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114 - Sylphidas Rachegeister

114 - Sylphidas Rachegeister

Titel: 114 - Sylphidas Rachegeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eine einzige Tortur aus Angst, Verzweiflung,
Ratlosigkeit für dich sein .«
    »Niemals! Du wirst mich nie kriegen !« brüllte er und blickte gehetzt um sich. »Ich werde den
Schatz zurückbringen. Ich will ihn nicht mehr .«
    Da kam rasch das Geräusch näher: ein Auto.
    Scheinwerfer tauchten alles in gleißende
Helligkeit, erfaßten Shelby Lord of Gloghtonny und die beiden Gespensterfrauen
auf der Mauer.
    Der Mann am Steuer, Iwan Kunaritschew, sah
die unglaubliche Szene und wußte, daß er zu einem entscheidenden Zeitpunkt
eingetroffen war.
     
    ●
     
    Zur gleichen Zeit nur einige Meilen weiter
östlich:
    Tief unter der Erde bewegte sich der reißende
Strom. Seine Fluten peitschten ein flaches, schmales Boot, in dem wie träumend
eine blonde Frau kauerte und an dem wie angeklebt ein Mann hing, der seine
Hände nicht mehr vom Bootsrand lösen konnte.
    Er flog wie ein Pfeil durchs Wasser, das sich
keilförmig vor ihm teilte und über ihn hinwegspritzte.
    Larry hätte nicht zu sagen vermocht, wie
lange er schon durchs eiskalte Wasser gezogen wurde. Es kam ihm jedenfalls wie
eine Ewigkeit vor.
    Kopf und Schulter ragten aus dem Naß.
    Aber das änderte sich im nächsten Augenblick.
    Plötzlich war überall Wasser, nicht mehr nur
eben und unter ihm, sondern auch über ihm!
    Es ging alles so schnell, daß er nicht mal
mehr Gelegenheit fand, tief Luft zu schöpfen.
    Verzweifelt riß und zerrte er an dem Boot und
versuchte, sich in die Höhe zu drücken. Aber auch da war Wasser.
    Das Boot war voll davon, und Morna Ulbrandson
erging es nicht besser als ihm.
    Das Boot war untergetaucht, und die schnelle
Fahrt ging unter Wasser weiter.
    X-RAY-3 schluckte Wasser.
    Er bekam keine Luft mehr und meinte, die
Lungen würden zerstört.
    Es wurde ihm schwarz vor Augen. Aber noch
kämpfte er gegen die Gefahr des Ohnmächtigwerdens an.
    Und dann - war es vorbei...
    Die Wasserwand vor ihm war ebenso schnell
verschwunden, wie sie aufgetaucht war.
    Frische Luft!
    Larry riß den Mund weit auf, hustete und
verschluckte sich. Sein Herzschlag raste.
    Das Boot bewegte sich noch immer, aber nicht
mehr so schnell.
    Es schaukelte auch nicht mehr auf dem
wildreißenden Fluß, sondern auf den Wellen der Irischen See!
    Grauer, nebelverhangener Himmel spannte sich
über ihnen.
    Im Freien! Sie waren draußen!
    Larry Brent jubelte. Aber es wurde nur ein
heiseres Krächzen, das seine Stimmbänder zustande brachten.
    Er hustete wieder, und Wasser schoß ihm aus
Mund und Nase.
    »Morna ?« fragte er
besorgt und unternahm mit seinen klammen Fingern einen erneuten Versuch, den
Bootsrand zu erklimmen.
    Das Boot hing tief in der See und war bis zum
Rand mit Wasser gefüllt - doch es sank nicht.
    Larry merkte, daß er seine klammen Finger
lösen konnte. Jede Bewegung mit dem völlig unterkühlten Körper fiel ihm schwer.
    Er war kraftlos. Die Kälte schien die Energie
aus seinem Körper gezogen zu haben.
    Auch Morna war im eiskalten Wasser. Keiner
konnte dem anderen helfen.
    Larry schien überzeugt davon, daß das Boot
nicht weit von der Küste entfernt war, aber er konnte die Umrisse nicht
erkennen.
    Nebelschleier waberten über dem Wasser. Sein
Blick ging nur zehn, zwölf Meter weit, dann war’s zu Ende.
    Ringsum nur Wasser.
    Nein, da war noch etwas anderes
...
    X-RAY-3 sah die dunkle Fläche links neben dem
Boot.
    Dies war der Moment, wo zweierlei eintrat.
    Morna Ulbrandson bewegte sich, und
gleichzeitig war eine leise, sehnsuchtsvolle Melodie zu hören, die in ihr
Bewußtsein drang, die wie eine Droge wirkte und sie mit einer Macht anlockte,
die unvorstellbar, unbeschreiblich war.
    Das Boot schaukelte genau vor dem fremden,
hinter Nebeln verhüllten Gestade, von dem die Musik und ein zartes,
unwirkliches Licht ausgingen.
    X-GIRL-C war durchnäßt und durchfroren, und
doch konnte sie sich bewegen. Sie stieg aus dem Boot und fühlte im nächsten
Moment festes Land unter ihren Füßen.
    Larry, der seine Finger vom Bootsrand lösen
konnte, schwamm schwerfällig um das Boot herum, das entgegen allen
Naturgesetzen noch immer nicht sank.
    Es hatte sein Ziel erreicht und die Menschen
offenbar dort abgeliefert, wo sie erwartet wurden.
    Tir Ailln oder Hy Breasil... sie waren an
Land einer der legendären Geisterinseln ...
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschew riß die Tür auf.
    Die beiden halbdurchsichtigen, wie Zwillinge
aussehenden Geisterfrauen lösten sich im gleichen Moment auf.
    Shelby Lord of Gloghtonny taumelte dem
Fremden entgegen.
    Zum Reden kam er nicht

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