich das Höllenschwert wissen, obwohl ich wußte, daß ihm das völlig gleichgültig war.
    Was sind für eine schwarze Waffe schon Begriffe wie Freundschaft und Vertrauen.
    »Ich sterbe mit der Hoffnung, daß du mich nicht lange überlebst«, sagte ich heiser. »Mögen meine Freunde dich schon bald zur Strecke bringen und für alle Zeiten vernichten.«
    Mago lachte. »Ich kann dir jetzt schon sagen, daß sich diese Hoffnung nicht erfüllen wird. Ich bin im Begriff, mit dem Höllenschwert in der Faust alle Probleme aus der Welt zu schaffen. Mit dir mache ich den Anfang, und dann müssen sich Atax und Phorkys mir unterwerfen. Tun sie es nicht, müssen sie sterben. Ich hole Metal und Cuca zurück und steige in der Hölle auf zu Ruhm und Ansehen. Und wer sich mir in den Weg stellt, wird sterben durch dieses Schwert.«
    Ich gebe zu, ich hatte Angst, das war keine Schande.
    Ich konnte mich nicht rühren. Magos Kraft umschloß mich wie eine unsichtbare Zwangsjacke.
    In wenigen Augenblicken würde ich auf die gleiche Weise sterben wie der Leichenbestatter.
    Wenn nicht noch ganz schnell ein Wunder geschah…
    Die breite Klinge des Höllenschwerts funkelte vor meinen Augen. So viele Kämpfe hatte ich gegen schwarze Feinde ausgetragen, und immer hatte ich es irgendwie geschafft, mit heiler Haut davonzukommen. Manchmal hatte es verdammt kritisch ausgesehen.
    Doch noch nie hatte es so schlimm um mich gestanden wie diesmal.
    Was nützte mir der Dämonendiskus, den ich um den Hals trug?
    Ich kam an diese starke Waffe, mit der ich Mago hätte vernichten können, nicht heran.
    Der Schwarzmagier hatte mich zum Zuschauer degradiert.
    Mago bewegte sich. Er umschloß auch mit der zweiten granitgrauen Hand den Schwertgriff. Mein Herz hämmerte so wild gegen die Rippen, als wollte es ausbrechen und fliehen.
    Die Kraft des Schwarzmagiers zwang mich in die richtige Position. Es gab kein Entrinnen. Das Todesurteil war gefällt.
    Womit konnte ich das Ende um ein paar Minuten hinausschieben?
    Es ist sinnlos! sagte ich mir, und mir wurde empfindlich kalt.
    Finde dich damit ab. Zeig ihm nicht, daß du Angst hast. Gönne ihm nicht diesen zusätzlichen Triumph!
    Der Schwarzmagier hob das Höllenschwert.
    »Bist du bereit?« fragte er mich mit hohntriefender Stimme.
    Ich war bereit.
    Und er schlug zu!
    Das Höllenschwert sauste herab. Mago legte sehr viel Kraft in diesen Hieb.
    Ich spürte die Berührung. Die Schneide traf meinen Nacken und – mein Kopf fiel …
    ENDE des ersten Teils
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 109 »Via Diavolo - Straße des Bösen«

Weitere Kostenlose Bücher