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1139 - Das Herz der Jungfrau

1139 - Das Herz der Jungfrau

Titel: 1139 - Das Herz der Jungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf seine Uhr. »Ich habe mich hier schon zu lange aufgehalten, John. Meine Frau will, dass ich heute Abend bei ihr zu Hause bin. Ich habe es ihr versprochen und will mich auch daran halten. Der Tote wird von unseren Spezialisten untersucht. Sollten wir etwas herausfinden, was auch dir weiterhelfen könnte, sage ich dir Bescheid.«
    »Danke.«
    Wir erhoben uns beide. Tanner schüttelte den Kopf, als er mich anschaute. »Wenn ich ehrlich sein will, dann bist du nicht zu beneiden. Aber das kenne ich ja.«
    Ich brachte ihn noch bis zur Tür. »Mach’s gut, alter Eisenfresser.«
    Er kassierte noch einen Schlag auf die Schulter. »Auch wenn die Lösung möglicherweise in der Vergangenheit liegt, ich bin davon überzeugt, dass wir es packen. Es wäre zudem nicht der erste Fall, der in eine gewisse Richtung läuft.«
    »Ich weiß, John. Durch dich habe ich ja gelernt, hin und wieder umzudenken.«
    Erst als Tanner im Lift verschwunden war, schloss ich die Wohnungstür und lehnte mich für einen Moment an die Wand, um erst einmal tief durchzuatmen. Mir war nichts passiert. Ich war auch in keinen großen Stress geraten. Dennoch fühlte ich mich irgendwie schlapp und hatte auch das Gefühl, auf wackligem Boden zu stehen.
    Mit Knien, die ebenfalls sehr wacklig waren. Ich hatte bisher gedacht, dem großen Wirbel um die Jahrtausendwende entgehen zu können. Anscheinend war das nicht der Fall. Das verschwundene Herz der Jungfrau sollte noch vor der Wende gefunden werden.
    Wo musste man nachhaken?
    Wenn ich alles richtig in die Reihe hineinbrachte, dann musste das Herz die Jahrhunderte überstanden haben. Verborgen in einem Versteck. Es gab Menschen, die daran glaubten. Andere wiederum würden es negieren. Ich kam mir vor wie jemand, der dazwischen stand.
    Ich besaß keine Beziehung zur Heiligen Johanna, die von manchen Menschen als die Frau des Jahrtausends bezeichnet wurde.
    Etwas musste daran sein. Sonst hätte nicht die Weiße Macht eingegriffen, zusammen mit den Templern, denn die Garde der Jungfrau hatte sich aus schottischen Templern rekrutiert.
    Da horchte ich auf. Ich kannte meine Wurzeln, die in Frankreich und Schottland lagen. Und ich war wiedergeboren worden und hatte vor meinem jetzigen Dasein schon als Hector de Valois gelebt. Da kam mir wieder etwas in den Sinn, denn das Geschlecht der de Valois war in Frankreich nicht ohne Einfluss gewesen, auch schon zu Zeiten der Jungfrau von Orléans.
    Für mich war es wichtig, mehr über die Garde der Heiligen Johanna zu wissen. Es gab sicherlich Unterlagen, die mir die Augen öffnen würden.
    Die Bücher selbst standen nicht in meinem Schrank. Da vertraute ich auf Lady Sarah Goldwyn und ihr fast perfektes Archiv. Ich nahm mir vor, ihr einen Besuch abzustatten, doch zuvor wollte ich noch einen wichtigen Anruf erledigen.
    Mit dem Abbé hatte ich gesprochen. Seine Erklärungen waren mir nicht intensiv genug gewesen. Durch sie war das Thema nur angerissen worden, aber ein anderer würde mir sicherlich mehr sagen können.
    Es gab leider keine spezielle Telefonnummer, unter der ich Ignatius erreichen konnte. Seit er sich nach Rom zurückgezogen hatte, war er zu einer anderen Person geworden. Geheimnisvoller, zurückgezogen, aus einer sicheren Deckung handelnd. Die Fäden in den Händen haltend. Das alles hatte er schnell gelernt, und ich glaubte daran, dass man sich die richtige Person geholt hatte.
    Ich ging wieder zum Telefon. Zuvor hatte ich mir das kleine Buch mit den Nummern aus der Schublade geholt. Draußen senkte sich die Dunkelheit über die Stadt.
    Ich wollte anrufen und hatte mich so hingesetzt, dass mein Blick auf das Fenster fiel. Das war nicht bewusst geschehen, mehr zufällig.
    Meine Augen weiteten sich. Ich hatte mich nicht getäuscht, denn hinter der Scheibe hatte ich eine Bewegung gesehen, die einfach nicht in die Normalität hineinpasste. Das war auch kein durch die Luft schwingendes Papier gewesen, das der Wind in die Höhe geschleudert hatte, denn diese Bewegung hatte sogar eine Gestalt angenommen.
    Eine menschliche?
    Das Telefon hatte ich vergessen. Der Weg zum Fenster war jetzt wichtiger.
    Nichts mehr. Ich schaute durch die Scheibe in die völlig normale Dunkelheit hinein. Eines war sicher. Geirrt hatte ich mich nicht. Da war etwas gewesen. Ich wollte es genau wissen. Das Fenster ließ sich leicht öffnen, und der erste Windstoß schwappte mir entgegen.
    Der Blick nach draußen. In die Tiefe. Nach links und auch nach rechts. Die Hauswand, die erleuchteten

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