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113 - Die Vampireule

113 - Die Vampireule

Titel: 113 - Die Vampireule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Straße ein, die zum See führte.
    „Bleiben Sie stehen, Summer!" sagte ich.
    Der Fahrer gehorchte, bremste den Wagen ab und sah mich fragend an.
    Coco tippte ihm sanft auf die Schulter und er wandte den Kopf um. Sekunden später hatte Coco ihn hypnotisiert.
    „Sie haben uns nach Pettigoe gebracht, Summer", sagte Coco.
    „Ich habe Sie nach Pettigoe gebracht", antwortete Summer.
    „Eine Frage, Summer", sagte ich.
    In der Nähe des Sees soll es eine Ruine geben. Wo liegt diese?"
    Immer geradeaus. Etwa eine Meile entfernt"
    „Danke , sagte ich und stieg aus.
    Coco folgte mir.
    „Sie fahren jetzt nach Hause, Summer!"
    Summer nickte.
    Wir warteten bis er nicht mehr zu sehen war, dann gingen wir die Straße entlang, die nach etwa zweihundert Schritten direkt am Seeufer vorbeilief.
    Ich blieb stehen.
    „Dort ist die Ruine!" sagte ich und runzelte die Stirn. „Da hat sich Olivaro einen schlechten Treffpunkt ausgewählt."
    Unweit der Ruine standen drei tonnenartige Pferdewagen. Ein paar Zelte waren zu sehen, Pferde, Schafe und Ziegen - und ein halbes Dutzend Kinder, die wild herumtollen.
    „Zigeuner", stellte Coco fest.
    „Nein, es sind keine Zigeuner. Es sind Tinkers. Kesselschmiede. Unbemerkt kommen wir nicht zur Ruine."
    „Ich könnte den Zeittrick anwenden und mich in der Ruine unbemerkt umsehen."
    „Das hat jetzt wenig Zweck", sagte ich. „Wir sind von den Tinkers bereits entdeckt worden."
    Ein gedrungener Mann zeigte auf uns. Er trug ein zerknittertes weißes Hemd und viel zu weite Jeans. Hinter ihm standen zwei Halbwüchsige.
    „Dann gehen wir einfach zu den Tinkers hin", sagte Coco.
    Ich nickte, und wir gingen langsam los. Die Wagen und Zelte sahen ziemlich heruntergekommen und die 'Tinkers alles andere als vertrauenerweckend aus. Ein wenig erinnerten sie mich an die herumreisenden Zigeuner, obzwar ich wußte, daß es sich um waschechte Iren handelte.
    Der irische Tinker ist nicht mit den Zigeunern verwandt. Woher sie gekommen sind, ist geschichtlich nicht erwiesen. Einige Historiker glauben, daß es im prähistorischen Irland Ausgestoßene gab. Die Nachkommen dieser Ausgestoßenen sollen diese Kesselflicker sein. Aber möglicherweise waren die Tinkers auch arbeitsscheue Kleinbauern und Tagelöhner gewesen, die sich in einigen Teilen des Landes zusammenfanden und es vorzogen, auf ihre eigene primitive Art zu leben und die seßhafte Bevölkerung zu bestehlen.
    Den schnauzbärtigen Tinker ließ ich nicht aus den Augen. Wahrscheinlich war er das Oberhaupt der Sippe. Hinter ihm hatte sich der ganze Stamm versammelt. Ich sah alte Frauen, ein paar erwachsene Männer und eine Horde verschiedenaltriger Kinder. Der Duft, der dem Lager entströmte, war nichts für feine Nasen; es stank erbärmlich. Überall lagen zerbrochene Milchflaschen, Eisenstücke und faulendes Stroh herum.
    Als wir uns dem Lager bis auf zweihundert Schritte genähert hatten, spürte ich plötzlich eine schwache dämonische Ausstrahlung.
    „Die Tinkers sind beeinflußt worden", sagte Coco leise. „Sie sind Dämonensklaven."
    Das half uns auch nicht weiter, da wir nicht wußten, von wem die Tinkers beeinflußt worden waren. Sie konnten Olivaros Diener sein. Aber das würden wir herausfinden.
    Trotzdem fühlte ich mich recht unbehaglich.
    „Guten Abend!" sagte ich laut, als wir nur noch wenige Schritte vom Schnauzbärtigen entfernt waren.
    Der Tinker gab keine Antwort. Er starrte mich mißtrauisch an und sagte etwas in einer Sprache, die ich nicht verstand, zu einer älteren Frau.
    Ich hatte davon gehört, daß die Tinkers eine Geheimsprache erfunden hatten.
    „Der Bursche gefällt mir gar nicht", sagte Coco auf deutsch.
    „Mir auch nicht", sagte ich und blieb stehen. „Sprechen Sie Englisch?" fragte ich. Das war zwar eine ziemlich dumme Frage, da die Tinkers auf jeden Fall Englisch sprachen.
    Der Schnauzbärtige sagte wieder etwas in der unverständlichen Sprache. Die Frau antwortete ihm. Dann wandte der Mann sich uns zu.
    „Natürlich spreche ich Englisch", sagte er. „Was wollen Sie von mir?"
    „Wir suchen einen Freund", antwortete ich. „Er soll sich hier aufhalten."
    „Und wie ist der Name Ihres Freundes?"
    Ich wollte mir Gewißheit verschaffen, auf wessen Seite die Tinkers standen.
    „Olivaro heißt mein Freund", sagte ich rasch.
    „Olivaro", murmelte der Schnauzbärtige. Er senkte den Blick und strich sich mit der rechten Hand über den Bart. „Kommen Sie ins Lager, Mister!"
    Ich wechselte einen raschen Blick mit Coco, die

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