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1139 - Das Herz der Jungfrau

1139 - Das Herz der Jungfrau

Titel: 1139 - Das Herz der Jungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fenster. Es war hier alles völlig normal. Eigentlich hätte ich davon ausgehen müssen, einen Vogel entdeckt zu haben. Aber der Schatten war einfach zu groß gewesen.
    Ich zog mich wieder zurück und wollte das Fenster schließen, als es passierte.
    Vor mir bewegte sich etwas in der Luft. Es war kein Vogel, es war überhaupt kein Tier, das schwimmen oder fliegen konnte. Es war ein Mensch, der da wie aus dem Nichts entstanden war, einen Schritt vorging und seinen Fuß auf die äußere Fensterbank stellte.
    Ich wich unwillkürlich zurück, und der Fremde nahm die Chance wahr. Mit dem nächsten Schritt betrat er meine Wohnung…
    ***
    Dean McMurdock war gewandert. Er hatte weder ein Pferd noch einen Esel gefunden. So war ihm nichts anderes übriggeblieben, als sich zu Fuß auf den Weg zu machen. Für einen Menschen, der das Reiten gewohnt war, nicht ganz einfach. Irgendwann, der Mittag war schon längst vorbei, erreichte er eine kleine Ansiedlung. Er war verstaubt und erschöpft, und er fand Platz in einer Schenke, in der es recht kühl war. Bei einem alten Wirt bestellte er Wasser und Wein. Zudem einen Kanten Brot, der seinen Hunger stillte.
    McMurdock war nicht arm. Er besaß Geld genug, um sich die Dinge kaufen zu können, die er benötigte. Er war der einzige Gast in der schummerigen Schenke, und deshalb wurde er auch vom Wirt beobachtet. Der alte Mann mit dem krummen Rücken hockte auf einem Fass und schnitzte an einem Stück Holz.
    Nach den ersten Schlucken fühlte sich Dean McMurdock wieder besser. Er winkte den Krummen heran. »Komm mal her.«
    Der Kerl kam sofort. Er dienerte sich an. »Ja, der Herr.«
    »Hör zu. Mein Pferd hat sich das Bein gebrochen. Ich musste es töten, und jetzt brauche ich ein neues.«
    »Oh, das ist ja schlimm, der Herr, das tut mir leid…«
    »Hör auf, das braucht dir nicht leid zu tun. Du lügst sowieso. Ich will ein Pferd, und du kannst mir bestimmt sagen, wo ich eines bekommen kann. Ist das klar?«
    »Ja, Sire…«
    »Gut, ich höre.«
    »Hier nicht…«
    »Das weiß ich, du Wicht. Ich zahle dir auch etwas, wenn du mir die richtige Antwort gibst.«
    Die Augen leuchteten. Gierig nach Geld waren fast alle Menschen.
    »Es ist hier einsam. Erst eine halbe Tagesreise entfernt gibt es einen Händler, an den Ihr Euch wenden könnt.«
    »Wie heißt der Ort?«
    »St. Lacour.«
    »Gut.« Das meinte er wirklich so, denn er kannte die Ortschaft vom Namen her. »Dann müsste ich nur noch dorthin kommen. Ich will nicht mehr zu Fuß gehen.«
    »Ja, ja, ich weiß. Man könnte Albertini fragen, der hat ein Gespann. Er ist ein Mann aus dem Süden, ein Händler. Der kann Euch mitnehmen, Sire.«
    »Das hört sich gut an. Wann?«
    »Er wird gleich fahren.«
    »Wo finde ich ihn?«
    Der Wirt grinste listig. »Er kommt vorbei. Immer wenn er sich auf den Weg macht, trinkt er von meinem Wein, der ihm sehr gut mundet. Euch schmeckt er doch auch.«
    »Ja, man kann ihn trinken.«
    »Dann geduldet Euch noch.«
    »Wie lange?«
    »Ich weiß es nicht genau. Aber AIbertini kommt immer, bevor er seine Waren transportiert.«
    »Das ist gut. Ich warte.«
    »Wollt Ihr etwas zu essen haben?«
    McMurdock schaute sich um. Er sah auch den Schmutz und schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht nötig. Ich warte.«
    »Bitte, wie Ihr wünscht.«
    Der Wirt zog sich zurück. Darüber war McMurdock froh, denn der Krumme hatte nicht eben angenehm gerochen. Das störte ihn jetzt nicht weiter. Für ihn war wichtig, dass er hier wegkam. Händler wie diesen Albertini gab es genug. Sie fuhren von Stadt zu Stadt, um ihre Waren loszuwerden, was nicht ungefährlich war. Oft genug wurden Händler überfallen und getötet.
    Lange brauchte McMurdock nicht zu warten. Von draußen hörte er das Rollen der mit Eisenringen bespannten Räder und das Schnauben der Pferde. Er drehte sich um und warf einen Blick durch die offenstehende Tür.
    Albertini war da. Er hatte sein Gespann angehalten, damit die Pferde das Wasser an der Tränke schlürfen konnten, bevor sie sich auf die lange Reise begaben.
    Dann kam Albertini selbst. Er war ein Kugelmensch. Rund, klein, dickbäuchig. Öliges schwarzes Haar. Der Schnurrbart war gezwirbelt und geflochten. Auf dem Kopf trug er einen Hut mit breiter Krempe, den er jetzt zog und den Staub ausklopfte.
    Der Krumme stand vor ihm und sah noch krummer aus. »Wie immer, Monsieur Albertini?«
    »Ja, wie immer. Du braucht nicht erst zu fragen.«
    »Danke.«
    Albertini ging tiefer in den Schankraum hinein, und sein

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