1121 - Der Sonnenhammer
BASIS-ONE schon seit langem unter Beobachtung haben und dass bis vor kurzem keinerlei solche Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden."
Perry nickte. Er wusste, worauf die Tube ihn hinweisen wollte. ,,Es hängt mit den acht Armadaschleppern zusammen, nicht wahr?" ,,Das steht zu befürchten, Sir", sagte Hamiller.
French Sringar kreiste eine halbe Stunde über dem Tal, entdeckte einen weiteren beinah fertigen Bauabschnitt und fand darin ein Selbstbedienungsrestaurant. Er gönnte sich eine umfangreiche Mahlzeit und nahm die Gelegenheit wahr, sich mit einigen der anderen Gäste zu unterhalten. Er las aus ihren Worten die Begeisterung, mit der sie die Mitarbeit an diesem Projekt erfüllte. Aber hin und wieder fiel eine Bemerkung, die ihre Sorge verriet.
Es wurde nicht ausdrücklich darüber gesprochen, aber French kannte den Grund. Das Gerücht von Perry Rhodans Synchroniten hatte längst die Runde gemacht, und es wusste auch jedermann seit langem, dass es sich keineswegs nur um ein Gerücht handelte. Irgendwo in den Tiefen dieser Galaxis züchteten die Armadaschmiede einen Doppelgänger Rhodans, der es ihnen ermöglichen würde, das Original zu kontrollieren.
Die Sorge, über die sich die Männer und Frauen des Stützpunkts auf BASIS-ONE nicht zu sprechen getrauten, war diese: Was geschah, wenn Perry Rhodan ausfiel?
French hatte sein Mahl kaum beendet, da erreichte ihn der Ruf der STATEN-ISLAND.
Die Fähre war startbereit. Mit zweihundert Mann abgelöstem Personal beladen, würde sie in knapp einer Stunde zur BASIS starten. Er machte sich sofort auf den Weg. Im Kontrollraum wartete eine Überraschung auf ihn. Nadu Najeeb hatte die Arbeitsmontur abgelegt und machte in flotter Freizeitkleidung, mit neben ihr schwebendem Gepäck, den Eindruck einer Touristin, die soeben in einem für sportlich veranlagte Gäste gedachten Ferienparadies gelandet war.
,,Aiwaih!" staunte French. „Tennis, Golf, Cricket?" ,,Nichts von alledem", antwortete Nadu. „Ich habe zwei Tage Urlaub und will mich auf BASIS-ONE umsehen." ,,Da gibt's noch nicht viel zu sehen. Lauter Löcher im Boden und eine Armee von Robotern. Was hast du vor?" ,,Es geht dich zwar nichts an, aber ich sag's dir trotzdem. Ich bin eine Liebhaberin der Natur und gehe zelten. In den Hügeln dort drüben." ,,Zelten!" French blieb der Mund offen stehen. „In der Wildnis?" ,,Genau dort. Zwei Tage lang weg von allem Trubel. In der Zwischenzeit übernimmt Jani das Kommando hier an Bord. Vertragt euch miteinander, ihr zwei."
Sie gab ihrem nicht eben bescheiden dimensionierten Gepäckkanister einen Stoß, dass er durch das offene Schott glitt, und folgte ihm beschwingten Schritts. French starrte Jani an. ,,Ist sie bei Trost?"
„Sie tut das bei jeder Gelegenheit", antwortete Jani Nikko. „Verzieht sich in die Einsamkeit und beobachtet die Pflanzen und Tiere fremder Planeten.
Schreibt Bücher darüber."
„Bücher!" French fand es erstaunlich, wie lange man mit zwei Frauen zusammen in einem Kontrollraum sitzen konnte, ohne mehr als das Alleroberflächlichste von ihren Neigungen, ihren Gewohnheiten, ihren Absichten zu erfahren. Er hatte nicht gewusst, dass Nadu Bücher schrieb. Vielleicht lag die Schuld an ihm. Vielleicht sollte er deutlicher zu erkennen geben, dass ihn alles interessierte, was Nadu und Jani anging. Andererseits hatte diese unerwartete Wendung der Dinge womöglich ihr Gutes. Solange er Nadu und Jani beide um sich hatte, war er mit der Verwirklichung seiner geheimsten Sehnsüchte um keinen Schritt vorwärtsgekommen.
Das mochte jetzt anders werden. Er hatte Gelegenheit, sich auf Jani zu konzentrieren.
,,Hast du welche von ihren ... Büchern?" fragte er. ,,Sicher", antwortete Jani. „Sie schreibt überaus spannend und humorvoll. Du kannst dir den einen oder anderen Mikrowürfel bei mir ausleihen, wenn du willst."
Während die STATEN-ISLAND durch dünner werdende Atmosphäreschichten in die Höhe stieg, dachte French Sringar darüber nach, wie absolut unglaublich es war, dass die kühle, zurückhaltende Nadu Najeeb humorvolle Bücher schrieb. Mein Gott, er wusste tatsächlich so gut wie nichts über seine beiden Ideale!
Dann kehrten seine Gedanken zu den Unterhaltungen zurück, die er mit den Gästen des Automatenrestaurants geführt hatte. Er vergaß Nadu und Jani für den Augenblick.
Ein Schatten senkte sich über seine bisher halbwegs heitere Laune, als er auszuloten versuchte, welche Gefahr nicht nur Perry Rhodan, sondern der gesamten Expedition
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